F.C. Hertha 03 Zehlendorf

F.C. Hertha 03 Zehlendorf

27.01.2016 / 1. Herren

F.C. Hertha 03 - FSV Optik Rathenow 3:3 (2:0)

Optik fehlte zu Beginn der Durchblick

Den ca. 40 anwesenden Zaungästen wurde am Mittwochabend auf dem Kunstrasenplatz am Siebenendenweg ein besonderes Spektakel im Testspiel zwischen dem heimischen Oberligisten F.C. Hertha 03 Zehlendorf und der Regionalligavertretung des FSV Optik Rathenow geboten. Es gab nicht nur reichlich Tore zu bestaunen, auch Blumen wurden verteilt und zwar an unsere Vereinsfotografin Kerstin Kellner, die es sich nicht nehmen ließ ihren Geburtstag im Kreise ihrer Lieblingsmannschaft zu feiern. Herzlichen Glückwunsch nochmals von dieser Stelle.

Entweder hatten die Gäste noch den Sand vom Trainingslager im türkischen Side mit sich zu tragen, oder es fehlte ihnen der richtige Durchblick zu Beginn des Spiels. Keine vier Minuten waren gespielt und die Gastgeber hatten tatsächlich schon zwei Mal eingenetzt. Mit einem aggressiven Forechecking wurde die Rathenower Defensive massiv unter Druck gesetzt und zu Fehlern gezwungen. In der dritten Minute kam Cüneyt Top in der Mitte frei zum Schuss, der Ball wurde zwar noch abgeblockt, doch Zehlendorfs Torjäger Gakpeto war zur Stelle und drückte das „Objekt der Begierde“ über die Linie. Das frühe Anlaufen schmeckte den Gästen überhaupt nicht. Kaum war der Ball von SR Pawlowski wieder freigegeben, waren ihn die Gäste auch schon wieder los. Auf der rechten Seite erkämpfte sich Dombrowe den Ball und bediente sofort Gakpeto, der leitete mit der Hacke weiter auf Top, der dann aus 16 Metern mit einem sehenswerten Schlenzer vollstreckten konnte. Optik brauchte lange, um sich vom Schock der frühen Gegentore zu erholen. Das Bemühen, endlich ins Spiel zu finden und die Oberhand zu gewinnen war nicht zu übersehen. Die Chance zum Anschlusstreffer ergab sich für die Gäste nach einer halben Stunde durch ein unnötiges Foulspiel im Strafraum. Optik‘s Mannschaftskapitän Leroy scheiterte allerdings an TW Hinz, der schnell abtauchte und den Ball zur Ecke lenkte. Auf der anderen Seite hatte Zehlendorf in der 37. Minute eine weitere Chance die Führung auszubauen. Der Direktschuss Robrecht‘s, nach Kopfballvorlage durch Gakpeto, verfehlte nur um wenige Zentimeter das anvisierte Ziel.

In der Halbzeit nutzen beide Trainer ihr Auswechselkontingent reichlich aus und besonders bei Rathenow wurde durch die Einwechslung von Boachie und Turan das Offensivspiel belebt. Eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung führte in der 47. Minute zu einem weiteren Strafstoß für die Gäste. Turan wollte mit einem lässigen Schuss in die Mitte, Neuzugang Paul Gärtner im Tor der 03er düpieren, der aber das Vorhaben durchschaute und mit Fußabwehr klären konnte. Auch einen Kopfball von Turan in der 57. Minute aus kurzer Distanz konnte TW Gärtner entschärfen. Drei Minuten später war aber auch er geschlagen. Nach schnellem Direktspiel mit Turan kam Boachie frei zum Schuss und jagte den Ball unter den Giebel. Ab der 70. Minute überschlugen sich dann die Ereignisse. Verletzungsbedingt musste bei Zehlendorf ein Gastspieler vom Feld genommen werden und mangels weiterer Ersatzspieler wurde kurzerhand Thokomeni Siewe unter der Dusche vorgeholt. Kurz danach konnte auch Aagaard nach einem Foul im Mittelfeld nicht mehr mitwirken und Zehlendorf war, wie schon beim Spiel in Babelsberg, gezwungen die Partie in Unterzahl zu beenden. Die Optiker profitierten nun deutlich von der numerischen Überlegenheit und kamen schließlich in der 75. Minute durch einen Abstauber von Hildebrandt zum Ausgleich. Drei Minuten vor Ende der Partie sahen sich die Gäste schon auf der Siegerstraße. Ein Konter über Ismaili und dessen Querablage auf Erkic brachte den vermeintlichen Siegtreffer für den Regionalligisten. „Die Messe war aber noch nicht gesungen!“ Robert Schröder wagte in der Schlussminute noch einen energischen Vorstoß und konnte im Strafraum nur noch regelwidrig von den Beinen geholt werden. Der „Gefoulte“ nutzte die Gelegenheit und zeigte den Gästen, wie man aus 11 Metern trifft. Zwei kleine Schritte Anlauf genügten, um den Ball humorlos in die Maschen zu jagen.

Zehlendorf kann mit dem Remis, nach einer sehr guten ersten Halbzeit und dem relativ langen Unterzahlspiel im zweiten Abschnitt, zufrieden sein. Die Kahlisch-Schützlinge werden sich allerdings krämen, den Platz nicht als Sieger verlassen zu haben, hatte man doch nach einem frühen Zwei-Tore-Rückstand das Spiel kurz vor Schluss noch zu eigenen Gunsten gedreht. Wer aber zwei Mal nicht vom Punkt trifft hat den Sieg auch nicht verdient.

Hertha 03 spielte mit: Hinz (46. Gärtner) - Thokomeni Siewe (46. Aagaard), Schröder, Özdal, Ryberg - Gastspieler I (46. Agyei-Yeboah), Niroumand (46. Obst), Dombrowe, Top (46. Gastspieler II, 72. Thokomeni Siewe) - Robrecht, Gakpeto

Tore: 1:0 (3.) Gakpeto, 2:0 (4.) Top, 2:1 (59.) Boachie, 2:2 (73.) Hildebrandt, 2:3 (87.) Erkic, 3:3 (90.) Schröder FE

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