F.C. Hertha 03 Zehlendorf

F.C. Hertha 03 Zehlendorf

08.05.2020 / Verein

50 Jahre Berliner Meisterschaft 1970

Nach 4:0 gegen NSF Titel verteidigt und Aufstiegsrunde gesichert

Durch Corona fast verpasst, aber dennoch unvergessen: Gestern vor genau 50 Jahren, ebenfalls an einem Donnerstag, verteidigte unsere Regionalliga-Mannschaft ihren Meistertitel. Dabei profitierte sie von einer sensationellen Heimniederlage ihres Konkurrenten Tasmania 1900, der Rapide Wedding mit 1:2 unterlegen war. Das ganze geschah beinahe unspektakulär: 712 zahlende Zuschauer, für damalige Verhältnisse beinahe schon wenig, wurden bei strahlendem Sonnenschein bestens unterhalten. Mit 4:0 wurden die Neuköllner Sportfreunde geschlagen nach Hause geschickt, wobei die Vorentscheidung nach Treffern von Helmut Faeder (27.) und Bernd Apel (30.) schon nach einer halben Stunde gefallen war und es zu diesem frühen Zeitpunkt schon nicht mehr den geringsten Zweifel am Sieger gab. Nach dem Wechsel sorgte "Charly" Koppe mit zwei Toren (75. und 87.) für den Endstand.

Meistens waren 21 Mann in der Hälfte der Neuköllner versammelt, nur Torhüter Michael Kellner hielt sich an diesem Herrlichen Himmelfahrtstag in der Nähe seines Tores auf. "Mit Hertha Zehlendorf ist der tatsächlich besten und beständigsten Regionalligamannschaft der Titelgewinn gelungen. Auch die Fußball-Woche  möchte der "kleinen Hertha" aus Zehlendorf die herzlichsten Glückwünsche aussprechen, der Mannschaft selbst, Trainer Gerhard Schulte, den Betreuern und dem Vorstand, an der Spitze dem rührigen Otto Höhne", gratulierte Berlins Fachblatt.

Ab dem dritten Spieltag gaben die Zehlendorfer bis Saisonende nur noch drei Remispunkte ab. Ihre Bilanz liest sich beeindruckend: Aus 26 Spielen holten sie 22 Siege und drei Unentschieden bei nur einer Niederlage. Das Torverhältnis spricht Bände: 101:23! Den Titel holten sie mit acht Punkten Vorsprung vor Tennis-Borussia, 23 Spiele in Folge blieben sie ungeschlagen und ganz nebenbei schlugen sie in einem Testspiel den Bundesligadritten Hertha BSC, der mit voller "Kapelle" angetreten war, am Gesundbrunnen mit 4:1!

In der folgenden Bundesliga-Aufstiegsrunde blieben sie zuhause ohne Punktverlust: Kickers Offenbach (2:1), VfL Bochum (2:0), VfL Wolfsburg (5:1) und der FK Pirmasens (7:2) wurden allesamt geschlagen, beeindruckende 8-0 Punkte standen zu Buche. Wären die tapferen Mannen um Helmut Faeder, Uwe Kliemann und dem im Dezember verstorbenen "Sprotte" Sühnholz doch auswärts nur annähernd erfolgreich gewesen. Ein einziger Erfolg beim Schlusslicht VfL Wolfsburg hätte ausgereicht und unsere "kleine Hertha" wäre durch das Tor zur Bundesliga hindurchgegangen.

Folgende Elf holte am 7. Mai 1970 den zweiten Titel: an den Siebenendenweg: Kellner - Kliemann, Apel, Schimmöller, Hoodt - Michalzik, Steinert, Faeder, Koppe - Sühnholz, Hecker. Zum Team gehörten außerdem die Torhüter Kosmowski und Jakubke sowie Krampitz, Engelmann, Zocher, Ananou, Zacharias und Plettau. Sieben Spieler aus dem Kader schnupperten davor oder anschließend Bundesligaluft. Uwe Kliemann weist dabei mit 292 Bundesligaspielen die höchste Anzahl auf.

1.386 Zuschauer besuchten im Durchschnitt die Heimspiele in der Regionalliga, die vier Aufstiegspartien verfolgten durchschnittlich 9.090 Besucher im Olympiastadion.

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