F.C. Hertha 03 Zehlendorf

F.C. Hertha 03 Zehlendorf

07.02.2018 / 1. C-Junioren (U 15)

„Diszipliniert, fokussiert und hoffentlich auch erfolgreich für Hertha 03“ 

Teil 2 des Interviews mit Alexander Kwasny, Trainer der erfolgreichen U15

 

Musstest Du schon mal unangenehme Entscheidungen treffen? Beispielsweise einem Spieler mitteilen, dass es für ihn, nachdem Du jahrelang sein Trainer warst, sportlich nicht ganz reicht.
 
Kwasny: „Ich mache das jetzt schon in der vierten Saison, da bleibt es nicht aus, dass man auch mal unangenehme Entscheidungen treffen muss. Aber leider gehört das einfach zum Trainerdasein mit dazu. Die Jungs müssen ja auch spielen, das ist für die Entwicklung gerade in diesem Alter sehr wichtig. Wenn die Perspektive bei mir nicht mehr zu sehen war, musste man sich leider trennen, auch wenn es natürlich schwer fällt, einem 11- oder 12-jährigen zu sagen: „Bei Hertha Zehlendorf reicht es aktuell nicht für dich, aber versuche es mal bei einem anderen Verein.“ Das sind Aspekte, die man als Trainer nicht so mag.“
 
Mit Melina Butt habt ihr auch ein talentiertes Mädchen in euren Reihen, die bisher immer zu den Leistungsträgern gezählt hat. Wie siehst Du ihre Perspektiven?
 
Kwasny: „Melina ist im Winter inzwischen zum 1. FC Union gewechselt, hier natürlich zu den Mädels. Bei ihr war kein großer Leistungsabfall im Vergleich zu den Jungs zu sehen. Nur die körperliche Komponente kommt in diesem Alter natürlich mehr zum Tragen. Das war einfach der Unterschied. Vom Passspiel, vom Auftreten auf dem Platz ist Melina Butt für mich immer noch die talentierteste Spielerin in Berlin in ihrem Jahrgang. Da gibt es keine zwei Meinungen. Da war auch die Kadernominierung für den DFB logisch. Aber es war jetzt der richtige Schritt, in der Winterpause zu sagen: „Ich verlasse Zehlendorf nach so langer Zeit, gehe zu Union und versuche in der Mädchenabteilung den nächsten Schritt zu machen“. Sie wird da sehr gut aufgehoben sein.“
 
Euer Ziel kann ja nur lauten: Aufstieg in die Regionalliga. Was darf bis dahin auf keinen Fall passieren und wer kann euch noch in die Quere kommen?
 
Kwasny: „Was auf keinen Fall passieren darf ist, dass die Jungs nachlassen. Dass sie sich jetzt schon fühlen wie der Berliner Meister und glauben, dass sie sich die nächsten 13 Spiele nicht mehr anstrengen müssen. Dann wird es nichts werden mit unserem Ziel. Wenn die Jungs aber, und ich kann den Charakter der Mannschaft sehr gut einschätzen, so weiter in den Trainingseinheiten mitziehen und auch in den Spielen so professionell auftreten, wie man das überhaupt in dem Alter erwarten kann, mache ich mir da keine großen Gedanken.
Der ärgste Verfolger ist der FC Internationale, dies wird meiner Meinung nach auch bis Saisonende ein Kopf-an-Kopf-Rennen geben. Internationale hat eine sehr gute Truppe. Ich denke aber, dass wir uns da nicht verstecken müssen, schon gar nicht nach der Serie, die wir gerade gespielt haben. Ich habe auch Einzelgespräche geführt mit den Jungs und gefragt „Was wollt ihr eigentlich erreichen?“ In der Hinrunde haben wir nicht so sehr auf die Tabelle geschaut, sondern es erst mal laufen lassen. Nun haben sie aber alle geantwortet, dass sie natürlich Berliner Meister werden wollen. Für den Verein wäre es natürlich ein toller Erfolg. Und das wissen sie inzwischen auch, dass sie mit einem Aufstieg in die Regionalliga als erste U15 des Vereins „Legenden“ des Clubs werden würden.
Nur müssen wir weiter aufpassen, dass alle auf dem Boden bleiben. Und wir müssen zusehen, dass wir Drucksituationen, und es werden welche kommen, genauso wie in der Hinrunde erfolgreich bestehen.“
 
Aber Berliner Meister allein reicht ja noch nicht…
 
Kwasny: „Berliner Meister reicht nicht, wenn man die zwei Spiele in der Relegation gegen den Landesverband Thüringen nicht besteht. Aber wenn man Berliner Meister ist, will man natürlich auch hoch.“
 
Wer steht da als möglicher Gegner in Aussicht?
 
Kwasny: „Ich habe schon mal auf die Tabelle geschaut, weil ich mich persönlich einfach damit beschäftige, alles andere wäre ja gelogen. Es wird höchstwahrscheinlich  auf den FC Carl-Zeiss Jena hinauslaufen, also ein Nachwuchsleistungszentrum. Wenn es zu den Spielen kommen sollte, aber Achtung - wir haben ja noch 13 Spiele und nur zwei Punkte Vorsprung, werden es auch zwei spannende Duelle auf Augenhöhe. Wir kennen Jena schon ein wenig, da wir in der Vorbereitung gegen sie gespielt haben. Diese Partien wären für meine Jungs ein absolutes Highlight in ihrer Spielerkarriere.“
 
Wird sich euer Kader zur Rückrunde noch einmal verändern?
 
Kwasny: „Wir werden keine Neuzugänge holen. Die Mannschaft bekommt das absolute Vertrauen für die Rückrunde, weil wir auch keinen Anlass sehen, uns noch neue Spieler zu holen. Die Jungs haben es sich einfach verdient, die Rückrunde unverändert zu bestreiten: Diszipliniert, fokussiert und am Ende hoffentlich auch erfolgreich für Hertha 03 Zehlendorf.“

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