F.C. Hertha 03 Zehlendorf

F.C. Hertha 03 Zehlendorf

18.09.2015 / 1. Herren

F.C. Hertha 03 - 1. FC Frankfurt 3:1 (1:1)

Der dreifache Warwel

Der nächste Schritt ist getan. Step by step schiebt sich der Oberligist aus Zehlendorf in die Spitzengruppe der Tabelle. Der Sieg gegen den letztjährigen Brandenburg Meister und Aufsteiger in die NOFV Oberliga Nordost drückte am Ende deutlich das Spielgeschehen während der neunzig Minuten aus.

Die Oderstädter waren nur mit dem einen erklärten Ziel angereist; einen Punkt wollte man sich beim Favoriten ermauern. Teilweise mit einer „Sechserkette“ agierend standen die Gäste tief in der eigenen Hälfte und versuchten die Räume für die schnellen Zehlendorfer Angreifer eng zu halten. Trotz diesem massiven Bollwerks gelang es den „03ern“ immer wieder über die Außenbahnen für Unruhe zu sorgen, Ryberg und Top über links und auf der anderen Seite das Tandem Mentes/ Thokomeni.  Besonders letztere harmonieren prächtig miteinander und sind eigentlich schon jetzt für das Zehlendorfer Aufbauspiel unverzichtbar.

Mit einem Distanzschuss in der 10. Minute brachte Burak Mentes die Frankfurter Festung zum ersten Mal ins Wanken, Torhüter Reschke musst sich schon gewaltig strecken, um den Ball ins Aus zu lenken. Danach hatte Cüneyt Top kurz hintereinander die Führung auf dem Kopf bzw. Fuß. In der 14 . Minute kam er nach Flanke von Mentes beim Kopfballversuch zu sehr in Rückenlage und konnte den Ball nicht mehr drücken und eine Minute später hatte Top schon fast den Keeper ausgespielt, der kam aber irgendwie noch mit einem Fingernagel an den Ball kam und verhinderte dadurch den Einschlag. Die Taktik der Gäste, die nur auf Fehler der Heimmannschaft lauerten, wäre in der 22. Minute beinahe aufgegangen. Nach einem leichtsinnigen Ballverlust in der gegnerischen Hälfte kamen die Frankfurter gegen die weit aufgerückte Zehlendorfer Abwehr zu einem ersten gefährlichen Konterangriff, der aber zu ungenau abgeschlossen wurde. In der 28. Minute drückte sich der Zehlendorfer „Einbahnstraßenfußball“ endlich auch im Ergebnis aus. Nach einer scharfen Flanke von Thokomeni stand in der Mitte Warwel goldrichtig und verlängerte den Ball mit dem Kopf unhaltbar ins lange Eck. Die Risse in der Frankfurter Trutzburg wurden immer größer, doch trotz vielversprechender Ansätze, verpufften die weiteren Zehlendorfer Angriffe. Als sich alle schon auf den Pausentee vorbereiteten, schlugen die Gäste dann doch noch einmal richtig zu. Nach einem Stellungsfehler tauchte plötzlich der Frankfurter Aniol frei vor Torhüter Hinz auf spitzelte das Leder an ihm vorbei ins Netz. Das Spielgeschehen war damit regelrecht auf den Kopf gestellt. Doch Insider (wie der verletzte Marc Zellner) waren sich in der Halbzeitpause sicher, dass die Herthaner noch einen deutlichen Sieg herausspielen würden.

Hertha 03 hatte den „kleinen Betriebsunfall“ schnell weggesteckt und baute auch sofort nach Wiederanpfiff das druckvolle Offensivspiel auf. In der 51. Minute hatte Cüneyt Top Pech, dass der Ball nach seinem Drehschuss noch von der Linie gekratzt wurde, doch nur vier Minuten später hatten die Zehlendorfer die Führung zurückerobert. Nach einem Freistoß schlug Thokomeni den Ball weit in den Gästestrafraum auf Warwel, der zwar von mehreren Abwehrspielern bedrängt wurde, aber sich trotzdem mit dem Ball am Fuß durchwurschtelte. Beim Abschluss war nur noch wenig Druck auf das Spielgerät, es reichte aber um den Ball die nötige Intensität zum Überschreiten der Linie zu verleihen. Jetzt erst merkten die Gäste, dass ihnen die Felle davon schwimmen könnten und gaben ihre Defensivstrategie auf um sich nun auch selbst am Spiel zu beteiligen. Dabei luden sie aber auch die Zehlendorfer zum Kontern im eigenen Stadion ein. Über Warwel und Top kam in der 70. Minute der Ball zum eingewechselten Gakpeto, der aber dem „Objekt der Begierde“ nicht mehr die entscheidende Richtungsveränderung geben konnte. Auch nach einem minutenlangen Pressing der Gäste, war es wieder Gakpeto, der diesmal am gut reagierenden Gästekeeper scheiterte. Viele Kenner der Zehlendorfer Szene fühlten sich nun an das Spiel gegen Neubrandenburg und dem späten Ausgleichstreffer erinnert. Doch die Befürchtungen sollten sich diesmal nicht bewahrheiten. „Man of the match“ Niclas Warwel machte in der 88. Minute mit seinem dritten Treffer an diesem Abend alles klar. Vorausgegangen war wieder ein Konter über Gakpeto, der am weit herauseilenden Torhüter Reschke hängenblieb, irgendwie kam der Ball zu Warwel, der die Kugel mit einem Heber über den Torwart ins leere Tor bugsierte.

Mit dem dritten Sieg im fünften Spiel haben sich nun die Zehlendorfer eine glänzende Ausgangssituation für die nächsten Wochen geschaffen. Es scheint möglich und realistisch, dass man sich in der Spitzengruppe der Tabelle festsetzen kann. 

Hertha 03 spielte mit: Hinz - Thokomeni (88. Schleiff), Schröder, Dombrowe, Ryberg - Mentes, Niroumand, Obst, Top (82. Unger) - Warwel, Agyei-Yeboah (68. Gakpeto)

Tore: 1:0 (28.) Warwel, 1:1 (45.) Aniol, 2:1 (56.) Warwel, 3:1 (88.) Warwel

GELBE KARTEN: 80. Thokomeni (F) - 46. Schier (F), 55. Kaiser (F)

Zuschauer: 155

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