F.C. Hertha 03 Zehlendorf

Die Zehlendorfer waren nach der Pleite in Neuruppin auf Wiedergutmachung aus. Dabei wartete Trainer Schröder zu Beginn mit einer kleinen Überraschung auf und schickte ein extrem junges Team auf das Feld. Die erfahrenen Stützen Obst, Dombrowe und Rupp nahmen zuerst einmal auf der Bank Platz. Geschadet hat es nicht. Die „kleine“ Hertha siegte verdient mit 3:0 gegen den 1. FC Frankfurt und sicherte Platz 4 ab.

Die Gastgeber übernahmen sofort die Spielkontrolle und erspielten sich erste Chancen. Frölich verpasste aus kurzer Distanz freistehend die Führung (4.), auch Stiller und im Nachsetzen Cami scheiterten nur wenige Meter vor dem Tor. Die deutliche Überlegenheit der „kleinen“ Hertha, führte zu weiteren Möglichkeiten von Hopprich (17.) und Ihbe (30.), deren Versuche aber kein Problem für Schultz darstellten.

Die größte Möglichkeit dagegen gab es auf der Gegenseite, als Georgi das 1:0 für die Gäste auf dem Fuß hatte. Nach einem Zehlendorfer Ballverlust auf Höhe der Mittellinie stand er 30 Meter vor der dem Kasten vollkommen frei, sein Heber über den herausstürzenden Kühn aber verfehlte das Ziel knapp (31.). Die Gastgeber blieben weiter spielbestimmend, jedoch ohne die notwendige Durchschlagskraft. „Ein Spiegelbild schon unserer gesamten Rückrunde“, merkte Schröder später an. Erst ein berechtigter Elfmeter Sekunden vor der Pause (Foul an Langhammer), von Kapitän Stein platziert verwandelt, löste den Knoten (45.).

Nach der Pause war es zunächst ein Spiel auf Augenhöhe, bis die Partie mit dem 2:0 die Vorentscheidung gefallen war. Rupps Ecke verpasste Obst noch haarscharf, die direkte Eingabe von Ihbe von der anderen Seite aber verwandelte er mit einem Volleyschuss – und das nur 60 Sekunden nach seiner Einwechselung (55.).

Ein Kopfball von Stein (63.), ein Schuss von Ihbe aus gut 20 Metern (65.) und das 3:0 von Burda (71.) nach Vorbereitung von Ihbe und Cami waren die letzten Highlights einer doch recht einseitigen Partie. Schröder zeigte sich insgesamt einverstanden mit der Leistung: „Nach dem Spiel in Neuruppin, wo wir nach 2:1-Führung nicht mehr konsequent verteidigt haben, boten wir heute auch im Gegenpressing eine sehr konzentrierte Leistung“ Kritisch merkte er an „Wir waren überlegen, aber man merkt schon, dass uns nach vorn die Leichtigkeit und Lockerheit fehlen. Wir sind zu sehr verkopft und treffen aus drei Metern das leere Tor nicht. Trotzdem bin ich mit dem Pflichtsieg zufrieden.“

Richtig, ein Pflichtsieg. Hätten die Zehlendorfer davon doch nur einige mehr eingefahren, man denke nur an die zahlreichen Führungen, die in überlegen geführten Partien noch verspielt wurden. Den Titel hätte man vermutlich, angesichts der Dominanz des FC Hansa Rostock, dennoch nicht gewonnen, die Vizemeisterschaft aus dem Vorjahr aber hätte man bestätigen können. Die zahlreichen unglücklichen Umstände allerdings, die dazu führten, sind hinlänglich bekannt. So beginnt bereits drei Spieltage vor Saisonende im Hintergrund das Basteln am neuen Kader. Ein größerer Umbruch scheint zwar bevorzustehen, doch die herausragende Stütze der letzten Jahre, Lenny Stein, bleibt dem Verein erhalten. Er unterschrieb ebenso einen Zweijahresvertrag wie der 28-jährige Neuzugang Sven Reimann, der vom SV Babelsberg 03 kommt und einen wichtigen Part im defensiven Mittelfeld übernehmen könnte. Weitere Vertragsverlängerungen sollen diese Woche bekannt gegeben werden – darunter jugendliche Frische, aber auch langjährige Erfahrung. Es bleibt neben den letzten Punktspielen also weiter spannend in Zehlendorf. 

FC Hertha 03 – 1. FC Frankfurt 3:0 (1:0)

FC HERTHA 03: Kühn; Stein, Stiller, Praus (78. Quanz); Cami, Hopprich (54. Obst), Langhammer (78. Dombrowe), Yoldas, Burda; Ihbe (78. Ott), Frölich (31. Rupp)

Zuschauer: 115

Tore: 1:0 Stein (45., Foulelfmeter), 2:0 Obst (55.), 3:0 Burda (71.)

Gelbe Karten: Hopprich, Stein (10.)