F.C. Hertha 03 Zehlendorf

F.C. Hertha 03 Zehlendorf

14.06.2016 / 1. Herren

NOFV-Oberliga Nord 2015/2016

Eine Rückschau

Jubel nach dem Siegtreffer im Pokal gegen BAK (Torschütze: Felix Robrecht li.)

Die zweite Saison in der Oberliga ist für unsere 1. Herren nun auch schon wieder Geschichte. Es war eine gute Saison, wenn auch am Ende nicht das Optimum erreicht werden konnte. Ein dritter Platz, hinter den professionell geführten Vereinen FSV Union Fürstenwalde und F.C. Hansa Rostock II, darf aber trotzdem als Erfolg verbucht werden.

Nach einer harten Vorbereitungsphase, während der man auch zum ersten Mal den Wanderpokal im Peter-Hanisch-Bezirksturnier an den SV Tasmania abgeben musste, stand am Freitag, den 15.08.2015 das Eröffnungsspiel der Oberliga beim Aufsteiger SV Seelow an. Nach der 0:2-Auftaktniederlage bei brütender Hitze machte sich im Kreise der Zehlendorfer Nachdenklichkeit und Ernüchterung breit. Eine Woche später sah die Welt aber schon wieder freundlicher aus. Der designierte Aufstiegsfavorit, SV Lichtenberg 47, konnte im heimischen Ernst-Reuter-Stadion durch Tore von Agyei-Yeboah, Top und Thokomeni Siewe (nach 0:1 Rückstand) mit 3:1 bezwungen werden. Nach einem 2:2 gegen 1. FC Neubrandenburg (Tore: Warwel, Özdal) stand für unsere Männer die 1. Hauptrunde im Berliner Pilsner Pokal an. Mit einem Kantersieg (26:1) wurde die Pflichtaufgabe gegen Corso 99/ Vineta souverän erledigt.
In der Liga setzten unsere Jungs danach zu einem richtigen Lauf an. Nach einem 4:1 Erfolg beim zweiten Berliner Aufsteiger, CFC Hertha 06 (Tore: Agyei-Yeboah, Mentes, Gakpeto, Ryberg) folgte gegen den Brandenburg-Meister 1. FC Frankfurt ein Warwel-Festival: 3:1 (Tore: 3x Warwel). Beim BSV Hürtürkel trafen Ryberg, Obst, Schröder und 2x Top zu einem ungefährdeten 5:1 Erfolg und zum ersten Mal hievten sich die jungen Herthaner auf den zweiten Tabellenplatz. Auch das vierte Meisterschaftsspiel in Serie gegen SV Germania Schöneiche konnte durch deinen Treffer von Top erfolgreich gestaltet werden. Die Jungs hatten sich oben festgesetzt.
Selbstbewusst und mit breiter Brust trat man die Reise in die Ostseeküste zur zweiten Garde des F.C. Hansa Rostock an. Niedergeschlagen, mit einer 0:3 Klatsche im Gepäck, trat man allerdings wieder die Rückreise an. Es war aber nur ein kleiner Schönheitsfleck, der keine größeren nachteiligen Spuren hinterließ. Bis zur Winterpause gaben unsere Männer beim 1:1 bei Tennis Borussia (Tor: Gakpeto) nur noch einen Punkt ab. Die weiteren fünf Spiele liefen wie folgt: FC Strausberg 6:0 (Tore: 2x Mentes, 2x Warwel, Schleiff, Obst), Malchower SV 1:0 (Gakpeto), FC Anker Wismar 3:1 (Niroumand, Gakpeto, Unger), FSV Union Fürstenwalde 3:1 vor stimmungsvoller Kulisse (Mentes, 2x Gakpeto), Brandenburger SC Süd 05 4:0 (Niroumand, Mentes, Gakpeto, Top). Als dann am 12. Dezember in heimischen Gefilden auch noch der SV Altlüdersdorf durch Tore von Top und Warwel mit 2:0 bezwungen werden konnte, durfte am Siebenendenweg der inoffizielle Titel eines Herbstmeisters gefeiert werden.
Auch im Pokal durfte man überwintern. Nach einem 4:0 Erfolg gegen den Rixdorfer SV und einem glücklichen 2:1 beim 1. FC Afrisko hatten unsere Männer das Achtelfinale erreicht.

