F.C. Hertha 03 Zehlendorf

F.C. Hertha 03 Zehlendorf

06.02.2018 / 1. C-Junioren (U 15)

„Diszipliniert, fokussiert und hoffentlich auch erfolgreich für Hertha 03“ Teil 1

Interview mit Alexander Kwasny, dem Trainer unserer 1. C-Junioren (U15), die derzeit die Tabelle der Verbandsliga mit zwei Punkten Vorsprung auf den FC Internationale anführen. Kwasny, der zur (Aufstiegs-)Spielzeit 2013/14 vom Lichterfelder FC zu unserer Männermannschaft wechselte, betreute vorher die Mannschaften der U11, U12 und U13.

Alex, 13 Spiele – 12 Siege, das ist fast eine perfekte Bilanz der ersten Halbserie. Provokativ gefragt: Warum gibt es diesen kleinen Fleck in der Statistik?
 
Alexander Kwasny: „Zunächst einmal muss man sagen, dass wir bis zu diesem Spiel 10 Siege aus 10 Spielen geholt haben. Bis dahin haben wir, bis auf das Ausscheiden im Pokal, die Liga beherrscht und unsere Spiele souverän bestreiten können. Auch an dem Tag, an dem wir gegen die Füchse Berlin gespielt haben, waren wir die klar bessere Mannschaft. Aber wie es manchmal so kommt, spielen wir auf ein Tor, und der Ball will einfach nicht reingehen. Den Jungs konnte ich gar keinen Vorwurf machen, sie haben wirklich alles versucht, alles getan und gemacht. Sie sind ja nach dem 0:1-Rückstand auch zum Ausgleichstreffer gekommen. Und dann kassieren wir mit der letzten Aktion das 1:2, und so kommt es zu dem kleinen Fleck auf der ansonsten weißen Weste.“
 
Aber die Spitzenspiele habt ihr alle gewonnen!
 
Kwasny: „Ja, die Top-Duelle haben wir durch die Bank weg alle gewonnen und meines Erachtens nach auch sehr souverän bestritten. Die Jungs waren auf den Punkt immer fokussiert, haben die Duelle angenommen – sowohl gegen unseren ärgsten Konkurrenten FC Internationale als auch gegen den Nachwuchs von Hertha BSC und auch gegen den Berliner SC, der vor der Saison als Aufstiegskandidat hoch gehandelt wurde. Hier haben wir über die 70 Minuten jeweils hervorragende Leistungen gezeigt. Und zwar nicht nur die Jungs, die zu Spielbeginn auf dem Platz waren, sondern auch diejenigen, die „hinten dran“ waren. Sie konnte man in den entscheidenden Momenten immer bringen, ohne dass ein großer Leistungsabfall zu sehen war. Da haben wir als Trainer absolutes Glück, mit solchen Spielern „arbeiten“ zu dürfen.“
 
Hättest Du Dir vor der Saison vorstellen können, zum Jahreswechsel auf so eine unglaubliche Serie zurückblicken zu können?
 
Kwasny: „Ich habe die Mannschaft seit der U13 ein wenig verfolgt, also den 2003er-Jahrgang. Es hat sich zwar eine Menge in dem Team verändert, allerdings wusste ich, dass großes Potenzial in der Truppe steckt. Dass es am Ende des Tages so gut läuft, also nach den 13 Spielen, das hätte ich natürlich nicht gedacht. Aber wir haben uns einfach in einen Lauf gespielt, der irgendwie nicht von den anderen Mannschaften zu stoppen war. Was man den Jungs hoch anrechnen muss, vor allem in dem Alter, dass sie immer im Training diszipliniert gearbeitet haben. Sie waren auch nach der langen Siegesserie immer gierig, den nächsten Sieg zu holen. Deshalb lässt mich die Bilanz der Hinrunde rückblickend nicht erstaunen, weil sich da etwas entwickelt hat, womit mit man zu Beginn zwar nicht gerechnet hat. Aber während der ersten Halbserie konnte man schon sehen, dass wir diejenigen sind, die sehr lange oben mit dabei sein werden.“
 
Im komme noch einmal auf den Saisonbeginn zu sprechen. Hattest Du nicht eigentlich vor, Dich etwas zurückzuziehen. Wie kam es zu diesem Sinneswandel?
 
Kwasny: „Ich hatte eigentlich vor, ins zweite Glied zu rutschen und als Co-Trainer im Großfeld weiterzumachen, um parallel meine Elitelizenz abzuschließen. Dieses Ziel habe ich jetzt ans Saisonende gestellt, werde erst dann in Dortmund meine DFB-Elitelizenz machen und die auch hoffentlich gut bewältigen. Meine Weiterbildung war eigentlich der Grund, weshalb ich mich etwas zurückziehen wollte. Ich hatte zu Saisonbeginn mit Gregor Jentschura angefangen, der mich zusammen mit Kevin Tiefenbach auch sehr gut aufgenommen hat. Aber in der Vorbereitung kristallisierte sich heraus, dass Gregor aus persönlichen Gründen aufhören wollte, so dass ich dadurch in die Cheftrainer-Position gerückt bin. Ich kannte die Mannschaft aber schon, daher war es keine so große Umstellung für mich. Mit Kevin Tiefenbach habe ich zudem einen Co-Trainer an meiner Seite, auf den ich mich wirklich zu 100% verlassen kann. Wir verstehen uns sehr gut. Wenn mir mal eine Idee fehlt, kann ich immer Kevin fragen. Das ist wirklich sehr harmonisch, und ich bin froh, so einen Partner an meiner Seite zu haben, der mich während der langen Saison so unterstützt.“
 
Wie viele der Jungs begleiten Dich eigentlich seit Deinem Einstieg als Trainer bei der U11?
 
Kwasny: „Ich habe aus dem jüngeren Jahrgang, den ich letztes Jahr als U13 betreut habe, drei Spieler hochgezogen. Das waren Meiko Hesse, Johan Walser und Emre Akova. Also die drei 2004er, die im letzten Jahr bei mir Leistungsträger waren und es dementsprechend verdient haben, sofort eine Altersstufe zu überspringen. Auch weil sie vom Kopf her und den körperlichen und technischen Fertigkeiten definitiv ihren Platz in der U15 haben. Es kam auch ein externer Spieler des jüngeren Jahrgangs dazu: Denizhan Erdogan von Hertha BSC, unser Torwart. Er hat sich super integriert, auf ihn ist 100% Verlass, daher steht er auch wie Til Schleite regelmäßig im Tor. Ich habe zu Meiko, Johan und Emre natürlich noch einmal eine ganz andere Bindung, weil ich Emre zum Bespiel schon vier Jahre lang betreue. Johan kam ein halbes Jahr später dazu, auch seine Entwicklung ist durchweg positiv. Und Meiko war persönlich auch ein Glücksgriff, der vor der Saison von Rudows U13 zu uns kam, sich bei uns aber so entwickelt hat, dass der schnelle Schritt in die U15 nur logisch war. Es gibt aber noch zwei, drei weitere Spieler von uns, die sehr viel Talent besitzen. Sie sollen sich aber erst einmal in der 2. C, also dem jüngeren Jahrgang, an das Großfeld gewöhnen.“

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