F.C. Hertha 03 Zehlendorf

F.C. Hertha 03 Zehlendorf

26.05.2022 / 1. A-Junioren (U 19)

Mit starker Leistung zum Pokalsieg

4:1-Erfolg der A-Junioren über den BSC – Didoss mit zwei Treffern „Man of the match“

Berliner SC – FC Hertha 03 1:4 (1:2)

FC Hertha 03: Erdogan; Cross, Praus (80. Ademaj), Enke, Burda (80. D. Yoldas); Akova (56. Tuncay), C. Yoldas, Kljajic; Millgramm (46. Schickersinsky), Frölich, Didoss (71. El-Meguid)

Die Tore: 0:1 Didoss (6.), 0:2 Didoss (15.), 1:2 Berjaoui (45.) , 1:3 Tuncay (67., Foulelfmeter, Foul an Didoss), 1:4 Frölich (71.)

Zuschauer: 500

Gelbe Karten: Praus, Frölich

 

Die Freude kannte keine Grenzen. Ausgelassen tobten Zehlendorfs A-Junioren noch lange nach der Pokalübergabe über den Rasen, dass der Eindruck entstehen konnte, wenn man sie nicht irgendwann einfängt, turnen sie auch am Sonntag noch im Poststadion rum. Doch da steht ihnen bereits die nächste schwere Aufgabe bevor, das letzte Punktspiel der Regionalliga-Saison, in dem womöglich schon über den Aufstieg in die Bundesliga entschieden wird. Gestern aber wurde erst einmal der verdiente 4:1-Sieg im Pokalfinale gegen Regionalligist Berliner SC gefeiert, der den Jungen der „kleinen“ Hertha in der kommenden Saison die Teilnahme am DFB-Pokal ermöglicht. 

Wer einen abtastenden Beginn erwartete, sah sich getäuscht. Die Zehlendorfer, durch die 0:1 Punktspielniederlage gewarnt, legten atemberaubend los. Eine Ecke Akovas köpfte Frölich freistehend links am Tor vorbei (4.). Doch schon im Gegenzug zeigte sich, dass der vom Ex-Zehlendorfer Markus Schatte trainierte BSC keineswegs klein beigeben wollte, sondern gewillt war, auch seinen Teil zu einem offenen Schlagabtausch in der Anfangsphase beizusteuern. Beryaoui tauchte völlig frei vor 03-Torhüter Erdogan auf, doch sein Abschluss geriet zu schwach und stellte Zehlendorfs Schlussmann vor keine allzu großen Problem (4.). Beryaoui sollte sich im Laufe des Spiels zum Unruheherd für die Zehlendorfer Abwehr entwickeln, Erdogan zum sicheren Rückhalt seines Teams. 

Angesichts des offenen Visiers beider Teams verwunderte es nicht, dass ein früher Treffer fiel. C. Yoldas setzte sich auf der rechten Seite durch, seinen Pass zur Mitte nahm Didoss direkt, zentral schlug die Kugel hoch unter der Latte ein (6.). Ein in Vorbereitung und Abschluss wunderschön herausgespielter Treffer. Frölich hätte wenig später nachlegen können, verzog aber aus halbrechter Position, traf dabei noch den linken Außenpfosten (8.).

Doch ehe es zum großen Hadern der vergebenen Möglichkeiten kam, setzte sich Millgramm, wendig und technisch beschlagen, geschickt auf der linken Außenbahn durch, seinen präzisen Pass legte Fröhlich uneigennützig auf Didoss zurück, der mit strammen Schuss hoch oben ins linke Eckzum 2:0 traf (15.). Die Zehlendorfer ließen den Ball nun laufen, bewegten sich gut und hatten die Partie in der ersten halben Stunde sicher im Griff. „Ab Minute 25 haben wir ein wenig den Faden verloren, bis dahin hätten wir eigentlich das 3:0 machen müssen. Der BSC hat anschließend enorm Druck gemacht, gerade mit der Kulisse im Hintergrund,“ erkannte 03-Trainer Alexander Kwasny einen Bruch im Spiel seiner Mannschaft. Tatsächlich stärkte der überwiegende Teil der sehr gut besuchten Tribüne dem Außenseiter den Rücken. Gerade, als man auf Zehlendorfer Seite schon glaubte, den Vorsprung mit zum Pausentee nehmen zu können, passierte es doch noch. Beryaoui, wer sonst, traf aus Nahdistanz und brachte den BSC wieder ins Spiel zurück (45.). Es hatte sich angedeutet. „Der 1:2-Anschlusstreffer kurz vor der Pause war für den BSC aus psychologischer Sicht enorm wichtig“, ahnte Kwasny, was nach dem Wechsel kommen würde. „Obwohl wir in der Pause einige Dinge angesprochen haben, waren wir bis zum 3:1 durch den Elfmeter irgendwie gehemmt.“ 

So kam der BSC tatsächlich deutlich besser aus der Kabine, ohne sich jedoch klare Möglichkeiten herauszuspielen. Die Vorentscheidung leitet wiederum Didoss ein, der später zurecht zum „man of the match“ gekürt wurde. Bei einem Dribbling im Strafraum konnte er nur unsanft gebremst werden. Den fälligen Strafstoß verwandelte der erst kurz zuvor eingewechselte (und vom Publikum lautstark geforderte) Tuncay. Er bewies dabei Nervenstärke und Präzision. Flach und scharf flog der Ball zum 3:1 ins linke Eck (67.). Für die endgültige Entscheidung sorgte wenig später Frölich. Der im nächsten Jahr für die Männermannschaft Auflaufende zog aus 18 Metern beherzt ab, der Ball setzte leicht auf und schlug unhaltbar links unten zum 4:1 ein (71.).

Den Zehlendorfern boten sich anschließend noch zahlreiche Kontermöglichkeiten, doch war die letzte Anspannung, die letzte Konzentration nicht mehr vorhanden. Niemand nahm's den Jungen krumm. Der zum Saisonende scheidende Trainer Alexander Kwasny strahlte: „Nach dem 3:1 haben wir wieder unser wahres Gesicht gezeigt. Unterm Strich war es ein verdienter Sieg. Jetzt spielen wir nächste Saison im DFB-Pokal, mehr geht nicht!“ 

Angesprochen auf das anstehende wichtige letzte Punktspiel am Sonntag gegen den FSV Zwickau wollte er die Euphorie des Pokalsieges nicht dämpfen: „Ich werde die Jungs heute nicht auf den Boden zurückholen. Wir werden heute feiern und das genießen. Dafür haben wir schließlich die ganze Saison über gearbeitet. Freitag beginnt dann die Vorbereitung auf Zwickau. Dort wollen wir nochmal alles raushauen. Wir wollen unsere Hausaufgaben machen und dann nach Neubrandenburg schauen, was der BAK so macht.“

Wer das akribisch arbeitende Trainerteam die Saison über verfolgt hat, dem kommen keine Zweifel, dass es ihnen gelingen wird, den Fokus der Jungen bis zum Sonntag auf das nächste große (noch größere) Ziel zu richten: den Aufstieg in die Bundesliga. Die Konstellation ist klar: Ein Sieg sichert zumindest Platz 2 (vor Aue), der ein Relegationsspiel gegen den Nord-Vertreter nach sich ziehen würde. Vielleicht aber auch den direkten Aufstieg, sollte der BAK in Neubrandenburg nicht gewinnen. Den Kwasny-Schützlingen ist in der Verfassung von gestern alles zuzutrauen.

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