F.C. Hertha 03 Zehlendorf

F.C. Hertha 03 Zehlendorf

22.10.2020 / 1. Herren

Hertha 03 bleibt sich (leider) treu

Der Bericht zum Spiel in Strausberg

Die „kleine“ Hertha ist sich selbst treu geblieben. Leider, muss man hinzufügen. Beeindruckende Auftritte werden in schöner Regelmäßigkeit von Enttäuschungen abgelöst. Dem 7:1 über Victoria Seelow folgte ein 2:2 in Pampow, auch die Freude über das 6:0 über den Rostocker FC war nur von kurzer Dauer, denn propmt setzte es eine herbe 1:6-Schlappe in Greifswald. Wer nun auf Besserung diesbezüglich gehofft hatte, reiste gestern Abend niedergeschlagen von Strausberg nach Berlin zurück, denn nach dem 3:2 über Spitzenreiter SV Tasmania vom vergangenen Freitagabend unterlagen die Zehlendorfer am gestrigen Abend dem Tabellenvorletzten FC Strausberg mit 1:3.

Dabei hatten sie sich so viel vorgenommen. Den Schwung vom letzten Spiel wollten sie als Rückenwind nutzen und begannen daher in jener Formation, die das Feld am Freitag siegreich verlassen hatte: Also mit Egzon Ismaili, Patrick Jahn und Kolja Oudenne in der Startaufstellung. Doch schon nach acht Minuten wurde ihr Konzept über den Haufen geworfen. Nicht aufmerksam und energisch genug auf der rechten Strausberger-Außenbahn wurden zwei Zehlendorfer an der Torauslinie überlaufen, den scharf hereingepassten Ball lenkte Louis-Nathan Stüwe unglücklich ins eigene Tor. Ein Wegziehen des Beines war kaum möglich. 

Doch von diesem Schrecken erholten sich die Berliner. Wie schon gegen Tasmania gelang zügig der Ausgleich. Ismaili zog nach einer Eingabe von Zihni Taner Hirik aus rund 16 Metern ab, sein platzierter Schuss schlug im linken Eck ein: 1:1 (24.). Fortan waren die Gerdts-Schützlinge zwar spielbestimmend, doch erspielten sie sich bis zur Pause nur noch eine zwingende Chance: Nach einer Eingabe Mike Rybergs stand Oudenne plötzlich völlig blank vor dem Strausberger Gehäuse. Doch statt selbst den Abschluss zu suchen, legte er auf den (vermeintlich) besser postierten Hirik ab, der mit seinem Versuch am Strausberger Schlussmann scheiterte (38.).

Wer nach dem Wechsel gehofft hatte, die Strausberger würden dem Zehlendorfer Dauerdrick nicht lange standhalten können, sah sich getäuscht. Zwar spielte sich das Geschehen nun weitgehend in der Hälfte der Gastgeber statt, doch so richtig durchzudringen vermochten die Berliner nicht. Eine Eingabe von Maximilian Obst fand keinen Abnehmer (58.), Rybergs Torschuss aus 25 Metern stellte für den Strausberger Torhüter kein Problem dar (59.). Die Trainerbank reagierte und brachte Melih Hortum für Oudenne, der aus unser Sicht ein gutes Spiel abgeliefert hatte. 

Als auch Jahns Direktabnahme nach Pass von Ismaili nicht vom Glück begünstigt war, ahnte man bereits, dass es nicht reichen könnte. Bei zunehmendem Druck erhöhte sich in gleichem Maße die Gefahr, in einen Gegenstoß zu laufen. Kaum hatte es der kleine Zehlendorfer Anhang ausgesprochen, wurde es zur Gewissheit. Nach einem Konter zog Kammer aus spitzem Winkel ab und brachte seine Farben erneut in Führung: 2:1 (71.). 

Im verzweifelten Anrennen bot sich nur noch eine Gelegenheit zur Wende, doch klatschte Stüwes Kopfball nach Ecke von Hortum unglücklich an die Latte 880.). Vom Glück verfolgt waren die Berliner nun wirklich nicht. In der Schlussminute kam es, wie es kommen musste. Das 3:1 durch Lipp bedeutete die endgültige Entscheidung.

Etwas ratlos verließen Spieler und Verantwortliche das Gelände. Der nach dem tollen 3:2 vom Freitag vorsichtig nach oben gerichtete Blick nach oben, verbietet sich nun von selbst. Am kommenden Sonntag müssen die Berliner zudem auf einen ihrer Besten verzichten: Lenny Stein bezog in Strausberg seine fünfte gelbe Karte. Doch was ist mit der Saison noch anzufangen? Im AOK-Landespokal stehen die Zehlendorfer in der 3. Runde vor einer machbaren Aufgabe. Gegen Bezirksligisten Spandauer FC Veritas sollten sie, bei allem Respekt vor dem Kontrahenten, das Achtelfinale erreichen können. Die Punktspielrunde deswegen aber nur noch als Pflichtaufgabe zu betrachten, ist keine Option. Erst recht, wenn man um den sportlichen Ehrgeiz des Trainergespanns Gerdts/Schröder weiß. Am besten hält man es mit Robert Schröder, der immer wieder betont: „Wir schauen nur auf uns. Wir wollen das Team weiterentwickeln und attraktiven Fußball bieten.“ Dazu gibt es noch reichlich Gelegenheit.

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