F.C. Hertha 03 Zehlendorf

F.C. Hertha 03 Zehlendorf

21.10.2015 / 1. Herren

Vorschau auf das Spiel bei Tennis Borussia

Spitzenspiel gegen Tennis Borussia am Freitag, den 30.10.2015 - Beginn: 19:00 Uhr

Fotos vom Spiel gegen Tennis Borussia am 01.03.2014 (Berlin Liga) Endstand 3:0 für Zehlendorf (aufgenommen von Kerstin Kellner)

Tennis-Borussia gegen FC Hertha 03 Zehlendorf. Die Begegnung zweier traditionsreicher Vereine hat im Berliner Fußball immer noch einen guten Klang - auch, wenn es in den letzten Jahren um die Veilchen und die „kleine Hertha“ etwas ruhiger geworden war. Doch sowohl am Eichkamp als auch am Siebenendenweg erleben sie derzeit eine Art Renaissance. In den 60er und 70er Jahren nahmen die Zehlendorfer einige Male vergeblich Anlauf, um in den Profifußball zu gelangen, die Borussen gehörten zwei Spielzeiten (1974/75 und 1976/77) der 1. Liga an und später noch viele Jahre zum festen Bestandteil der 2. Bundesliga. Davon waren beide Klubs zuletzt weit entfernt. Bis vor zwei Jahren spielten sie noch in der Berlin-Liga - zwar die höchste Berliner Spielklasse, aber eben 6. Liga. Den Zehlendorfern gelang 2014 zuerst der Sprung zurück in den überregionalen Fußball, TeBe folgte ihnen im Juni 2015. Und nun, nach neun Spieltagen gemeinsamer Ligazugehörigkeit rangieren beide in der Spitzengruppe der Oberliga Nordost/Nord.
 
Doch die Klubs verbindet mehr als ein ähnlich verlaufener Weg in den letzten Jahren und die Sehnsucht nach weiteren Erfolgen. Schon immer gab es Spieler, die die sportlichen Geschicke in beiden Vereinen prägten. Michael Krampitz und Michael Kellner, beide aus der Zehlendorfer Jugend hervorgegangen, wechselten 1970 nach einigen Spielzeiten im Mommsenstadion zurück an den Siebenendenweg, um anschließend mit der „kleinen Hertha“ noch bis fast in die Bundesliga zu gelangen. Wenige Jahre später wurde der Wechsel noch reger. Norbert Stolzenburg und Peter Hanisch, beide 1970 mit den Zehlendorfern Deutscher A-Jugendmeister geworden, gehörten zum Stammpersonal, als die Veilchen in der Bundesliga spielten. Hanisch bremste im Herbst 1976 eine schwere Achillessehnenverletzung - bis zu diesem Zeitpunkt belegten die Borussen einen sicheren Mittelfeldplatz. Stolzenburg hatte als Torschützenkönig der Zweiten Liga 1976 sogar maßgeblichen Anteil daran, dass den Borussen nach dem Bundesligaabstieg 1975 nur ein Jahr später der erneute Aufstieg gelang. Zu diesem Erfolg beigetragen haben auch Christian Sackewitz (später Arminia Bielefeld und Hertha BSC) und Michael „Zippo“ Zimmer. Sie führte der Weg aus der Zehlendorfer Jugendschmiede direkt in den Profifußball, den ihnen zu dieser Zeit, neben Hertha BSC, nur die Veilchen bieten konnten. Es passt in die Geschichte dieser beiden Vereine, dass alle genannten Spieler später wieder den umgekehrten Weg nahmen und nach Zehlendorf zurückkehrten. Hanisch war Anfang des Jahrtausends sportlicher Leiter, Stolzenburg im gleichen Zeitraum Trainer der 1. Männermannschaft und Sackewitz verantwortlich für die A-Junioren. „Zippo“ Zimmer, der der kommenden Partie bereits seit Wochen entgegenfiebert, ist noch heute Geschäftsführer im Otto-Höhne-Haus. Aber auch die aktuelle Generation hat durchaus Verbindungen zueinander. TeBes Trainer Daniel Volbert und sein Co-Trainer Michael Fuß schnürten einst die Fußballschuhe im Ernst-Reuter-Stadion, während Zehlendorfs Coach Markus Schatte erst jahrelang wertvolle Jugendarbeit bei den Borussen leistete, bis er die Männermannschaft übernahm. Und zu guter Letzt stehen im Zehlendorfer Kader mit Fabien Thokomeni und Sven Aagaard zwei Akteure, die auch schon das lila-weiße Trikot trugen.
 
Beide Vereine eint, dass man als Fernziel die Regionalliga angibt, doch keinen Druck verspürt, dies unbedingt in diesem Spieljahr zu erreichen. Doch wehren würden sie sich auch nicht. Für den Berliner Fußball steht zwar noch keine Partie auf dem Spielplan, die die Saison bereits jetzt entscheidet, doch nach Jahren der Tristesse freuen sie sich auf beiden Seiten des Grunewalds auf das Highlight der Hinrunde. 

Unsere Partner