Der Turniersieg beim REGIO-CUP 2016, dem Hallenturnier der Berliner Regional- und Oberligisten, war schon sensationell und muss als sportliches Highlight gewertet werden. Felix Robrecht (bester Torjäger), Miguel Unger (bester Spieler) und Trifon Gioudas (bester Torwart) sahnten weitere Auszeichnungen ab. Besonders Trifon Gioudas musste einen so positiven Eindruck hinterlassen haben, dass er im Anschluss des Turniers einen Profivertrag bei einem griechischem Erstligisten unterschreiben durfte.
Die spielerische Leichtigkeit, die unsere Mannschaft in der Halle gezeigt hatte, konnte aber nicht in der anstehenden Rückrundenvorbereitung bestätigt werden. Gleich gegen mehrere Berlin-Liga-Vertretungen setzte es zum Teil deftige Niederlagen. Die gute Stimmung kehrte aber spätestens nach dem erfolgreich gestalteten Achtelfinalspiel gegen den scheinbar übermächtigen Berliner AK wieder an die Onkel-Tom-Straße zurück. In einem leidenschaftlich geführten Pokalfight wurde die Regionalligavertretung durch ein Tor von Felix Robrecht in die Knie gezwungen. Es durfte in Zehlendorf von größeren Zielen geträumt werden.

Die euphorische Stimmung nach dem Pokalcoup wurde aber gleich wieder getrübt. Der SV Victoria Seelow avancierte im ersten Rückrundenspiel zum Angstgegner des Herbstmeisters, der sich mit 0:1 geschlagen geben musste. Doch die jungen Zehlendorfer zeigten in den folgenden Spielen wieder Moral. In den beiden folgenden Auswärtsspielen beim SV Lichtenberg (2:0, Tore: Top, Schröder) und beim Insolvenzbedrohten 1. FC Neubrandenburg (4:0, Schröder, 2x Warwel, Top) blieb man jeweils ohne Gegentor.

Am Mittwoch, den 09. März stand das Viertelfinalspiel beim BSC Preussen an. Da der Hauptplatz an der Malteserstraße über keine Flutlichtanlage verfügt, musste das Spiel auf dem engen Kunstrasenplatz ausgetragen werden. Nach dem Rückstand durch Akgün konnte Efräim Gakpeto in der Nachspielzeit der regulären neunzig Minuten noch den Ausgleich erzielen. Die Verlängerung blieb torlos und man musste über das Elfmeterschießen die Entscheidung finden. Einzig Torhüter Nico Hinz blieb kalt. Erst konnte er einen 11er abwehren, um dann selbst vom Punkt zu treffen. Zehlendorf hatte nun eigentlich alle Vorteile in der eigenen Hand (bzw. auf dem Fuß). Die folgenden Schützen zeigten jetzt aber alle Nerven, schossen entweder am Tor vorbei oder scheiterten an Preussens Keeper Mika. Der „Underdog“ siegte und zog ins Halbfinale um den Berliner-Pilsner-Pokal ein.

In der Liga setzten unsere Jungs aber scheinbar unaufhaltsam ihre Siegesserie fort. Der CFC Hertha 06 wurde durch Tore von Gakpeto, Mentes und Warwel mit 3:0 geschlagen, in Frankfurt erzielten Warwel und Gakpeto die Tore zu einem ungefährdeten 2:1-Sieg.

