F.C. Hertha 03 Zehlendorf

F.C. Hertha 03 Zehlendorf

17.10.2022 / 1. Herren

Steins Anschlusstreffer fiel zu spät

Überraschende 1:2-Heimpleite gegen Dynamo Schwerin

„Aufsteiger mit Potenzial“ hieß es noch im Stadionheft, dennoch hatten wohl nur die wenigsten unter den 222 Zuschauern mit einer Überraschung gerechnet. Den Schwung der Schlussviertelstunde in Stahnsdorf wollte die „kleine“ Hertha mit in die Partie gegen Aufsteiger Dynamo Schwerin mitnehmen, daraus wurde nichts. Trotz eines verzweifelten Anrennens im zweiten Abschnitt setzte es mit 1:2 die zweite Heimniederlage nacheinander.

Dabei begannen die Zehlendorfer, bei denen zu Beginn doch etwas überraschend der vor Wochenfrist so agile Jonas Burda, Dennis Dombrowe und Tim Grabow auf der Bank saßen, schwungvoll. Noch keine 60 Sekunden waren gespielt, als sich Kareem Frölich, der „Joker“ der Vorwoche, eine freie Einschussmöglichkeit bot, er jedoch links verzog. Auch „Maxi“ Obst, wenig später verletzt ausgewechselt, setzte nach Ablage von Zulu Ernst das Leder links am Kasten vorbei (12.). Kurz darauf folgte der erste Schrecken: Nach einer eigenen Ecke wurde die „kleine“ Hertha vom blitzschnellen Konter der Gäste über die rechte Seite überrascht. Die präzise Eingabe aus Nahdistanz ins Netz zu bugsieren, war für Pataman keine große Aufgabe mehr: 0:1 (15.). Das 0:2 nach einer guten halben Stunde glich einer Kopie des Führungstreffers: Eingabe von rechts, aus kurzer Entfernung den Fuß hinhalten – 0:2. Klingberg war derjenige, der unbedrängt vollenden durfte (33.). Vielleicht hätte alles noch einen anderen Verlauf genommen, hätte Ernst Sekunden vor dem Pausenpfiff seine Möglichkeit zum 1:2 genutzt.

Bevor die Berliner so richtig mit Schwung aus der Pause kamen, hätte es schon 0:3 stehen können, doch Klingbergs Freistoß aus linker Position klatschte an den Pfosten (49.). In der Folge erhöhten die Zehlendorfer den Druck und Schwerins guter Schlussmann Suaib hatte so manch brenzlige Situation zu überstehen, wie Ernsts Schuss nach Vorlage vom eingewechselten Ndubueze. So fiel Lenny Steins Anschlusstreffer per Kopfball nach Freistoß von Tim Grabow zu spät, um noch eine Wende herbeizuführen. Wenn sich auch in der Nachspielzeit 22 Mann im Schweriner Strafraum tummelten, 03-Keeper Paul Büchel mit nach vorn eilte, ein Treffer wollte nicht mehr fallen.

„Wenn wir hinten liegen, fehlen uns im Augenblick einfach die Mittel, um gegen einen tief stehenden Gegner erfolgreich zu sein“, sagte Trainer Robert Schröder hinterher enttäuscht. Boten sich bei der unglücklichen 0:1-Niederlage gegen den SC Staaken noch zahlreiche Chancen zum Ausgleich, so gab es gestern trotz verzweifelten Schlussansturms nur wenig glasklare, herausgespielte Möglichkeiten. Auch wenn den Berlinern der Wille nicht abzusprechen war, so wirkten sie doch Mitte der zweiten Halbzeit selbst etwas verzweifelt, ob der bissigen Gegenwehr der Gäste. So gleicht die Szenerie ein wenig der des Vorjahres, als man (ebenfalls) im Oktober den Anschluss an die führenden Teams verlor. Noch ist zwar längst nicht aller Tage Abend, aber schon die kommende Aufgabe, auswärts bei Regionalliga-Absteiger SV Tasmania, ähnelt der vom gestrigen Sonntag. Trainer Schröder hat unmittelbar nach dem Abpfiff sofort erklärt, worauf es ankommt: „Wir müssen in den nächsten Trainingseinheiten noch klarer aufzeigen und vermitteln, wie wir Fußball spielen wollen.“ Bis zum kommenden Sonnabend bleiben noch einige Tage. 

FC Hertha 03 – Dynamo Schwerin 1:2 (0:2)

Hertha 03: Büchel; Stüwe, Praus, Stein; Henneke, Obst (23. Razeek), Cami (61. Kinner), Sow Sow (72. Burda), Stiller (46. Grabow); Frölich (61. Ndubueze), Ernst

Die Tore: 0:1 Pataman (15.), 0:2 Klingberg (33.), 1:2 Stein (89.)

Zuschauer: 222

Gelbe Karten: Cami, Ernst, Stein, Trainer Schröder

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