F.C. Hertha 03 Zehlendorf

Kamyar Niroumand: „Erst einmal möchte ich dem FSV Optik Rathenow und seinem Trainer Ingo Kahlisch meine Glückwünsche zum Aufstieg aussprechen. Sie haben eine überragende Saison gespielt. 78 Punkte in dieser Liga zu holen ist eine großartige Leistung, da habe ich größten Respekt davor.
Wir können mit dem vierten Platz zufrieden sein, der ja auch unser Saisonziel war. Aber wir hatten auch noch ein zweites Ziel, nämlich, dass der Abstand zum Tabellenersten nicht wieder so groß wird wie im Jahr zuvor. Das ist uns nicht gelungen, der Rückstand war wieder beträchtlich. Und im Pokal wollten wir eigentlich überwintern, auch das haben wir nicht geschafft.

Wenn ich mir die letzten fünf Spiele anschaue, in denen wir 15 Punkte geholt haben – und das zum Teil gegen sehr gute und schwere Gegner – bin ich mir sicher, dass eigentlich mehr möglich war.  Es wäre schön gewesen, wenn wir die Meisterschaft auch aus unserer Sicht etwas spannender hätten gestalten können.

Man sah zuletzt auch, dass, nachdem Hans (Hans-Karsten Stolze), „Schrödi“ (Robert Schröder) und „Dari“ (Darius Niroumand) zuerst etwas Ruhe reingebracht haben, sie dann anschließend auch die Spielweise in kürzester Zeit geändert haben. Wir haben die letzten Begegnungen, in denen wir noch nicht einmal in der Top-Besetzung angetreten sind, gegen Teams gewonnen, gegen die wir in der ersten Halbserie noch verloren haben. Und wir haben wieder den typischen Zehlendorfer Fußball präsentiert. Also nicht nur gegen den Ball „arbeiten“, sondern mit dem Ball spielen. So lautet mein Fazit: Platzierung okay, Abstand zu groß, fußballerisch in den letzten Wochen wieder ansehnlich.

Es war eine anstrengende Saison, in der auch immer wieder Themen hochkamen, die mit dem eigentlichen Spiel nichts zu tun hatten. Ich würde sagen, dass wir in diesem Jahr den stärksten Kader hatten, seit wir wieder in der Oberliga sind. Unsere Zugänge Sprint, Stein und Huke haben alle eingeschlagen und unsere Junioren Gayret, Vassiliadis, Rüb und Vetter haben ihre Sache zum Teil mehr als gut gemacht, sie haben den Sprung in den Männerbereich geschafft und gut eingeschlagen. Der Kader war auch in der Breite sehr gut aufgestellt, da ist keiner großartig abgefallen.

Ich hoffe, dass wir die gute Stimmung, die wir zuletzt hatten, in die neue Saison mitnehmen können. In der Tat stehen wir jetzt vor einem richtigen Umbruch, weil die Abgänge von „Dari“, „Buri“ (Mentes), „Maxi“ (Obst) und Mike Ryberg schon einen Qualitätsverlust bedeuten. Es sind alles Spieler, die in den letzten drei, vier Jahren unser Gesicht in der Oberliga geprägt haben. Sie zu ersetzen wird eine große Herausforderung werden. Leider verlassen uns auch zwei A-Junioren, auf die wir für die Zukunft gehofft hatten. Sie wechseln vermutlich zu Hertha BSC, was uns aber natürlich auch Stolz macht.

Im kommenden Jahr werden wir die vielleicht stärkste und attraktivste Oberliga der letzten Jahre haben. Auf diese Saison mit vielen Berliner Derbys kann man sich jetzt schon freuen.