F.C. Hertha 03 Zehlendorf

F.C. Hertha 03 Zehlendorf

08.11.2021 / Verein

3. D-Junioren - Die Leistungsteamreserve holt den Staffelsieg

Die Leistungsteamreserve holt den Staffelsieg

3.D-Junioren

Ein Unentschieden hätte gereicht an diesem letzten Spieltag für den Gewinn der Staffel im ersten Halbjahr, aber darauf sollte sich die Mannschaft gar nicht erst einlassen. Es hatte schon ein Spiel gegeben, bei dem das Team nicht von Anfang an aggressiv genug in die Partie gegangen war, das war das Match gegen Viktoria gewesen.

Aber die Trainer Sebastian und Serge hatten das Team, unsere 3.D, die zweite Jahrgangsmannschaft der U13, am vergangenen Samstag gut eingestellt. Denn der Gegner, Stern Marienfelde, war bisher eine Art Überraschungsmannschaft. Sie hatten Viktoria geschlagen, aber andere Spiele wiederum merkwürdig verloren, was würde uns erwarten? Letztlich ein Gegner, den wir von Beginn an so unter Druck setzten, dass er zu keiner Zeit des Spiels eine Gefahr werden konnte.

Am Ende stand es 5:0. Und Trainer Sebastian Schoner resümierte: „Mit 22 Punkten und einem Torverhältnis von 89:4 hat die Mannschaft eine gute Hinrunde gespielt, und wir können jedem im Team gratulieren, dass alle unermüdlich das Training wahrgenommen haben. Denn Staffelsiege werden zum großen Teil im Training und nur zum kleinen Teil am Spieltag entschieden.“

Serge und Sebastian bedankten sich auch bei dem Lauftrainer des Teams, der das Spiel mitverfolgte: „Morgan bringt den Jungs jede Woche einmal das richtige Laufen, Sprinten, Bewegen bei. Für die Mannschaft ist das ein wichtiger Baustein für Ausdauer und Körpergefühl.“

Nach dem Spiel wurde in der Kabine ausgelassen (aber coronakonform) gefeiert, und die Jungs durften sich ausnahmsweise mal eine Cola genehmigen. Zu anderen Zeiten hätte es sicherlich eine kleine Party mit Eltern gegeben, und alle Beteiligten hoffen, dass das vielleicht zum Ende der Saison möglich sein wird.

Unsere 3.D, wie zuvor schon die 4.D, setzt sich zusammen aus ehemaligen Spielern des sogenannten Förderkaders, das waren Spieler aus der 3.E, der 7.E und Spielern der 1.E. Damals wurde vollzogen, was eigentlich selbstverständlich sein sollte, jedoch oft nicht stattfindet: Mannschaftsübergreifend auf einen Jahrgang zu sehen!

Sebastian Schoner hatte diese Fördermannschaft auch auf Anregung von Jugendleiter „Kiki“ schon vor drei Jahren zusammengestellt und entwickelt. Damit sollte den Spielern eine Plattform gegeben werden, sich in der zweiten Mannschaft des Jahrgangs zu zeigen. Sebastian sagt: „Unser Ziel war und ist es, die Jungs an die Leistungsmannschaft heranzuführen.“ Er fügt hinzu: „Der Austausch mit Andreas, dem Trainer der 1.D, funktioniert sehr gut, so dass immer wieder Spieler dem Training der Ersten beiwohnen konnten und wir in den knapp zwei Jahren vier Spieler an die erste Mannschaft übergeben haben.“

Sebastian trainiert die 3.D gemeinsam mit Serge, der vom 1. FC Wilmersdorf mit seinen Söhnen zu uns gewechselt ist. Als ehemaliger Basketballer, der in der dritten Liga gespielt hat, kennt sich Serge besonders gut mit Bewegung, Koordination und Athletik aus. Sebastian wiederum ist mit der C-Lizenz als Fußballtrainer ausgestattet, so dass sich beide wunderbar ergänzen. Sebastian sagt: „Auf Serge ist immer Verlass, ohne ihn würde es nicht gehen, schließlich machen auch wir das alles in unserer Freizeit.“

Und wie rutscht man in ein Ehrenamt bei Hertha 03? Vermutlich wie fast alle! Der Sohn hat bei den Knöpfen angefangen, dann folgte Vater Sebastian als Betreuer und Trainer. Was ihn antreibt? „Ich finde es herausfordernd, eine gut funktionierende Gruppe zu bilden, in dem sich alle wohlfühlen, gerne beisammen sind und alle gemeinsam einen Ehrgeiz entwickeln.“

Zudem, betonen Sebastian und Serge, wollen wir jedem Spieler helfen, besser zu werden. Aber es gehe nicht nur um Sport, sondern auch um soziales Verhalten, soziale Kompetenzen, um Respekt und Empathie. Und es geht um spannende Entwicklungen: Gerade die Jungs in der D-Jugend, die auf dem Sprung sind, vom Kind zum Jugendlichen zu werden, sollen in die Lage versetzt werden, eigene Entscheidungen zu treffen und aus sich selbst heraus Motivation zu holen.

