F.C. Hertha 03 Zehlendorf

F.C. Hertha 03 Zehlendorf

07.10.2021 / Verein

Vom Wachstum und von Erfolgen im D-Juniorinnenbereich

Trainer Thilo Zahn sagt: Die persönliche Entwicklung ist oft rasanter als bei Jungen

Es gibt vieles, was Thilo Zahn am Mädchenfußball begeistern kann, aber eines ist schon besonders. Er sagt: „Wenn man mit den Mädchen kontinuierlich trainiert, ist die sportliche Entwicklung meistens rasant, die wollen lernen, und sie lernen sehr viel und sehr diszipliniert. Dadurch ist die Entwicklung im Vergleich zu den Jungen oft viel intensiver.“

Der Mädchen-, Juniorinnen- und Frauen-Bereich bei uns im Verein soll ebenso kontinuierlich wachsen. Einer, der diese Entwicklung vorantreibt, ist Thilo Zahn, der derzeit die D1-Juniorinnen trainiert. Die D-Juniorinnen sind mit zwei Teams in die Saison 2021/2022 gestartet, die D1 spielt in der Verbandsliga, die D2 in der Bezirksliga. Insgesamt sind es rund 35 Kinder, die sich in der D tummeln. Dementsprechend groß ist auch der organisatorische Aufwand, den die wenigen Trainer:innen und Betreuer:innen hier zu leisten haben.

Thilo Zahn, der beruflich im Datenschutz arbeitet, appelliert deshalb auch an Interessierte im Verein: „Wir brauchen immer Unterstützung, und würden uns sehr freuen, wenn sich Leute finden, die im gesamten Mädchen-, oder Juniorinnenbereich helfen.“

Wie in fast allen Kleinfeld-Mannschaften, ob Jungen oder Mädchen, ist der Spagat zwischen verschiedenen Ansprüchen nicht immer einfach. Thilo Zahn sagt, „wir wollen ja allen gerecht werden, denen, die nur Spaß haben wollen und denen, die großes Talent haben und leistungsorientiert spielen wollen.“

Natürlich steht die Ausbildung der Spielerinnen im Vordergrund, die Schwerpunkte dabei sind das Eintrainieren von unterschiedlichen Formen von Überzahl, Unterzahl und Gleichzahl-Spiel, zudem erste taktische Themen und natürlich Technikschule. Bei der D2 steht der Spaß noch mehr im Vordergrund, vor allem aber das Erlernen der Grundtechniken.

Es gibt auch schon einige tolle sportliche Erfolge zu vermelden: So wurde aus der D1 Theodora Yakimova in den DFB-Stützpunkt der Jungs in Wannsee aufgenommen, obwohl sie noch eine jahrgangsjüngere Spielerin ist. Sie kam im April 2021 vom SCC und hat sich stetig weiterentwickelt. Thilo Zahn sagt: „Eine Nominierung und Training am Stützpunkt ist eine große Auszeichnung für diese Altersklasse.“

Insgesamt sind drei Spielerinnen in der U12-Auswahl, eine Spielerin in der U14-Auswahl und mehrere im Blickfeld der Auswahlmaßnahmen. Sportlich spielt die D1 im oberen Bereich der Verbandsliga mit, in der auch Vereine wie Union oder Berolina Mitte vertreten sind, die sehr gute Arbeit in diesen Altersklassen machen.

Am Tag der deutschen Einheit hat die D1 als erstes Mädchenteam überhaupt am 27. Anti-Rassismus-Turnier beim SC Borsigwalde teilgenommen. Das war ein Novum und brachte viele wichtige Erfahrungen für das Team und seine Entwicklung. Das sportliche Abschneiden stand nicht im Vordergrund.

 Auch die D2 hat sich nach einjähriger auch coronabedingter Pause neu gefunden und wächst zu einem Team zusammen. Der Zulauf von Spielerinnen in dieser Altersklasse ist groß, so dass die jüngste Spielerin sogar Jahrgang 2012 ist und eigentlich noch bei den E-Mädchen spielen könnte. Thilo Zahn sagt: „Die bisherige Entwicklung der Mannschaft ist sehr gut, besonders wichtig ist die Umsetzung der Trainingsschwerpunkte auch im Spiel. Auch hier geht es voran“, freut er sich.

Thilo selbst ist seit rund fünf Jahren in Zehlendorf, selbst gespielt hat er einst bei Güterfelde und RSV Eintracht, aber als das Abi anstand, hat er sich lieber für das Trainersein entschieden. „Mir macht es unheimlich Spaß, etwas zu entwickeln, und gerade im Mädchenbereich ist das sehr gut möglich.“

Noch gibt es generell sehr viel zu tun bei den Juniorinnen. Denn es gibt zum Beispiel weder in der F-Jugend noch in der A-Jugend einen geregelten Spielbetrieb. Die Juniorinnen, die aus der B-Jugend kommen, müssen sofort in den Frauen-Bereich. Und bei den Jüngsten gibt es in Berlin erst zaghafte Ansätze, hier voranzukommen, so dass diese Kinder, die in den Fußball wollen, nicht gleich mit drei Jahre älteren Spielerinnen kicken müssen. Das ist oft gut, aber eben nicht immer.

Bei uns in Zehlendorf wollen wir kontinuierlich wachsen. Doch um die Arbeit zu verstetigen, braucht es auch mehr Betreuer:innen und Trainer:innen, die der wachsenden Anzahl an Interessierten gerecht werden kann. Natürlich ist die Anziehungskraft von Hertha 03 durch den Bundesliga-Aufstieg der B-Juniorinnen sehr gewachsen. „Und darauf“, findet auch Thilo Zahn, „können wir doch alle im Verein sehr stolz sein.“

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