F.C. Hertha 03 Zehlendorf

Es muss wohl 1975 gewesen sein, als das Leben von Andreas Eisermann, den alle nur Eisi nennen, eine wichtige Wendung nahm. Er lernte eine Liebe kennen, der er bis heute absolut treu geblieben ist. Und dabei war Eisi damals erst 8 Jahre alt. Die Liebe, das hat er mit seinem Vorgänger auf der Geschäftsstelle, unserem Zippo, gemein, heißt Hertha 03 Zehlendorf.

Nun folgt Eisi im Jahr 2022 – 46 Jahre nach seinem Eintritt – offiziell auf Zippo als Leiter der Geschäftsstelle.

Eisis Papa spielte selbst im Klub, in der 3. Männer, und so war dem kleinen Eisi das Vereinsleben nicht unbekannt. Aber der Papa hielt ihn ein wenig hin, bis er mit acht Jahren endlich eintreten durfte, und damals, erinnert er sich, „kam ich erst einmal in die 12. oder 13. E-Mannschaft. Tatsächlich hatten wir damals, unter Präsident Otto Höhne, noch viel mehr Mannschaften als heute. Allerdings fing man auch erst in der E-Jugend an, weil es eine G oder F noch nicht gab.

Eisi hatte Talent, und so spielte er schon in der D-Jugend Leistungsmannschaft, doch dann kam die C und der bekannte Trainer Max Mehlhose, der viele Jahre den Verein prägte. Eisi erinnert sich und grinst: „Ich hatte Talent – aber nicht bei ihm…“

Trotzdem sind viele tolle Erinnerungen an die damalige Zeit präsent, das Team reiste sogar in die USA, und Eisi war meistens mitten drin im Vereinsleben von einst, wenn man sich nach den Spielen noch im Vereinsheim traf und, wie er sich erinnerte, „auch mal Quatsch“ machte oder einfach nur zusammensaß. Oder eben auf der Kegelbahn eine gute Zeit verbrachte. Eisi sagt: „Eigentlich bin ich im Klubhaus großgeworden.“

In der A-Jugend war Eisi wieder im Leistungsbereich zurück, doch dann riss das Kreuzband in einem Knie, und er saß „im Sommer 1985 eingegipst vor dem Fernseher“ und sah den ersten Wimbledon-Sieg des jungen Boris Becker. Später ging es in die Jungliga und dann, wie einst der Vater, in die 3. Männer, wo einige ziemlich gute Fußballer vereint waren, die lieber Spaß hatten, als sich zu sehr zu schinden. „Gewonnen haben wir aber trotzdem fast immer“, erinnert sich Eisi.

„Gute Laune und viel Spaß“ – das sind Eisis prägende Erfahrungen im Klub, die er irgendwann auch selbst als Papa und in anderer Verantwortung in den Verein tragen wollte. „Ich wollte wirklich etwas zurückgeben, weil ich dankbar bin, für das, was der Verein für mich gemacht hat.“

Als die Tochter so weit war, führte er auch sie zum Fußball, machte selbst einen Trainerschein, engagierte sich in der Mädchenabteilung, wurde später Schatzmeister und Spielleiter und saß somit im Vorstand unseres Klubs. Natürlich hat Eisi auch immer weiter selbst Fußball gespielt, U40, Senioren, Alt-Liga, aber irgendwann war das Knie einfach kaputt. Es ging nicht mehr. Fußballer-Schicksal.

Als unser langjähriger Spielleiter ist Eisi besonders gefordert, denn im Prinzip ist das ein Job, der rund um die Uhr dauert. Es gibt immer mal Trainer, die erst abends anrufen und ein Spiel anmelden wollen. Der Spielleiter muss alle Teams, also rund 65 Mannschaften, ihre Ansetzungen und Spielzeiten koordinieren, mit dem Bezirksamt und den drei Verbänden NOFV, DFB und BFV – „das ist wirklich nicht immer leicht, sondern recht kompliziert“, und man sollte, was Eisi kann, möglichst gut Excel-Tabellen beherrschen.

Als klar war, dass Zippo nach 20 Jahren als hauptamtlicher Leiter der Geschäftsstelle aufhören wird (siehe gesonderten Text), er ist nun 66 Jahre alt, bleibt aber der 1. Männer als sportlicher Leiter treu, fragte Eisi Kamy Niroumand, unseren Präsidenten. „Ich wollte mehr Verantwortung für den Verein übernehmen und Kamy hat mir das Amt zugesagt“, freut sich Eisi.

Was Eisi ganz besonders am Herzen liegt, unterscheidet sich nicht von dem Abschiedswunsch Zippos: „Der Verein soll wieder mehr zu einander finden und das Vereinsleben wieder spürbarer werden.“
Dafür sind allerdings alle gefordert.