F.C. Hertha 03 Zehlendorf

Wo Spitzenspiel drauf steht, ist auch Spitzenspiel drin.

Es war alles angerichtet, der Tisch war gedeckt. Der Wettergott schickte seine schönsten Sonnenstrahlen und 483 Zuschauer bildeten eine beachtliche Kulisse für das Spitzenspiel zwischen dem gastgebenden Tabellendritten Hertha 03 Zehlendorf und dem Zweiten, SV Lichtenberg 47. Am Ende waren sich fast alle einig, tatsächlich ein Spitzenspiel zwischen zwei, auf hohem Niveau spielenden Mannschaften, gesehen zu haben. Nur der Sieger war aus Zehlendorfer Sicht auf der „falschen“ Seite zu finden.

Motoviert bis in die Haarspitzen und hochkonzentriert gingen unsere Jungs ins zweite Heimspiel der Saison. Aber auch die Gäste aus Lichtenberg sprühten vor Selbstbewusstsein. Während der ersten 20 Spielminuten hatten die „47er“ zwar mehr Spielanteile, ohne jedoch große Torgefahr zu erzielen. Nur ein Pfostentreffer war zu notieren und der kam ausgerechnet beim Rettungsversuch eines Zehlendorfers zu Stande. In der Folge tauchten dann auch unsere Jungs mehrmals gefährlich vor dem Gästetor auf. Nach einer scharfen Flanke durch Vassiliadis war Huke in der 20. Minute einköpfbereit, doch Torhüter Wollert pflügte ihm die Murmel im letzten Moment vom Kopf. Vier Minuten später legte Huke für Ryberg auf, doch dessen Schuss schrammte knapp am 2. Pfosten ins Aus. Eine fragwürdige Entscheidung des Referees Florian Markhoff (Rostock) ermöglichte den Gästen in der 39. Minute einen Freistoß in aussichtsreicher Position. Gawe zirgelte den Ball scharf über die Mauer, doch Zehlendorfs Keeper Sprint brachte die Hand rechtzeitig hinter den Ball und lenkte die Kugel gegen die Latte; Lichtenbergs Mayoungou erkannte aber am schnellsten die Situation und konnte den Abpraller über die Linie drücken. Mit diesem unglücklichen Rückstand für unser Team ging es in die Kabine.

Die erste Chance im zweiten Abschnitt hatten wieder die Gäste, doch TW Sprint konnte in der 49. Minute einen Distanzschuss erfolgreich um den Pfosten lenken. Danach übernahmen aber unsere Jungs das Kommando und Lichtenberg wurde in der eigenen Hälfte regelrecht eingeschnürt.  Besonders Huke konnte sich jetzt, trotz intensiver Bewachung durch Reiniger, immer wieder in Szene setzen. In der 50. Minute verfehlte sein Kopfball, nach Freistoß Warwel, knapp das Ziel, zwei Minuten später parierte Wollert glänzend einen Schuss aus kurzer Entfernung und wieder zwei Minuten später war ein Kopfball Huke’s, nach einer Flanke von Ryberg zu unplatziert. In der 64. Minute schien unser Goalgetter erfolgreich zu sein. Sowohl der Ball, als auch Keeper Wollert lagen im Netz, doch SR Markhoff entschied auf Stürmerfoul. Unsere Mannschaft ließ aber nicht locker und fightete verbissen um den Ausgleichstreffer. In der 69. Minute kam ein langer Ball ins Zentrum zu Ademi, dessen Kopfball landete allerdings nur auf dem Dach des Tores. Drei Minuten später wurden aber die emsigen Bemühungen des Gastgebers mit dem längst verdienten Ausgleich belohnt. Faton Ademi köpfte diesmal die Linksflanke von Warwel gegen die Laufrichtung von Wollert ins Tor. Jetzt war es eigentlich nur noch eine Frage der Zeit bis zur Zehlendorfer Führung. In der 79. Minute hatten die Zehlendorfer Anhänger schon den Torschrei auf den Lippen. Ademi wurde glänzend freigespielt und ging alleine Richtung Tor, er legte sich leider den Ball ein „My“ zu weit vor, so dass sich Wollert das Spielgerät schnappen konnte. Nach einer Ablage von Huke hatte Ademi in der 82. Minute die nächste Möglichkeit zum Siegtreffer, sein Schuss verfehlte aber das anvisierte Ziel. Beide Mannschaften hätten sich vermutlich nach Ablauf der neunzig Minuten mit einer Punkteteilung arrangieren können, doch es folgte ja noch eine Nachspielzeit. In der 93. Minute konnte die Zehlendorfer Abwehr, den Ball nacheinem Freistoß nicht entscheidend aus der Gefahrenzone befördern, das Leder fiel Gawe vor die Füße und mit einem Volleyschuss ins lange Ecke ließ er sämtliche Zehlendorfer Träume und Hoffnungen platzen.

Die Freude bei den Gästen über den Last-minute-Sieg war verständlich und ausgelassen und unseren Jungs blieb nur Anerkennung über eine couragierte Leistung und das Mitleid des fachkundigen Publikums.

Hertha 03 spielte mit: Sprint - Hopprich, Schröder, Rüb - Vassiliadis (66. Gayret), Warwel (90. Kamarieh), Obst, Niroumand (59. Dombrowe), Ryberg - Huke, Ademi

Tore: 0:1 (39.) Mayoungou, 1:1 (73.) Ademi, 1:2 (90.+3) Gawe

GELBE KARTEN: 34. Vassiliadis (F), 40. Schröder (U), 56. Niroumand (F) - 62. Fiegen (F), 74. Wollert (U), 89. Brechler (F), 90.+1 Hollwitz (F)

Zuschauer: 483