F.C. Hertha 03 Zehlendorf

F.C. Hertha 03 Zehlendorf

01.03.2020 / 1. Herren

F.C. Hertha 03 Zehlendorf - FC Strausberg 2:0 (1:0)

Erster Sieg in der Rückrunde

Verdienter Erfolg im Heimspiel unserer 1. Männer.

Torschützen:
1:0 - Rupp (5.)
2:0 - Butendeich (85.)

Hertha 03 spielte mit:
Sprint, Schröder, Dombrowe, Huke, Cinar (67. Wegener), Sait (55. Rohana), Butendeich (86. Warwel), Rupp, Lux, Cami, Stüwe

Verwarnungen Hertha 03:
GELBE KARTEN: 32. Sait, 58. Rupp, 66. Stüwe, 76. Dombrowe
ROTE KARTEN: -

Zuschauer:
142

Mühsamer 2:0-Erfolg

Rupp trifft bei Heimdebüt gegen FC Strausberg - Nun geht's nach Rostock

"Wenn sie nicht bald das 2:0 machen, geht das hier noch 1:1 aus!" Doch die Befürchtungen eines langjährigen Zehlendorfer Fans, geäußert gegen Mitte des zweiten Abschnitts angesichts einer nur knappen 1:0-Führung "seines" Teams, sollten sich nicht bestätigen. Die "kleine" Hertha gewann ihr erstes Heimspiel um Punkte im nicht mehr ganz so neuen Jahr mit 2:0 gegen den abstiegsgefährdeten FC Strausberg, verkürzte gleichzeitig den Rückstand auf die vor ihnen liegenden Teams aus Greifswald und Rostock um drei Punkte und schenkte ihrem neuen Trainer Simon Rösner einen gelungenen Heimeinstand. Ein Offensivspektakel wurde zwar nicht geboten, und auch das von den Zuschauern erhoffte Schützenfest blieb aus. Es war eher eine zähe Angelegenheit für die Zehlendorfer - aber wie sagte ihr Torjäger Sebastian Huke wenige Minuten nach Spielschluss: "Es ist wichtig, dass man auch solche Spiele gewinnt, schließlich ist es ja auch schon ein wenig her, dass wir das letzte Punktspiel gewonnen haben." Damit brachte er es am gestrigen Sonntag auf den Punkt.

Rösner musste auf sein Innenverteidiger Lenny Stein verzichten, brachte dafür Mert Sait von Beginn an. Und die Zehlendorfer begannen so, wie man sich das als Favorit vorstellt, wenn es gegen einen Abstiegskandidaten geht, von dem man weiß, dass er sich in erster Linie defensiv orientieren wird. Einen Eckstoß von Neuzugang Can Cinar verwandelte ein zweiter Neuling: Jason Rupp stand bei seinem präzisen Kopfstoß beinahe mutterseelenallein - 1:0 (5.) - sein erster Treffer für sein neues Team. Doch wer nun glaubte, die Strausberger würden in anschließenden Sturmwirbel der Platzbesitzer untergehen, der irrte. Zum einen blieben die Gäste bei ihrer vorsichtigen Haltung, zum anderen fehlte der "kleinen" Hertha das Überraschungsmoment, weil oft der letzte Pass nicht ankam und sich Ungenauigkeiten einschlichen. "Wir waren im letzten Drittel nicht präzise genug", erkannte Heimkehrer Louis-Nathan Stüwe richtig. Lediglich Huke (36.) und Patrick Lux, dessen Schuss auf der Linie geklärt wurde, boten sich vor der Pause Möglichkeiten zum 2:0.

"Die Gäste waren von Beginn an defensiv eingestellt und sind kaum nach vorn gekommen." Stüwes Einschätzung galt auch für den zweiten Abschnitt. "Ich hatte das Gefühl, dass ich immer zwei Mann im Rücken habe", beschrieb Huke seine Eindrücke während der neunzig Minuten und lag nicht so falsch. Dafür entwickelten andere Offensivqualitäten, was insbesondere für die Phase unmittelbar nach dem Wiederanpfiff gilt. Insbesondere Kapitän Robert Schröder fehlte zweimal nur das berühmte Quäntchen Glück. Seinen Kopfstoß in der 49. Minute lenkte Strausbergs Schlussmann Jeschke über die Latte und als er nur vier Minuten später erneut seinen Kopf hinhielt, wurde der Ball von der Linie gekratzt. Schröder übrigens war es, der in der Kabine unmittelbar vor der Partie eine bewegende Rede gehalten hatte - schließlich war es das erste Spiel, dass die Zehlendorfer ohne ihren langjährigen Teamleiter Jürgen "Massi" Hain bestreiten mussten, der im Dezember nach schwerer Krankheit verstorben war. Ein für viele seltsamer und trauriger Anblick, ihn nicht neben der Trainerbank stehen zu sehen, bewaffnet mit seinem Schreibblock und Stift.

Lux' strammer 25m-Schuss (46.) und Rupps gefährlich mit dem Hinterkopf verlängerter Ball rundeten den guten Beginn der zweiten Hälfte ab. "Wir haben es uns heute selbst schwer gemacht, denn wenn wir konsequent durchgespielt hätten, wären mehr Tore als "nur" zwei Treffer möglich gewesen", sah Torhüter Philip Sprint die Dinge von hinten. Seine Einschätzung stimmt absolut, nur nutzten die Gastgeber ihre Möglichkeiten nicht mit letzter Entschlossenheit und so schlich sich das Gefühl ein, die Sache eigentlich im Griff zu haben, was bei einem so knappen Vorsprung immer eine Gefahr in sich trägt, die Stüwe auf den Punkt brachte: "Man muss immer aufpassen, dass man dabei nicht einschläft." Doch die Sorgen blieben unbegründet, "weil wir gut verteidigt haben", wie Sprint anfügte. "Ich habe keinen Schuss auf's Tor bekommen, was auch für die Abwehr im Verbund spricht."

Von den letzten Zweifeln befreite der junge Phil Butendeich seine Kollegen und die Zuschauer: Lux' Vorlage beförderte Huke mit scharfen Schuss aufs Strausberger Tor, Jeschke lenkte das Leder an die Latte, der Abpraller gelangte zu Rupp, der wiederum nur den Pfosten traf - bis schließlich Butendeich aus dem Hinterhalt den Schlusspunkt setzte: 2:0 (85.). "Am Ende sind wir zufrieden mit dem 2:0, aber in den nächsten Wochen muss von uns noch etwas mehr kommen", blieb 1:0-Torschütze Rupp selbstkritisch. Am nächsten Samstag bietet sich in Rostock die erste Gelegenheit dazu. Die Hanseaten zählen sicherlich sicher nicht zu den Zehlendorfer Lieblingskontrahenten, zumal sie in ihren Aufstellungen auch immer einer Wundertüte gleichen - je nachdem wie viele Profis eingesetzt werden. Doch der "kleinen" Hertha bietet sich nach den gestrigen Resultaten die Chance, mit den Rostockern gleichzuziehen. An mehr zu denken, verbietet sich zum jetzigen Zeitpunkt.            

Bericht: Oliver Kellner 

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