F.C. Hertha 03 Zehlendorf

F.C. Hertha 03 Zehlendorf

16.08.2020 / 1. Herren

„Wir wollen gemeinsam etwas erreichen!“

Oberliga-Trainer Simon Rösner will mit Hertha 03 „den nächsten Schritt gehen“

Bist Du mit der Vorbereitung unter den gegebenen Umständen zu frieden?

Simon Rösner: Mit der Vorbereitung bis zum Spiel gegen den Ludwigsfelder FC war ich sehr zufrieden. Das betrifft sowohl die Abläufe aber auch die Bedingungen, die der Verein uns zur Verfügung gestellt hat. Der Aufwand, den die Jungs auf sich genommen haben, und das ist ja nochmal ein anderes Programm als im normalen Trainingverlauf, war enorm. Alle Spieler sind bis jetzt von der Gesundheit her spielbereit für den ersten Spieltag. Das ist auch nicht selbstverständlich. Wir sind in einem körperlich sehr guten Zustand und mit der Art und Weise, wie wir viele Spiele betrieben haben, bin ich sehr zufrieden. Wir haben es in dieser Vorbereitung geschafft, den Spielen in bestimmten Phasen unseren Stempel aufzudrücken. Wir wissen um die Bedeutung der ersten Phase der Saison und wissen auch, was wir als Saisonziel haben. Wir sind alle sehr konzenztriert dabei. Es kommt bei uns keiner zum Platz, weil wir jetzt „ein bisschen Training haben.“ Die Jungs sind extrem fokussiert, sodass wir im Plan liegen. 

Welchen Stil wollt ihr zukünftig spielen?

Rösner:Wir haben schon vor, attraktiven und schnellen Fußball zu spielen. Die Mannschaft soll auf dem Platz schnell wirken und lauffreudig sein, damit die Leute, die unsere Spiele besuchen, Freude haben, unser Team spielen zu sehen. Ob das dann klappt, immer die Spiele zu gewinnen, wird man sehen. Wir wollen jedes Spiel gewinnen und werden die Partien auch so angehen, wollen uns also nicht danach richten, was wir verhindern können oder wie stark die anderen sind, sondern selbst mutig agieren, um immer siegreich vom Platz zu gehen. Insgesamt wollen wir es offensiv gestalten, aber der Spruch „Offensive gewinnt Spiele, Defensive gewinnt Meisterschaften“ gilt noch immer. Wir haben es in der Vorbereitung bis Ludwigsfelde leider nicht geschafft, ein einziges Mal zu null zu spielen. Daran müssen wir noch schrauben.

Bist mit den Neuzugängen zufrieden, und hatten es die Rückkehrer ein wenig einfacher?

Rösner: Wenn wir die Spieler durchgehen, sind ja nur Patrick Jahn von Lichtenberg 47 und unser Torwart Paul Büchel komplett neu. Das war schon unsere Philosophie, auf Jungs zu setzen, die nicht lange brauchen, um sich einzuleben. Wenn wir unser Saisonziel erreichen wollen, muss es von Anfang an relativ gut funktionieren. Da bringt es nichts, sechs bis sieben Spieler von außerhalb zu holen. Wir haben sehr bewusst diese Leute ausgewählt, auch vom Typ her, und fußballerisch sind sie sehr stark und werden uns auch weiter bringen. Sie sind oder waren ja alle schon im Verein, aber auch Patrick Jahn hat ja schon in Lichtenberg bewiesen, wie gut er sein kann.

Wen siehst Du als Kandidat für die vorderen Tabellenplätze?

Rösner:Wir selber belegten in den letzten Jahren immer Platz 4 und waren eigentlich immer in der Lage, auch Erster, Zweiter oder Dritter zu werden. Das ist natürlich unser Anspruch, diesen Schritt endlich auch einmal zu gehen. Ob es für Platz Eins dann letzten Endes reicht, wird man sehen. Da gehören viele Faktoren dazu. 

