F.C. Hertha 03 Zehlendorf

F.C. Hertha 03 Zehlendorf

19.04.2015 / 1. Herren

F.C. Hertha 03 - FC Strausberg 1:3 (0:1)

Es "hagelt" Tore - Tom Hagel dreifacher Torschütze

Auf dem Sprung ins relativ sichere Mittelfeld wurde unsere Mannschaft eiskalt ausgebremst. Der erhoffte Schwung, nach zuletzt zwei Siegen in Folge, blieb allem Anschein nach in der Kabine. Die Gäste aus Strausberg dagegen konnten den Punktgewinn vom vergangenen Wochenende gegen den Ligaprimus Luckenwalde durch  ihren ersten Auswärtssieg veredeln. Strausberg nutzte die Gunst der Stunde und konnte das sog. "Sechs-Punkte-Spiel" für sich entscheiden.  

Kurz vor Spielbeginn kam es bei den Hausherren noch zu einem überraschenden Torwartwechsel, da der bisherige Stammtorhüter, Selvedin Begzadic, wahrscheinlich verletzungsbedingt, nicht zum Treffpunkt erschien. Der bisherige Ersatzkeeper Trifon Gioudas musste deshalb zum ersten Mai seit seiner Verpflichtung im Winter zwischen die Pfosten; an der heutigen Niederlage hatte er jedenfalls die geringsten Aktien.

Nach einer kurzen Orientierungsphase machten die Herthaner ausgiebig von ihrem Hausrecht Gebrauch. Mit schnellen Kombinationen wurde das Mittelfeld überbrückt und schon nach vier Spielminuten eröffnete sich für Niclas Warwel eine glänzende Schussposition, was fehlte war die nötige Ruhe beim Abschluss, so dass der Ball am langen Pfosten vorbei ins Aus ging. Auch in der Folgezeit gaben die "Platzhirsche" weiter den Ton an, meistens gab es aber, je näher man dem gegnerischen Strafraum kam, unschöne Dissonanzen. Durch Übereifer wurden die entscheidenden Zuspiele  zu kompliziert und auch zu ungenau gespielt. Die Strausberger Abwehrspieler hatten nur wenig beängstigende Momente zu überstehen. Auch Torhüter Hampf verlebte bis zur 36. Minute eine relativ ruhige Zeit. Mit einer Direktabnahme, nach scharfer Eingabe von rechts durch Niclas Warwel, prüfte Egzon Ismaili den Keeper, der aber den erhofften Erfolg mit einer reaktionsschnellen Fußabwehr verhindern konnte.  Wie aus heiterem Himmel kamen die Gäste nur eine Minute später zum Führungstreffer. Nach einem weiten Einwurf konnte Strausbergs Tom Hagel den Ball im Sechzehner mit der Brust annehmen um dann, mit einem satten Schuss, die Kugel unerreichbar für TW Gioudas  in die Maschen zu setzen.

Die zweite Hälfte begann aus Zehlendorfer Sicht recht verheißungsvoll. Mit einem schnellen Antritt drang Cüneyt Top in der 51. Minute in den gegnerischen Strafraum ein und wurde dort von Mertins zu Fall gebracht. Wie schon in der Vorwoche verwandelte Zehlendorfs Mannschaftskapitän Burak Mentes den fälligen Strafstoß gewohnt sicher. Die Herthaner waren somit wieder in der Vorhand und hatten in der 66. Minute, nach einem schnell vorgetragenen Angriff über Warwel sogar den Führungstreffer durch Top auf dem Fuß. Für weitaus größere Aufregung sorgte allerdings zwei Minuten später die Szene auf der anderen Seite. Etwas übermotiviert versuchte Torhüter Gioudas gegen Benedikt Bundschuh zu klären und brachte dabei den Angreifer zu Fall. TW Gioudas konnte dann allerdings den schwach getretenen Strafstoß parieren und so sein Missgeschick selbst wieder ausbügeln. Spätestens jetzt hatten die Zehlendorfer die psychologischen Vorteile auf ihrer Seite und damit alle Trümpfe in der Hand. Wie schludrig und schlampig man jetzt allerdings mit dieser Situation umging, bleibt das Geheimnis der Mannschaft. Strausberg jedenfalls hatte nur drei Minuten nach dem vergebenen Strafstoss die nächste gute Möglichkeit. Nach einer weit geschlagenen Ecke kam ein Strausberger Angreifer am langen Pfosten nicht mehr richtig hinter den Ball, nur knapp verfehlte das Spielgerät das Ziel. Die gute Laune der Zehlendorfer war aber endgültig in der 75. Minute "verhagelt". Abermals durfte Tom Hagel im Strafraum ungestört den Ball annehmen, um diesen dann mit einem Drehschuss hoch unter den Giebel zu dreschen. Die Bemühungen  auf Zehlendorfer Seite doch noch den Ausgleichstreffer zu erzielen hatten aber nicht die Qualität um für ernsthafte Gefahr vor dem gegnerischen Tor zu sorgen. Auch die Einwechslung des emsigen Kim brachte nicht den erwünschten Impuls. Die Gäste jedenfalls nutzten die aufkeimende Verunsicherung der Heimmannschaft und Tom Hagel sorgte mit seinem dritten Streich in der 84. Minute für die endgültige Entscheidung.

Hatte man auf Zehlendorfer Seite schon damit geliebäugelt, dass nach den letzten Erfolgen der Reifeprozess abgeschlossen wäre, so erlebten wir heute einen Rückfall in vergangene Zeiten. Statt sich in den nächsten Wochen im Mittelfeld "auszuruhen", gehört man ab sofort wieder zum Kreis der Gefährdeten. Vielleicht gehört das Zittern auch ein wenig zur Zehlendorfer Mentalität, denn "Einfach kann schließlich jeder!"

Hertha 03 spielte mit: Gioudas - Mentes, Dombrowe, Lorenz, Cakmakci - Ismaili, Niroumand, Obst, Top (81. Kim) - Hortum, Warwel

Tore: 0:1 (37.) Hagel, 1:1 (52.) Mentes FE, 1:2 (76.) Hagel, 1:3 (84.) Hagel

GELBE KARTEN: 68. Gioudas (F), 74. Cakmakci (F) - 52. Mertins (F), 54. Wenzel (F), 59. Wolfram (F), 85. Krause (F)

Zuschauer: 131

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