F.C. Hertha 03 Zehlendorf

F.C. Hertha 03 Zehlendorf

29.04.2020 / 1. Herren

Neues vom Oberliga-Staff

Komplettes Funktionsteam bleibt der "kleinen" Hertha treu

Sie fallen dem Zuschauer bei den Spielen nicht sonderlich auf und sind doch so wichtig für ein Team: Die "Jungs und Mädels" aus dem Staff - früher auch Funktionsteam genannt. Oft bemerkt man erst wie wichtig sie sind, wenn sie fehlen. Was ist eigentlich mit denen? Auf einen ihrer wichtigsten Akteure müssen sie zukünftig verzichten und können es bis heute immer noch nicht richtig fassen. Jürgen Hains bzw. "Massis" Platz neben der Bank wird leer bleiben, aber dabei ist er für alle immer noch. Und die anderen? Sie bleiben ausnahmslos dem Team treu.

"Ich mache natürlich weiter im Verein meines Herzens", sagt Gudrun Hinze, deren Funktion mit "Betreuerin" bezeichnet wird. Was wären die Jungs ohne sie? Sie würden ohne Trikots auflaufen, wären in der Kabine vorher bereits verdurstet oder verhungert und müssten am darauf folgenden Wochenende in verschwitzten, mit Schlamm verkrusteten Jerseys antreten. Kein schöner Anblick beim Auflaufen. Wenn die Spieler Sonntagabends von ihren Siegen und Toren träumen, ist Gudrun immer noch im Klubhaus beschäftigt: Wäsche waschen. Und ehe am Spieltag die ersten Akteure eintrudeln, ist schon alles bestens vorbereitet - Trikots an ihrem Platz, Getränke bereitgestellt, Obst geschnitten, Müsli-Riegel verteilt. Seit Jahren macht sie das bereits (und nicht nur das!) und wird es auch in der kommenden Spielzeit wieder zuverlässig erledigen.

Auch eine gute Physiotherapeutin gehört inzwischen zu jedem vernünftig aufgestellten Verein. Annika Grote findet viele gute Punkte, um ihre Vertragsverlängerung zu begründen: "Ich freue mich, auch in der nächsten Saison mit den Jungs zu arbeiten und ihnen nicht nur physisch sondern auch seelisch weiter zur Seite zu stehen. Viele kenne ich schon lange und habe sie doch sehr ins Herz geschlossen - auch, wenn sie einem manchmal den letzten Nerv kosten. Sie würden mir sonst fehlen." Und sie den Jungs vermutlich auch - als Therapeutin für Körper und meist auch Seele.

Auch Kerstin Kellner hat ihr Okay für das nächste Spieljahr gegeben. Fans, Spieler, Trainer und Umfeld müssen also nicht auf Fotos, Kurzfilme und das Programmheft verzichten. "Ich freue mich schon darauf, dass es irgendwann wieder losgeht, denn der Weg am Sonntag zum Platz fehlt mir schon sehr", sagt sie und führt fort: "Auch mir geht es wie den Spielern, ich will immer eine gute Leistung abliefern, sprich: tolle Bilder. Werde ich den entscheidenden Torschuss einfangen, rassige Zweikämpfe in voller Schärfe im Kasten haben? Und hinterher ein Lob vom einen oder anderen Spieler tut auch immer gut." Dass ihr Job nicht immer ganz ungefährlich ist, bekam sie erstmals im letzten Heimspiel zu spüren. Nahe dem Tor des Gegners postiert, traf sie ein Volleyschuss aus kurzer Entfernung mitten ins Gesicht. Wäre das nicht schon unangenehm genug, befand sich dazwischen auch noch die Kamera, war sie doch bereit zum "Schuss". Mit nur zwei blauen Augen ging es noch glimpflich ab, wenn auch der Spitzname "Panda" danach die Runde machte.

"Das ist doch selbstverständlich für mich, die Spielberichte zu schreiben. Massis Erbe fortführen zu dürfen, ist schon etwas besonderes für mich, auch wenn ich ihn nebenbei ja schon das eine oder andere mal vertreten habe. Nach Siegen fällt mir das natürlich leichter als nach Niederlagen, da geht es mir wie den Spielern. Es ist nicht immer ganz einfach, Stimmen wenige Minuten nach einer verlorenen Partie einzuholen, denn da wollen die Jungs verständlicherweise ihre Ruhe haben. Und doch waren sie meistens bereit", sagt Olli Kellner, der jedes Jahr auf's Neue hofft, dass die Meisterschaft einmal bis zum letzten Spieltag spannend bleibt - mit Zehlendorfer Beteiligung natürlich. "Das würde den Berichten die richtige Würze geben - Meisterschaftskampf bis zum Ende."

Torhüter waren schon immer eine spezielle Art von Spielern. Sie dürfen als Einzige den Ball mit der Hand berühren und haben meistens auch sonst noch ihre Eigenarten. "Torhüter und Linksaußen ticken anders", hieß es früher einmal. Was muss dann ein Torwart-Trainer für eine Type sein? Panagiotis Matlis passt perfekt in dieses Profil - etwas verrückt eben. Ein ehemaliger Spieler hat einmal behauptet: "Wenn es in der zweiten Liga von Armenien eine tolle Torwartparade gegeben hat, "Pano" hat sicherlich schon ein Video davon. Und ein neues Torhütertraining, vielleicht aus Englands dritter Liga - längst bei "Pano" auf dem Smartphone. "Ich bin in Kontakt mit all meinen Torhütern in dieser Zeit. Jede zweite Woche sende ich ihnen spezifische Torwart-Übungen per Video." Hatten wir nicht anders erwartet, Pano!

Das Umfeld scheint gut aufgestellt. Nun muss "nur" noch die Mannschaft mitziehen - und das Virus!

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