F.C. Hertha 03 Zehlendorf

F.C. Hertha 03 Zehlendorf

12.05.2022 / Verein

Ein „echter“ Zehlendorfer wird 70

Ex-Torjäger Norbert Stolzenburg rundet

Seinen vielleicht größten Erfolg feierte „Stolle“ mit seiner „kleinen“ Hertha auf den Tag genau zwei Monate nach seinem 18. Geburtstag. An der Seite seines Freundes Peter Hanisch gewann er am 12. Juli 1970 völlig überraschend das Finale der deutschen A-Jugendmeisterschaft gegen den hochfavorisierten TuS Altrip. Schnell lagen die Zehlendorfer mit 0:2 zurück, ehe sie die Partie noch drehten. „Stolle“, in der Aufzeichnung der ARD-Sportschau fälschlicherweise immer „Stolzenberg“ mit „e“ genannt, erzielte dabei den Ausgleichstreffer.

Überhaupt waren Tore sein Markenzeichen, vor allem mit dem Kopf („Wenn ich sehe, wie die heute in der Bundesliga köpfen. Schlimm!“). Nach dem Titelgewinn gelang ihm sofort der Sprung in die Regionalligamannschaft, die kurz zuvor den Aufstig in die Bundesliga nur knapp verpasst hatte. Seine Treffer blieben anderen nicht verborgen. Nachdem er sich 1972/73 im Zehlendorfer Dress mit 33 Toren die Torjägerkanone der Regionalliga geholt hatte, wechselte er im Sommer 1973 zu Tennis-Borussia. Er hatte auf das richtige „Pferd“ gesetzt. Auch dort traf er 33 Mal, sicherte sich die Regionalliga-Meisterschaft und stieg wenig später sogar für viele überraschend in die Bundesliga auf. Die Borussen, mit Ex-Nationalspieler Karl-Heinz Schnellinger prominent verstärkt, hatten jedoch keine Chance, stiegen mit nur 16 Pluspunkten umgehend wieder ab. „Stolle“ aber hatte mit 13 Toren national auf sich aufmerksam gemacht. Dennoch gelang es den Charlottenburgern, ihren Torjäger zu halten, obwohl er immer wieder mit Hertha BSC in Verbindung gebracht wurde. Und wieder war seine Entscheidung richtig. Unter Trainer Helmuth Johannsen erlebt er seine beste Phase. Nach harscher Kritik seines Coaches nahm er zehn Kilo ab, war fit wie noch nie zuvor, wurde am Ende der Spielzeit 1975/76 mit 27 Treffern Torschützenkönig der 2. Liga Nord und sicherte seinen „Veilchen“ den sofortigen Wiederaufstieg. Doch statt mit TeBe einen erneuten Versuch in der Bundesliga zu unternehmen wechselte er zu Eintracht Braunschweig. „Wenn ich mir überhaupt etwas vorwerfen muss, dann diesen Umzug nach Braunschweig auf Empfehlung unseres Aufstiegstrainer Johannsen. Branco Zebec, der Eintracht-Trainer, wollte mich gar nicht“, gab er gegenüber Frank Toebs von der Fußball-Woche zu. Nach nur 10 Spielen (2 Tore) wechselte er ein Jahr später zum MSV Duisburg. Dort lief es besser: 5 Tore in 21 Spielen. Doch ein Achillessehnenriss zu Beginn der Spielzeit verhinderte den Sprung zum Stammspieler. So kehrte er anschließend zurück zu Tennis-Borussia, spielte drei weitere Jahre in der 2. Liga und hatte sein Zielwasser wiedergefunden: 49 Tore! Seine erfolgreiche Karriere ließ er beim Oberligisten Traber FC ausklingen. 

Seit 2017 „steht leider die Sorge um die Gesundheit über allem. Ich hoffe nun, dass ein Eingriff im Mai wieder eine bessere Beweglichkeit bringt“, blickt er voraus. Danach will er, der kaum ein Spiel der „kleinen“ Hertha als Zuschauer verpasst und auch immer wieder bei Spielen der Junioren vorbeigeschaut hat, in Zehlendorf wieder öfter vorbeigucken. Gegenüber der FuWo gab er an, seinen 70. Ehrentag nachfeiern zu wollen. 

Lieber „Stolle“, der ganze Verein wünscht Dir zu Deinem Geburtstag alles Gute, vor allem aber Gesundheit! Wir vermissen Dich auf dem Platz und hoffen, Dich bald wieder in unseren Reihen zu haben, denn Du bist ein wirklich „echter“ Zehlendorfer. 

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