F.C. Hertha 03 Zehlendorf

F.C. Hertha 03 Zehlendorf

13.08.2023 / 1. Herren

Spielfreudige Zehlendorfer 

„Kleine“ Hertha zieht nach 5:1-Erfolg gegen SC Staaken in 2. Pokalrunde ein 

Ein älterer, langjähriger Zehlendorfer Zuschauer brachte es mit einem Wort auf den Punkt: „Spielfreude“. Auch am heutigen Nachmittag zeigte die junge „kleine“ Hertha das, was den Fans auf den Tribünen Freude macht. Am Ende stand ein auch in der Höhe verdienter 5:1-Erfolg gegen den SC Staaken und der Einzug in die 2. Pokalrunde, in der es ruhig mal ein unterklassiger Gegner sein dürfte.

Auf sechs Positionen im Vergleich zum Lichtenberg-Spiel hatte Trainer Schröder seine Formation verändert. Dass es dennoch derart gut lief, ist beileibe keine Selbstverständlichkeit. Es lief die 2. Spielminute als George Didoss das erste Achtungszeichen setzte, aus etwa 6 Metern schoss er drüber. Es war der Auftakt zu einer Chancenfülle, wie sie bei den Zehlendorfern keine Seltenheit ist, der Ertrag aber in keinem Verhältnis zur Ausbeute steht. Hier nur eine Auswahl: Konter über Serhat Polat und Frank Zille, der vor dem Tor noch einmal uneigennützig quer spielte, doch Furkan Yildirim nahm die Kugel nicht direkt, zögerte einen Moment und prallte schließlich mit Torwart Zhemchuzhnyi unglücklich zusammen (22.), zuvor scheiterte Zille (6.), der sich energisch durchgesetzt hatte, aber zu ungenau zielte. Später verfehlten noch zweimal Polat (25., 36.), Sören Zeidlers als Flanke gedachter Schuss strich knapp am Winkel vorbei (39.), Eric Stillers Schuss wurde auf der Linie geklärt, die anschließende Ecke köpfte er knapp vorbei (41.). Die Gäste besaßen zwei Gelegenheiten, Elmahdawi (17.) und Justus Engler (31.) aber wurden geblockt oder benötigten zu viel Zeit.

So war das 1:0 hoch verdient und wunderbar herausgespielt: A. Millgramm spielte Doppelpass mit Stiller, der auf Didoss ablegte – gegen dessen strammen Schuss an den rechten Innenpfosten war Staakens Schlussmann machtlos (44.). Es ist schwer trotz geschlossener Mannschaftsleistung nicht gesondert auf einen der Millgramms einzugehen. Insbesondere mit Albert Millgramms Einwechslung kam noch stärkerer Zug zum Tor ins Spiel. 

Genau 19 Sekunden waren im zweiten Abschnitt gespielt, da schien die Vorentscheidung gefallen. Soeben war noch Zille am Torwart gescheitert, doch den Abpraller legte Stein gedankenschnell quer zu Polat, der präzise zum 2:0 verwandelte. Als alle mit einem ab nun geruhsamen Nachmittag gerechnet hatten, fiel aus heiterem Himmel der Anschlusstreffer durch Engst im wiederholten Versuch (49.). Doch die Zehlendorfer schalteten sofort wieder in den Angriffsmodus. Zille an die Latte, Didoss drüber (51.), Zille scheitert am Torwart (53.), Zeidler Freistoß wird aus dem rechten unteren Eck gefischt (55.), doch nach einer Flanke Zeidlers, legte Stein per Kopf zum besser postierten Didoss ab, der ebenfalls per Kopf zum 3:1 traf (56.). Als noch Albert Millgramm sein Doppelpack im Stile eines echten Torjägers schnürte (60.,62.), war der Einzug in Runde 2 endgültig perfekt. Zhemchuzhnyi verhinderte gegen Ismail Ceesay und A. Millgramm mit einer (sensationellen) doppelten Parade und erneut gegen Ceesay (88.) ein höheres Resultat.

Der „zweite Anzug“, wobei es sich bei der Ausgeglichenheit des Kaders fast schon verbietet, davon zu sprechen, passte maßgeschneidert. Bedenkt man, dass letztjährige Stammspieler wie Arthur Langhammer, Carl Hopprich, Bruno Ott oder Jonas Burda aus verschiedenen Gründen noch nicht einmal im Kader standen, muss man aufpassen, die „kleine“ Hertha nicht schon in den Himmel zu heben. Doch betrachtet man diese Pokalrunde, fällt einem besonders der Erfolg von Lichtenberg 47 gegen das Regionalliga-Spitzenteam VSG Altglienicke ins Auge. Also jene Lichtenberger, die vor 14 Tagen gegen Pokalsieger TuS Makkabi 2:1 gewonnen hatten, aber den Zehlendorfern vor Wochenfrist unterlagen. Aber jede Partie beginnt bei 0:0 und in Fürstenwalde, Gegner am kommenden Freitag, hingen die Trauben seit jeher hoch. Außer im ersten Oberliga-Jahr, dort allerdings am bedeutungslosen letzten Spieltag, gingen die Zehlendorfer immer leer aus. Bringt man von dort jedoch etwas zählbares mit an den Siebenendenweg, steht einem spannenden Derby gegen RSV Eintracht Stahnsdorf (Freitag, 25.8., Ernst-Reuter-Stadion) nichts mehr im Wege. Doch zuerst einmal gilt es, die schwere Hürde beim einstigen Regionalligisten zu nehmen. 

 

FC Hertha 03 – SC Staaken 5:1 (1:0)

HERTHA 03: Amankona; Zeidler (66. Ihbe), Stein, Enke, Tamim; Reimann, Polat (L. Millgramm), Didoss, Yildirim (38. A. Millgramm), Stiller (66. Yoldas); Zille (64. Ceesay)

z.Z.: 194

TORE: 1:0 Didoss (44.), 2:0 Polat (46.), 2:1 Engst (49.), 3:1 Didoss (56.), 4:1 A. Millgramm (60.), 5:1 A. Millgramm (62.) 

GELBE KARTEN: Yildirim, Zeidler, Yoldas

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