F.C. Hertha 03 Zehlendorf

Das kurzfristig vereinbarte Testspiel gegen die VSG Altglienicke wurde sowohl von den Aktiven, als auch von großen Teilen des Umfeldes mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Die jüngsten Ergebnisse ließen schon keine Euphorie aufkommen und jetzt hatte man auch noch den souveränen Tabellenführer der Berlin Liga vor der Brust. Allen war bewusst das man sich keine weitere Peinlichkeit erlauben durfte, andererseits war aber auch die Schwere der Aufgabe klar. Auch wenn am Ende nicht das gewünschte und erhoffte Erfolgserlebnis zu Buche stand, so hatte der letzte Test vor dem Achtelfinale des Berliner Pilsner-Pokals, gegen den Berliner Athletik Klub 07, trotzdem viele positive Erkenntnisse gebracht. Die tiefe Talsohle in die man sich während der Vorbereitungsphase manövriert hatte, scheint durchschritten.

Das Spiel auf dem Kunstrasen am Siebenendenweg begann ausgesprochen unangenehm und versetzte der angeschlagenen Psyche des Oberligisten früh einen weiteren Dämpfer. Keine fünf Minuten waren gespielt als Louis Stüwe, nach einem Eckball, die Führung der Gäste durch einen Kopfball erzielen konnte. Sollte die Zehlendorfer Mannschaft schon wieder einbrechen? Diesmal jedoch bestand das Team den Charaktertest, der frühe Rückstand wurde schnell weggesteckt und mit jedem gelungenen Spielzug wuchs das Selbstvertrauen. Der Zehlendorfer Abwehrreihe gelang es nun zunehmend den Gegner vom eigenen Strafraum fern zu halten, im Mittelfeld wurden, durch eine hohe Laufbereitschaft, die Räume enggemacht und dadurch der Spielfluss der Gäste entscheidend gestört und auch die Zehlendorfer Offensivspieler arbeiteten zielstrebig gegen den Ball und unterbanden so einen konstruktiven Spielaufbau des Berlin Liga-Vertreters. Leider drückten sich die Bemühungen nicht in zählbaren Erfolg aus.  Viele Flankenläufe, sowohl von Unger über links, als auch von Thokomeni Siewe über die rechte Seite, fanden in der Mitte nicht den entscheidenden Abnehmer. Als dann einmal Cüneyt Top seinen Widersacher entwischt war und allein auf das Tor zulief, wurde er vom Assistenten an der Linie wegen einer angeblichen Abseitsstellung zurückgepfiffen.

In der zweiten Halbzeit drückten die Zehlendorfer weiter aufs Tempo und erspielten sich nun zahlreiche vielversprechende Chancen. Es schien nur eine Frage der Zeit, bis der Ausgleichstreffer fällt und häufig stand dabei Cüneyt Top im Mittelpunkt. In der 50. Minute setzte er sich energisch bis zum Strafraum durch, wurde dann aber zu weit abgedrängt und auch fünf Minuten später hatte er nicht das Glück auf seiner Seite, als sein Schuss zwar abgefälscht wurde, aber trotzdem zu einer sicheren Beute von Torwart Rickert wurde. In der 57. Minute wurde Top aus unserer Sicht elfmeterreif gefoult, doch die Pfeife des Drittligaschiedsrichters Justus Zorn blieb stumm. Auf der anderen Seite führte schließlich eine kleine Unachtsamkeit der Zehlendorfer Hintermannschaft zum zweiten Treffer der Gäste. Ein langer Ball fand seinen Weg hinter die aufgerückte Abwehr, Kroll war plötzlich ganz frei im Strafraum und ließ mit seinem Schuss aus der Drehung Torhüter Hinz keine Abwehrchance. Trotz des erneuten „Nackenschlags“ blieben die Hausherren weiter am Drücker, waren aber auch in der Folgezeit nicht vom Glück begünstigt. In der 70. Minute hatte Robrecht im Mittelfeld den Ball erobert, doch sein Schuss wurde im letzten Moment noch ans Außennetz abgefälscht und nach der anschließenden Ecke, konnte der aufgerückte Schröder bei seinem Schussversuch aus 5 Metern noch entscheidend gestört werden.

Der Aufwärtstrend war unverkennbar und weckte allgemein neue Hoffnung und auch bei der anschließenden Teambuilding-Maßnahme, als man sich beim Paintball zwar gegenseitig mit Farbpatronen beschoss, brachte die Mannschaft noch näher zusammen.

Hertha 03 spielte mit: Hinz - Thokomeni Siewe (61. Kim), Schröder, Özdal, Mentes (76. Paul) - Dombrowe (61. Aagaard), Niroumand - Top (76. Binting), Robrecht, Unger (46. Voigt) - Gakpeto (61. Agyei-Yeboah)

Tore: 0:1 (5.) Stüwe, 0:2 (63.) Kroll