F.C. Hertha 03 Zehlendorf

F.C. Hertha 03 Zehlendorf

20.03.2016 / 1. Herren

Zehlendorfer setzen Siegeszug fort

Union Fürstenwalde patzt / Warwel & Gakpeto treffen

Gerade als der spärlich mitgereiste Zehlendorfer Anhang mit nichts Bösem mehr rechnete, wurde die Partie nach dem Frankfurter 1:2-Anschlusstreffer in den letzten Minuten doch noch einmal spannend. Zweifellos hätte ein Remis dem Spielverlauf Hohn entsprochen, aber es sind schon eindeutigere Spiele noch unentschieden ausgegangen. Nun, die Zehlendorfer kamen um diese unliebsame Überraschung herum, sie setzten ihren Siegeszug fort und müssen sich nur vorhalten lassen, die Begegnung nicht schon in den ersten 30 Minuten entschieden zu haben.

Vom Sport aufs Geschäftsleben übertragen, hätte die „Stiftung Warentest“ Herthas Leistung mit dem Prädikat „Empfehlenswert“ versehen. Es war nach Wochen der spielerischen Hausmannskost wieder mal ein beherzter Auftritt der „kleinen Hertha“ mit herausgespielten Torchancen in Hülle und Fülle. Dass es nur ein 2:1 wurde, lag an der Abschlussschwäche der Berliner sowie am ausgezeichneten Frankfurter Torhüter Reschke und bestätigte nur die Unwägbarkeiten eines Spiels. Nach der frühen Führung durch Niclas Warwels 11. Saisontreffer hatte der Spitzenreiter alles im Griff. Beinahe im Minutentakt erspielte er sich Chance um Chance, ließ jedoch beim Abschluss die notwendige Kaltschnäuzigkeit vermissen. Vielleicht waren sich die Zehlendorfer ob ihrer spielerischen Überlegenheit auch ein wenig zu sicher, so dass sich eine gewisse Nonchalance vor dem Tor einschlich.

Eine Wende hätte die Partie in der 35. Minute nehmen können. Nach Darius Niroumands überflüssigen Platzverweis (Foul an der gegnerischen Eckfahne!) waren die Berliner urplötzlich in Unterzahl geraten. Zwar legten die Frankfurter jetzt ihre Scheu ab und entwickelten etwas mehr Zug zum Tor, doch eine in der Deckungs-Konsequenz nie nachlassende Hertha ließ so gut wie keine Tormöglichkeit zu. Im Gegenteil: Das Chancenplus lag weiterhin auf Seiten der Berliner.

Spät in der zweiten Halbzeit kam es dann zu dem eingangs geschilderten Moment: Denn nach der gelb-roten Karte gegen Frankfurts Huwe (73.,wegen wiederholten Foulspiels) und dem nun wieder numerischen personellen Gleichgewicht folgte prompt mit Gakpetos 2:0 die vermeintliche Entscheidung (75.). Doch acht Minuten vor dem Ende kamen die Gastgeber durch Aniols Kopfball auf 1:2 heran. Der erste Punktspiel-Gegentreffer für Nico Hinz seit dem unglücklichen 0:1 gegen Victoria Seelow zum Rückrundenauftakt. Doch mehr ließ der Spitzenreiter nicht zu. Wie so eine Partie auch enden kann, bekamen die den Zehlendorfer im Nacken sitzenden Fürstenwalder in Strausberg vorgeführt. Bei sicherer 2:0-Führung Mitte der zweiten Hälfte gaben sie noch die drei sicher geglaubten Punkte aus der Hand und traten die Heimreise mit nur einem Zähler an.

Niroumands Hinausstellung wird für die kommenden Wochen personelle Änderungen nach sich ziehen. Trainer Markus Schatte bieten sich verschiedene Varianten, die jeweils in dieser Saison schon funktioniert haben. Eine davon wäre, zum Heimspiel gegen den BSV Hürtürkel Dennis Dombrowe von der Außenverteidigerposition, wo er jedoch seine stärksten Spiele abgeliefert hat, auf die „Sechs“ zu ziehen. Eine andere wäre, auf Sven Aagaard zu setzen, der mit seiner guten Technik und Ballsicherheit neben dem agressiveren „Maxi“ Obst vielleicht eine gute Ergänzung wäre. Doch wir sind sicher: Markus Schatte wird die richtige Lösung finden, es wäre nicht das erste Mal in dieser Spielzeit.

Die Zehlendorfer haben ihre Serie in der Rückrunde mittlerweile auf vier Siege in Folge ausgebaut. Wie wichtig jeder einzelne davon war, lässt sich unschwer am Tabellenbild ablesen, denn ein Punktverlust hätte schon gravierende Folgen gehabt. So aber hat sich durch das Fürstenwalder 2:2 in Strausberg ihre Situation verbessert. Musste man aufgrund der Nachholpartie der Unioner in Frankfurt von einem virtuellen Rückstand von drei Punkten ausgehen, verkürzt sich dieser nun auf einen Zähler. Die „kleine Hertha“ hat es nun somit wieder komplett in der eigenen Hand. Aber siehe oben – jeder Punktverlust hat in dieser Phase der Saison schon eine gewaltige Bedeutung. 

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