Mit Greifswald, Tasmania und auch Hansa Rostock II sehe ich harte Konkurrenz. Hansa kann ja nur hoch gehen, wenn die Erste in die Zweite Liga aufsteigt, aber Hansa II meldet seit Jahren immer für die Regionalliga, also wollen sie auch Erster werden. Dann glaube ich, dass Neustrelitz eine sehr ordentliche Mannschaft haben wird und, der eine oder andere hat sie vielleicht gar nicht auf dem Zettel, Eintracht Stahnsdorf. Da hebe ich schon jetzt mal den Finger. Sie haben nicht nur die Euphoriewelle nach dem Aufstieg im Rücken, sondern auch sehr viel Qualität in der Mannschaft. Ich glaube, dass sie seit zwei Jahren nicht mehr verloren haben und unglaubliches Selbstvertrauen dadurch besitzen. Und ich bin gespannt, was Staaken mit seinen zwölf oder 13 neuen Spielern macht. Sie setzen nicht mehr nur auf ihren Jugendstil, sondern haben einige Erfahrung ins Team geholt. Das ist die Wundertüte der Liga.

Hat Dich einer Deiner Spieler besonders überrascht?

Rösner:Ich ziehe erstmal absolut den Hut vor unseren älteren Spielern, wie „Schrödi“ (Schröder), „Basti“ (Huke), „Nici“ (Warwel) und auch Mike (Ryberg). Das sind ja die einzigen Akteure, die um die dreißig Jahre alt sind. Wie die den Leistungskampf mit den 18,19-jährigen Spielern angenommen haben. Tag für Tag sind sie körperlich an die Grenzen gegangen, sie gehen immer voran und sind für viele ein Vorbild. Aber ich ziehe auch den Hut vor einem Spieler wie Kolja, der aus der U19 kommt und schon in der Vorbereitung seine Phasen und Momente hatte. Man sieht, dass der Junge wahrscheinlich schon in kurzer Zeit seine Chance bekommt. Die alte Fraktion aber beindruckt mich deshalb, weil sie genau weiß, was in diesem Jahr passieren wird. Sie haben natürlich eine gewisse Stellung in der Mannschaft, aber sie haben auch gemerkt, dass sie jetzt gerade aufs Pedal treten müssen. Sie schenken nicht einen Millimeter weg, daher haben sie sich meinen Respekt verdient. Sie könnten es ja auch so sehen: „Ich bin hier der Platzhirsch, ich habe hier immer gespielt, mach ich mal einen Schritt weniger.“ Aber die junge Fraktion macht auch in jedem Training Druck und zeigt, dass sie wirklich spielen will und nicht zufrieden ist, auf der Bank zu sitzen. Kolja und Bruno sind da von den Jugen am weitesten. 

Würdest Du gern noch was loswerden, wonach ich nicht gefragt habe?

Rösner:Ich würde gern noch Lucas (Kühnold), unseren Athletiktrainer, erwähnen, der in der Vorbereitung fast durchgängig bei uns im Training war und eine Top-Leistung gebracht hat. Wie er die Spieler nach dieser langen Pause fit bekommen hat, war schon toll. Dafür ein großer Dank von mir an ihn. Ich bin echt stolz, wie alle, der ganze Verein mitziehen. Da werden Videos gemacht, die wir auswerten können, die Homepage wird super geführt mit den Fotos und Texten. Man merkt, dass eine Aufbruchstimmung herrscht. Wir wollen alle gemeinsam etwas erreichen und ich spüre, dass da alle mitziehen. Das ist ein prima Gefühl. Und das schon in der Vorbereitung. Niemand hat gesagt „Ach, sind ja noch keine Punktspiele, da bleibe ich mal weg oder lasse es ein wenig schleifen.“ Wenn ich hier jemanden im Verein was frage, habe ich immer das Gefühl, dass jeder hier versucht, einem zu helfen. Das beginnt beim Präsidenten und geht über die Geschäftsstelle bis hin zu den Trainern, unserer Physio und dem Betreuerteam. So kann ich mich auf das Wesentliche konzentrieren. Da wollte ich mal Danke an alle drumherum sagen, das ist mir sehr wichtig.

 

 

 

 

 

 

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