F.C. Hertha 03 Zehlendorf

F.C. Hertha 03 Zehlendorf

09.04.2016 / 1. Herren

SV Germania 90 Schöneiche - F.C. Hertha 03 0:2 (0:2)

Zehlendorf 45 Minuten im Verwaltungsmodus

Mit einem wenig spektakulären Auftritt hat der Spitzenreiter der NOFV-Oberliga Nord auf dem Weg in die Regionalliga einen weiteren „Stolperstein“ aus dem Weg geräumt. Auch die zuletzt mit zwei Siegen erfolgreichen und „mit breiter Brust“ angetretenen Schöneicher konnten den Favoriten zwar ärgern, aber nicht vom eingeschlagenen Erfolgsweg abbringen.

Nur schwer kamen die Südberliner auf dem harten und unebenen Sportplatz an der Babickstraße in Schoneiche in Tritt. Die Zehlendorfer waren in den ersten zehn Minuten viel zu wenig präsent, kamen nur selten in die Zweikämpfe und liefen meist nur ihren Gegenspielern hinterher. Die Hausherren freuten sich über so viele Freiheiten und erspielten sich durch Gill in der 6. Spielminute, mit einem Schuss aus der Drehung, auch die erste Chance des Spiels. Routinier Hinz, im Tor der Zehlendorfer, konnte den Ball allerdings sicher fangen. In der Folgezeit besannen sich die Gäste auf ihre eigenen Stärken und übernahmen die Kontrolle des Spiels. Eine erste gute Möglichkeit ergab sich für die Gäste in der 10. Spielminute. Der schnelle Mike Ryberg, durch einen langen Ball von Maxi Obst aus der eigenen Hälfte in Szene gesetzt, war aber gegen Torwart Klose nur zweiter Sieger. Nur zwei Minuten später gingen die Gäste dann allerdings durch Gakpeto in Führung.  Nach einem maßgenauen Pass von Warwel drang der Zehlendorfer Stürmer mit dem Ball am Fuß in den Strafraum ein, ließ sich auch durch eine strafstoßwürdige Attacke von Hubbert nicht irritieren und schob das Spielgerät, gegen den herausstürzenden Klose vorbei, ins Netz. Mit der Führung im Rücken ließen die Zehlendorfer nun Ball und Gegner laufen und übten immer stärkeren Druck durch das Torjägertrio Warwel, Gakpeto und Top im Offensivbereich aus. Das 2:0 in der 24. Minute durch Cüneyt Top, war die logische Konsequenz. Mit einem butterweichen Schlenzer von der linken Strafraumkante ins lange Eck hatte Top sowohl seinen Gegenspieler, als auch Torhüter Klose düpiert. Nur eine Minute danach wurde Mentes bei seinem Torschuss aus kurzer Entfernung erfolgreich bedrängt und der Ball verfehlte das Ziel nur denkbar knapp. Durch einen Freistoß aus 18 Metern kamen die Hausherren in der 34. Minute noch einmal in Tornähe, doch auch jetzt erwies sich Torhüter Hinz als bewährter und sicherer Rückhalt. Mit einer relativ sicheren 2-Tore-Führung für die Gäste ging es in die Pause.

Zehlendorf versuchte auch im zweiten Abschnitt mit spielerischen Mitteln zum Erfolg zu kommen, wurden dabei aber immer Opfer der schlechten Platzverhältnisse. Ballverluste waren die Folge und ermöglichten den Hausherren immer mehr Spielanteile. Mit der Einwechslung des wuchtigen Schadow erhöhten die Schöneicher zudem weiter den Druck auf die Zehlendorfer Abwehr. Doch sowohl Schröder, als auch Özdal, der sich mit Schadow bissige Zweikämpfe lieferte, behielten immer den Kopf oben und ließen nichts anbrennen. Nachdem ein Schuss durch Mentes in der 51. Minute erfolgreich geblockt werden konnte und ein Freistoß durch Obst zur Ecke gelenkt wurde (57.), übernahm der Tabellenzehnte zunehmend die Spielkontrolle. Dem Favoriten gelang es aber auch in dieser heißen Phase die heimischen Angreifer meist schon weit vor dem eigenen Tor zu bremsen. Außerdem konnten sich die Zehlendorfer Abwehrspieler auch weiterhin auf ihren Schlussmann verlassen. Einen Volleyschuss aus 16 Metern durch Schadow konnte Hinz mit beiden Fäusten entschärfen (72.) und auch beim Drehschuss durch Reischert aus 12 Meter Entfernung war Hinz reaktionsschnell abgetaucht und konnte den Ball mit den Fingerspitzen noch vor der Linie zur Seite lenken. Trotz aller Passivität, die der Tabellenführer in der zweiten Halbzeit an den Tag legte, gelang es aber doch drei wichtige Auswärtspunkte einzuheimsen.

In der entscheidenden Phase der Meisterschaft ist nicht immer der „Hurra-Fußball“ gefragt, man darf und muss sich auch auf andere Tugenden verlassen können. Schließlich ist Ergebnisorientierter Sport mit einhergehender Effizienz auch ein durchaus erfolgsversprechendes Mittel. Wer einen Zwei-Tore-Vorsprung erfolgreich „verwalten“ kann, der hat am Ende nicht so viel falsch gemacht und lässt alle Kritiker verstummen.

Nachdem auch die Langzeitverletzten Marc Zellner (nach Kreuzbandriss) und Carl Hopprich (Außenbandriss) wieder erfolgreich ins Mannschaftstraining eingestiegen sind und letzterer schon zum siegreichen Aufgebot gehörte, dürfte Trainer Markus Schatte, ob der zusätzlichen Alternativen (auch Darius Niroumand steht nach seiner Rotsperre wieder zur Verfügung), relativ entspannt in die Zukunft blicken.

Hertha 03 spielte mit: Hinz - Thokomeni Siewe (87. Paul), Schröder, Özdal, Ryberg - Mentes, Obst, Dombrowe, Top (85. Binting) - Warwel (74. Robrecht), Gakpeto

Tore: 0:1 (12.) Gakpeto, 0:2 (24.) Top

GELBE KARTEN: 50. Gill (UB), 55. Schadow (F), 89. Klose (UB) - 72. Schröder (F)

Zuschauer: 110

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