23.11.2017 / 1. A-Junioren (U 19) / 1. B-Junioren (U 17)
Interview mit Lucas Härtel (24), dem neuen Physiotherapeuten der Jugendabteilung, der zurzeit in Berlin Osteopathie studiert und als selbständiger Physiotherapeut arbeitet.
Lucas, schildere doch einmal kurz Deinen bisherigen beruflichen Werdegang.
Lucas Härtel: „Schon mit 17 Jahren habe ich bei Tennis-Borussia in der B-Jugend als Physiotherapeut gearbeitet, mit 18 Jahren war ich dann gleichzeitig für die A- und B-Jugend bei den Borussen zuständig. 2013 habe ich meine Ausbildung als Physiotherapeut beendet und im Sportmedizinischen Institut in Berlin gearbeitet. Im Oktober 2014 ergab sich die Gelegenheit, beim Bundesligisten VfL Wolfsburg zu hospitieren. Kurz danach folgte dann das Angebot der Wolfsburger, mich zu übernehmen, weil man sehr zufrieden mit mir war und gleichzeitig dort eine Stelle frei wurde. Beim VfL habe ich drei Jahre als Chef-Physiotherapeut für die U-17.gearbeitet. Dabei hatte ich auch Kontakt mit Profis, wie z. B. mit Naldo, der zu dieser Zeit einen Schulterbruch hatte oder mit Robin Knoche, der sich den Mittelfuß brach.“
Wieso hast Du Deine Tätigkeit dort aufgegeben und bist wieder nach Berlin zurückgekehrt?
Härtel: „Ich bin wegen des Studiums zurück nach Berlin gewechselt, aber auch, weil ich Berliner bin und wieder in die Stadt wollte. Eigentlich hätte ich in diesem Oktober Prüfung gehabt, aber ich wurde nicht zugelassen, weil ich zu viele Fehltage hatte. Das hat einfach mit meiner Tätigkeit beim VfL Wolfsburg nicht mehr gepasst. Für die Wolfsburger war natürlich mein Studium nachrangig. Da hieß es immer: „Zuerst der VfL“, was aus Arbeitgebersicht auch verständlich ist. Aber natürlich litt mein Studium darunter, wenn ich die Spieler von Montag bis Sonntag, von morgens bis abends betreuen musste. Diesen Zustand wollte ich ändern.“
Und nun bist Du wieder beim Fußball gelandet. War das geplant und wieso Hertha 03?
Härtel: „Eigentlich wollte ich nach meiner Arbeit in Wolfsburg mit dem Fußball aufhören, um mich ausschließlich auf mein Studium konzentrieren zu können. Dann aber sprach mich Monica Harzheim von Hertha BSC an, ob ich mir vorstellen könnte, bei Hertha Zehlendorf den Posten des Physiotherapeuten für die Jugend zu übernehmen. Hertha BSC ist ja Kooperationspartner der Zehlendorfer im Nachwuchsbereich. Ich lehnte zuerst einmal ab. Aber sie meinte, ich solle es mir doch erst einmal anhören, und auf Monica zu hören, ist nie die schlechteste Entscheidung. Dann fuhr ich nach Zehlendorf, traf sofort auf Markus Schatte, den ich noch von TeBe sehr gut kannte, da war die Entscheidung schon gefallen: „Ja, das mache ich!“
Du wolltest also ursprünglich nur wieder Student sein oder hattest Du eine parallele Selbständigkeit schon beabsichtigt?
Härtel: „In Wolfsburg war ich Angestellter des Vereins, nach Berlin bin ich zurückgekommen mit dem Plan des Studiums und der Selbständigkeit. Eigentlich wollte ich mich zunächst nur aufs Studium konzentrieren und erst anschließend meine Eigenständigkeit anpreisen, nun ist es aber anders gekommen.“
Wo arbeitest Du denn genau?
Härtel: „Ich arbeite im Fitness-first am Kurfürstendamm 21 (am Kranzler-Eck) im 15. Stock, dort habe ich einen privaten Raum. Überwiegend bin ich aber im Elixia Vitalclub am Prager Platz 1 zu finden. Das sind zwei große Studio-Fitnessketten, die haben da alles von Sauna bis Schwimmbad.“
Und wie kann man Dich erreichen?
Härtel: „Ich bin zuerst einmal, bevor ich eigene Räumlichkeiten habe, nur telefonisch zu erreichen. Dann kann man abklären, welche Anlaufstelle für den Patienten am besten zu erreichen ist. Es wird aber überwiegend auf das Elixia hinauslaufen, da ich nur dort Kassenpatienten behandeln kann. Ansonsten bin ich aber über das Handy auch am Wochenende für Notfälle zu erreichen, da finden wir schon eine Lösung, nur bitte nichts nachts…“
Es kann also jeder aus dem Verein Deine Dienste in Anspruch nehmen?
Härtel: „Ich behandle sowohl Kassen- als auch Privatpatienten. Der Kassenpatient benötigt halt die Standardverordnung. Wenn aber zum Beispiel jemand sagt: „Ich zahle bar, kannst Du zum Platz kommen?“, dann komme ich natürlich, wenn es zeitlich machbar ist, auch zum Siebenendenweg. Einen Raum habe ich. Und ich bin auch sehr flexibel, dazu wohne ich ja auch gleich um die Ecke vom Platz.“
Angenommen, jemand möchte sich vorher ein Bild von Dir machen: Findet er Dich im Internet?
Härtel: „Eine Internetseite habe ich noch nicht, aber man findet mich über facebook, da sind auch Fotos zu den Räumlichkeiten, damit man sich mal ein Bild machen kann, und ich habe auch aufgelistet, was ich alles mache.“
Und wie sieht Deine Tätigkeit für die Jugendabteilung aus, arbeitest Du auch mit Ärzten zusammen?
Härtel: „Ich arbeite mit zwei Ärzten zusammen, darunter Dr. Voss, den ja fast jeder hier im Verein kennt. Ich soll bei Verletzungen entscheiden, wann ein Spieler wieder trainieren oder spielen kann. Die Trainer haben oft nicht die fachliche Qualifikation und Dr. Voss kann nicht jeden Tag auf der Anlage sein. So verlassen sie sich auf mich und meine Einschätzung. So wurde es in Wolfsburg auch gehandhabt. Die Physios haben entschieden, wann die Spieler wieder in die Belastung geschickt wurden. Wir haben die Belastungstests und die Ausdauerläufe gemacht. So wollen wir es hier auch halten.“
Danke Lucas, für das tolle Gespräch. Der Verein wünscht Dir einen guten Start, viel Spaß und viel Erfolg!
Behandlungen Mo.-Fr. 8:00-19:00 Uhr möglich,
Terminvereinbarungen möglich unter: Tel.: 0178/850 57 61
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