F.C. Hertha 03 Zehlendorf

F.C. Hertha 03 Zehlendorf

28.02.2022 / 1. Herren

Zehlendorfer Blitzstart

„Kleine“ Hertha siegt 3:0 am Stendaler Hölzchen und trifft Freitag auf Blau-Weiß 90

1 . FC LOK STENDAL - FC HERTHA 03 0:3 (0:2)

 

LOK STENDAL: Zlotogorski; Bubke (33. Mavroudis), Schönburg, Mahrhold, Lehmpfuhl; Schubert (65. Flöther), Ntais, Breda (40. Balliet); Buschke, Erdmann, Schmidt

HERTHA 03: Büchel; Stein, Dombrowe, Stüwe; Cami, Rupp, Langhammer (64. Heimur), Obst (69. Grabow), Ryberg (64. Razeek); Ismaili (69. Hortum), Ernst (79. Citlak)

 

TORE: 0:1 Ernst (2.), 0:2 Stein (33.,Foulelfmeter), 0:3 Cami (89.)

BESONDERES: Hortum scheitert mit Foulelfmeter (75.) 

SR: Jan-Arne Seep (Stavenhagen)      ZU: 245

GELBE KARTEN: Flöther (F), Buschke (F), Ntais (F), Lehmpfuhl (F), Mahrhold (F) - Obst (F)

BESTE SPIELER: Schönburg - Stein, Ernst, Obst

 

Unmittelbar vor dem Anpfiff verkündete Stendals Stadionsprecher noch „Heute 100% Power gegen den Abstieg.“ Keine 120 Sekunden später setzte es den ersten Rückschlag für die Gastgeber. Einen langen Pass von Zehlendorfs Arthur Langhammer beförderte Mike Ryberg von der Strafraumgrenze direkt aufs Stendaler Gehäuse. Den von Torhüter Mateusz Zlotogorski unglücklich abgewehrten Ball drückte Zulu Ernst ohne große Mühe über die Linie. „Das frühe Tor hat uns natürlich in die Karten gespielt“, gab Hertha 03-Trainer Robert Schröder zu. 

 

In der Folge steckte Lok den Rückstand gut weg. In der 21. Minute bot sich den Gastgebern die erste Gelegenheit: Eine Eingabe von Paul Schönburg köpfte Max Erdmann knapp vorbei, Paul Büchel wäre machtlos gewesen. Die Berliner hatten aufgrund des unebenen Rasens ihre Spielweise umgestellt und versuchten durch ihre großen Abwehrrecken Dennis Dombrowe, Lenny Stein und Louis-Nathan Stüwe mit langen Vorlagen „auf die zweiten Bälle zu gehen.“

 

Kaum hatte Lok Fuß gefasst, setzte sich Zulu Ernst im Strafraum geschickt durch und konnte nur unsanft gelegt werden. Schiedsrichter Jan-Arne Seep zögerte keine Sekunde. Beim fälligen Strafstoß verlud Stein Zlotogorski und traf eiskalt (33.). Die endgültige Entscheidung verpassten Maximilian Obst und Egzon Ismaili gemeinsam etwas zu zögerlich (42.).

 

Nach der Pause bot sich den Stendalern zwei Gelegenheiten zum Anschluss, die man durchaus der Kategorie „hochprozentig“ zurechnen darf. Erst scheiterte Max Erdmann freistehend mit einem Heber an Büchel (48.), kurz darauf ging Maurice Schmidt allein aufs Zehlendorfer Tor zu, aber sein Abschluss geriet zu harmlos und stellte für Büchel kein Problem dar (55.). Fortan hatten die Berliner das Geschehen wieder unter Kontrolle.

 

Es folgten die Momente des eingewechselten Tim Grabow. Erst setzte er sich im Strafraum durch, wobei er nur durch ein Foul gestoppt werden konnte. Den folgenden Elfmeter schoss Melih Hortum an die Oberkante der Latte (75.). Kurz vor Schluss konnte Grabows Torschuss gerade noch zur Seite geklärt werden, doch den Abpraller verwertete Igli Cami aus wenigen Metern zum Endstand: 0:3 (89.).

 

Stendals Trainer Jörn Schulz war richtig bedient. „Das ist enttäuschend, weil wir uns akribisch vorbereitet haben. Aber wenn man nach zwei Minuten so einen Nackenschlag bekommt, wird es schwer. In der Oberliga brauchst du einfach mehr Mentalität und Leidenschaft. Wenn wir nach der Pause das schnelle 1:2 gemacht hätten… Wir haben es nicht geschafft Druck aufzubauen.“ Ganz anders die Gefühlslage bei seinem Gegenüber Robert Schröder: „Ein verdienter Sieg für uns, der vielleicht um ein Tor zu hoch ausgefallen ist. Das frühe Tor hat uns natürlich in die Karten gespielt. Wenn ich meiner Mannschaft einen Vorwurf machen muss, dann den, dass wir die zahlreichen Konter gegen Ende zu schlampig gespielt haben.“

 

Nach den (unnötigen) Niederlagen in Schwerin, Brandenburg und Neustrelitz konnten die Zehlendorfer drei (eingeplante, aber nicht selbstverständliche) Punkte einfahren. Am Freitag empfangen sie Tabellenführer Blau-Weiß 90 zum Spitzenspiel, und es bietet sich ihnen die (wiederholte) Gelegenheit, etwas näher an die führenden Teams heranzurücken. Die Mariendorfer, strahlender 6:1-Sieger über Victoria Seelow, werden mit dem Selbstbewusstsein eines Spitzenreiters am Siebenendenweg auflaufen. Doch mit der Rückkehr zahlreicher Stammspieler ist auch das Zehlendorfer Gefüge (vielleicht gerade noch rechtzeitig) stabiler geworden. Stein, Obst, Ernst & Co. wollen ihre kleine Siegesserie ausbauen - was sich daraus ergibt, das spielt (zunächst) noch eine untergeordnete Rolle. 

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