F.C. Hertha 03 Zehlendorf

Die bessere Strategie sollte am Ende ausschlaggebend sein, für den Zehlendorfer Erfolg sein. Interimstrainer Robert Schröder wartete mit einer taktischen Meisterleistung auf, die seine Jungs auf dem Feld fast perfekt umsetzten und mit der die Gäste überhaupt nicht zurechtkamen. Räume eng machen und das Aufbauspiel des Favoriten stören, waren der Schlüssel zum Erfolg.

Beide Mannschaften spielten zunächst mutig und selbstbewusst nach vorne. Die erste Chance ergab sich bereits nach sechs Minuten für die Hausherren, doch der junge Aron Rüb scheiterte an Torhüter Flauder. Danach zogen sich die Herthaner zurück und überließen dem Aufstiegsfavoriten das Mittelfeld. Es dauerte aber bis zur 18. Minute, ehe aus dem Feldvorteilen auch eine Chance kreiert werden konnte. Zehlendorfs Keeper Sprint konnte jedoch den Schuss von Benyamina aufs lange Eck mit einer tollen Fußabwehr parieren. Mit ihren schnellen überfallartigen Vorstößen brachten unsere Jungs aber immer wieder die gegnerische Abwehr in Verlegenheit. Nach einem Zuspiel von Warwel in der 22. Minute traf Gayret ins Tor, allerdings aus Abseitsposition. Doch drei Minuten später gelang Gayret aus halblinker Position, nach Zuspiel von Warwel, der Führungstreffer. Der Stachel saß nun sehr tief bei den Gästen, die nun mit noch mehr Offensivpower einen schnellen Ausgleich erzwingen wollten. Die Zehlendorfer Hintermannschaft war aber nicht zu bezwingen. Mit einer grundsoliden Abwehrleistung, gelenkt durch Mannschaftskapitän Darius Niroumand, brachten sie die Gäste an den Rand der Verzweiflung. Beeindruckend war auch die Tatsache, dass man sich immer wieder mit spielerischen Mitteln zu helfen wusste, um sich aus brenzligen Situationen zu befreien. Die Gäste blieben in der ersten Halbzeit vieles schuldig. Ein Schuss von Gelici in der 43. Minute von der Strafraumkante wurde zur sicheren Beute von Torhüter Sprint und in der 45. Minute versuchte sich noch einmal Rockenbach da Silva mit einem Drehschuss, der Ball segelte aber weit am Tor vorbei.

Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch, kamen die Gäste wieder aus der Kabine. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff durch Schiedsrichter Jan Seidel (Oberkrämer) kam Gelici aus dem Rückraum zum Schuss, doch Sprint konnte im letzten Moment die Kugel über die Latte lenken. Drei Minuten später verlor die Zehlendorfer Abwehr kurzfristig die Übersicht, aber wieder war Sprint aufmerksam und konnte gegen Benyamina klären. Der Druck der Gäste nahm nun stetig zu und die Hausherren kamen kaum noch zu entlastenden Vorstößen. In der 68. Minute traf Göwecke in aussichtsreicher Position den Ball nicht richtig und das Spielgerät flog am Tor vorbei und beim unmotivierten Schussversuch durch Schmunck in der 72. Minute zeigte sich die ganze Verzweiflung der Gäste. Trotzdem drängten die favorisierten Charlottenburger weiter auf den Ausgleich, doch der Ex-Borusse Huke machte dem Vorhaben in der 79. Minute einen Strich durch die Rechnung. Darius Niroumand schlug einen Freistoß aus dem Mittelfeld auf den aufgerückten Stein, der brachte den Ball noch vor dem Überschreiten der Torauslinie wieder zurück in den Strafraum. Die Gästeabwehr sah dann staunend zu, wie sich mehrere Zehlendorfer den Ball auf engstem Raum zuspielten, Marc Zellner durfte schließlich mit der Brust auf Topstürmer Huke ablegen, der sich nicht zweimal bitten ließ und die Murmel eiskalt in die Maschen versenkte.

Es scheint, als ob Hertha 03 (wie schon im Vorjahr) erneut einen großen Einfluss auf die Meisterschaft ausüben kann. Vor Jahresfrist profitierte der spätere Meister VSG Altglienicke vom späten Ausgleichstreffer zum 1:1 gegen Optik Rathenow. Kann diesmal Optik die Vorlage zu eigenen Gunsten nutzen?
Der anschließende, von Cheftrainer Hans-Karsten Stolze organisierte, Mannschaftsabend am Bistro „Club 03“ bildete dann den Höhepunkt an einem rundum gelungenen Abend.

Hertha 03 spielte mit: Sprint - Vassiliadis, Dombrowe, Niroumand, Stein - Warwel (70. Haritos), Vetter (63. Hopprich), Gayret (80. Mentes), Zellner, Rüb - Huke

Tore: 1:0 (25.) Gayret, 2:0 (79.) Huke

GELBE KARTEN: 44. Niroumand (F), 73. Zellner (F) -

Zuschauer: 707