Am Gründonnerstag wurde den treuen Zehlendorfer Fans noch ein ganz besonderes Schmankerl präsentiert. Als Testspielpartner konnte der Zweitligist 1. FC Union gewonnen werden. Nach Toren von Quaner, Redondo und Kreilach lagen die Gäste schier uneinholbar in Führung, doch durch den beherzten Auftritt unserer Mannschaft und nach zwei Toren von Mentes konnte die Partie wieder offen gestaltet werden. Am Ende ging unseren Jungs dann doch die Luft aus und abermals Redondo und Brandy führten die Profis zu einem 5:2 Sieg.

Im weiteren Verlauf der Meisterschaft folgte ein 9:1- Kantersieg gegen späteren Absteiger BSV Hürtürkel (3x Top, 2x Warwel, Agyei-Yeboah, Obst, Gakpeto, Robrecht) und nach dem 2:0 Erfolg in Schöneiche (Gakpeto, Top) hatten die Zehlendorfer die Poleposition in der Oberliga Nord eigentlich fest im Griff, und so mancher im Umfeld der Mannschaft liebäugelte schon mit einem möglichen Aufstieg in die Regionalliga. Im Verein wäre man jedenfalls auf ein Aufstiegsszenario vorbereitet gewesen. Die 1:3-Heimniederlage gegen die Reserve von Hansa Rostock (Tor: Obst) war noch zu verschmerzen und konnte als Betriebsunfall abgetan werden. Was dann aber folgte, führte nicht nur bei der Mannschaft zu Irritationen. In Strausberg kassierte man eine 0:1-Niederlage und auch das Traditionsduell gegen Tennis Borussia ging mit 2:3 verloren (Tore: Mentes, Top). Nach der vierten Pleite in Folge (0:3 in Malchow) schienen alle Hoffnungen in Zehlendorf auf einen möglichen Aufstieg verflogen. Am viertletzten Spieltag patzten allerdings die konkurrierenden Fürstenwalder in Seelow (2:4) und unsere Mannschaft siegte gleichzeitig mit 3:1 Toren (Binting, Ryberg, Unversucht ET) gegen Anker Wismar. Mit einem kleinen Fünkchen Hoffnung starteten die Zehlendorfer zum Topspiel nach Fürstenwalde. Ein Sieg vorausgesetzt und unsere Jungs wären wieder bis auf einen Punkt dran gewesen und man hätte die Spannung um den Aufstieg erhalten können. Fürstenwalde siegte schließlich aber mit 5:2 (Gakpeto, Niroumand) und war damit gleichzeitig Aufsteiger in die Regionalliga Nordost.
Unser Team sicherte sich nach dem 4:0 gegen Brandenburg Süd im vorletzten Meisterschaftsspiel die „Bronzemedaille“ und wurde damit auch bester Berliner Oberligist der Saison 2015/16. Zum letzten Auswärtsspiel musste man ins beschauliche Altlüdersdorf reisen. „Tore satt“ gab es für die interessierten Zuschauer zu sehen, das Spiel endete allerdings mit 4:3 zu Gunsten der Hausherren.

Auch wenn am Ende der Saison nicht das Optimum erreicht werden konnte, darf man doch ein positives Fazit ziehen. Die „Festung Ernst-Reuter-Stadion“ konnte erst in der Rückrunde und auch nur von drei gegnerischen Mannschaften gestürmt werden (Seelow 0:1; Rostock II 1:3 und TeBe 2:3). Auswärts haben unsere Jungs auch durchaus einen positiven Eindruck hinterlassen: 8 Siegen stehen nur 6 Niederlagen und ein Remis gegenüber. In der Torschützenliste haben sich gleich drei Zehlendorfer unter den Top-Ten platziert: Niclas Warwel (14 Tore), Cüneyt Top (13) und Efräim Gakpeto (12).

Wünschen wir unseren derzeit verletzten Spielern alles Gute und schnelle Genesung und dem „Rest“ eine entspannte Sommerpause. Wir freuen uns auf eine weitere, erfolgreiche Saison in der Oberliga mit vielen attraktiven Auftritten unserer Mannschaft.

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