Sebastian sagt: „Die Jungs müssen das schon wollen, nicht Serge und ich oder die Eltern sind entscheidend, sondern sie selbst. Sie entscheiden, ob sie nur Spaß haben und in der Freizeit kicken wollen oder ob sie Lust darauf haben, leistungsorientiert zu spielen.“ Bei solchen Entscheidungen wollen Sebastian und Serge gerne Beistand und Helfer sein. Das bedeutet aus Trainersicht, dass man auch mal Widerworte der Spieler aushalten und zulassen müsse, ohne die eigene Autorität zu verlieren.

Die gemeinsame Saison, die ja noch eine zweite Hälfte haben wird, begann für die 3.D mit einem Trainingslager in der letzten Sommerferienwoche. Die ausgegebenen Trainingspläne für die Sommerferien wurden von den Kids überwiegend durchgeführt, so dass die Mannschaft schon auf eine gewisse Grundlagenausdauer aufbauen konnten. Die gemeinsame Woche half, alle enger zusammenzubringen, was zuvor durch die Pandemie nur beschränkt möglich war.

Insgesamt umfasst das Team 18 Spieler, beide Coaches wissen, dass es immer wieder neu herausfordernd ist, jedem gerecht zu werden und bei Laune zu halten. Die Idee ist: Eine feststehende Achse, um die sich das restliche Team aufbaut, um ein möglichst ausgeglichenes Leistungsniveau in der Mannschaft zu bekommen und für alle genug Spielzeit zu generieren.

Die Staffel stellte das Team nicht vor allzu große Herausforderungen. Das Spiel gegen Viktoria war daher von besonderer Bedeutung und der erste wirkliche Stresstest, den das Team, sagt Sebastian, „allerdings nur zur Hälfte bestand“.

Spiele zwischen Viktoria und Hertha können wohl nicht emotionslos laufen, wobei es nicht mal die Mannschaften sein müssen, sondern oft Eltern nicht gerade vorbildlich sind. In diesem Fall musste Viktoria gegen unser Team gewinnen, um an uns dranbleiben zu können, denn sie hatten überraschend schon ein Match verloren: Gegen Stern Marienfelde….

Dementsprechend war Viktoria eingestellt und setzte unsere Mannschaft von Anfang an unter Druck. Unsere Jungs ließen sich davon die erste Viertelstunde zu sehr beeindrucken, und so fingen wir uns auch das 0:1. Mit einem Doppelschlag ging Hertha 03 in Führung, bekam aber postwendend den Ausgleich, ging erneut in Führung, um eine Minuten später wieder den Ausgleich zu kassieren.

So stand es zur Halbzeit 3:3 – und auch am Ende des Spiels. Aus Sicht der Trainer hatte die zweite Hälfte „nicht mehr viel damit zu tun, wie wir Fußball spielen bzw. auftreten wollen“. Die zweite Hälfte bestand aus vielen Nicklichkeiten und Fouls, die keinen Spielfluss mehr zuließen. Immerhin hielt Hertha 03 nun kämpferisch dagegen. Die Atmosphäre um das Spielfeld erhitzte sich leider zunehmend. Emotionen gehören zum Fußball. „Aber letztlich“, sagt Sebastian, „spielen hier zwölfjährige Kinder, das sollten alle, die am Rand stehen, bedenken und sich demnach verhalten. Denn auch wir Trainer können nicht immer alles sehen und einschreiten.“

Aber dieses Spiel ist nun längst Geschichte. Jetzt kann das Team erst einmal seinen Staffelsieg genießen und erwartet dann besondere Spiele, die jetzt noch im November folgen: Viele Testspiele gegen Leistungsteams, in denen sich jeder zeigen kann. Im neuen Jahr wird es um die gleichen Ziele gehen: „Die Jungs weiterentwickeln“, sagt Sebastian und Serge und freuen sich schon darauf.

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