F.C. Hertha 03 Zehlendorf

F.C. Hertha 03 Zehlendorf

04.08.2022 / 1. Herren

„Bin gespannt, wie wir uns behaupten“

Teil 2

Arthur Langhammer ist doch auch so ein Beispiel. Jung, entwicklungsfähig, vorher bei keinem auf dem Schirm.

Stüwe-Zimmer: „Sehe ich auch so, zumal unser Präsident Kamyar Niroumand kein Freund davon ist, ältere Spieler für hohes Geld zu holen. Wir bleiben eher bei den jungen Spielern.“

Dann wäre ein Scout ja noch wichtiger, denn wenn Du nur nach den prominenten Namen gehen würdest, dafür brauchst Du ja keinen Scout, die Namen sind bekannt. Man muss eben diejenigen finden, die bei den anderen noch nicht auf dem Schirm sind.

Stüwe-Zimmer: „Vielleicht müssen wir auch eher in den U-19-Kadern in Berlin schauen. Sowohl in der Regionalliga, aber auch Verbands- oder Berlin-Liga. Ich finde, dass wäre schon ein eigener Bereich. Wenn der dann noch die U-19 und U-17 mit einbezieht, wäre es vielleicht auch von den Kosten darstellbar.“

Es gab nun doch einen erheblich Umbruch im Team. Da war die kurze Vorbereitungszeit sicherlich noch mehr ein Faktor als dies ohnehin schon der Fall gewesen wäre. Die Spieler hatten ja tatsächlich nur 14 Tage Pause, bis das Individualtraining wieder begann. Bei einer eingespielten Truppe wäre das zu stemmen gewesen, aber so gab es nur drei Freundschaftsspiele, was zum Einstudieren und Kennenlernen bei so vielen neuen Akteuren doch viel zu wenig ist. Wie könnte Deiner Meinung nach der Verband so ein Problem lösen?

Stüwe-Zimmer: „Die Regionalliga-Absteiger waren in diesem Jahr viele Wochen früher fertig als die Oberligisten, hatten also mehr Zeit zur Regeneration, aber auch zur Vorbereitung auf die neue Saison. Grundsätzlich kritisiere ich, dass die Saisonpause viel zu kurz ist. Man braucht einfach mindestens drei, eher vier Wochen, um mal komplett abschalten und seine Wehwehchen kurieren zu können. Es gibt Stimmen, die dafür plädieren, die Winterpause zu verkürzen, um hinten mehr Luft zu haben. Aber andere sagen wieder, im Sommer, wenn die Sonne scheint, da machen wir dann lange Pause, das wäre doch auch unsinnig. Eine richtige Lösung habe ich da auch nicht, zumal auch noch verschiedene Ferienzeiten in den Bundesländern berücksichtigt werden müssen.“

Was erwartest Du insgesamt von der Saison? Wird sie vielleicht ähnlich spannend wie im letzten Jahr?

Stüwe-Zimmer: „Die Staffel ist durch die drei Absteiger Union Fürstenwalde, Optik Rathenow und SV Tasmania sehr interessant. Dazu den starken Aufsteiger TuS Makkabi, Stahnsdorf, Mahlsdorf, vor allem Hertha 06 – das wird schon spannend. Ein Vorteil wird vielleicht sein, dass jeder mal gegen jeden verlieren kann, sodass eine Niederlage nicht gleich das Aus bedeuten würde, so wie es zum Schluss der letzten Saison war, wo wir gezwungen waren, jedes Spiel gewinnen zu müssen. Ich freue mich schon und bin gespannt, wie wir uns da behaupten.“

Die letzte Saison war Deine erste Spielzeit als Team-Manager. Hast Du den Schritt von der Geschäftsstelle in diese Position bereut? Wie fällt Dein Fazit nach einem Jahr aus?

Stüwe-Zimmer: „Ich habe es auf keinen Fall bereut und die letzte Saison geliebt. Ich finde, dass es insgesamt, so wie sich die Mannschaft im Laufe der Monate entwickelt hat, eine der besten Spielzeiten in Zehlendorf war, seit ich im Verein bin. Es war schon eine tolle Wandlung, wenn man rückblickend betrachtet, welchen Stand das Team am ersten Trainingstag hatte und wie es im Meisterschaftsschlussspurt aussah. Es war für mich eine Erfahrung, die Spaß gemacht hat. Auch, weil wir tolle Typen in der Mannschaft und auch im Umfeld haben. Ich musste viel dazulernen. Zum Beispiel bei der Kaderplanung mehr die Ruhe zu behalten, als es um neue Spieler ging. Das war in der Kürze der Zeit eine spezielle Erfahrung. Das muss ich zugeben, da waren 'Schrödi' (Trainer) und ich schon sehr aufgeregt, das würde uns in zwei, drei Jahren nicht mehr so passieren. Ich hoffe, dass ich viel von dem, was ich gelernt habe, ins neue Jahr mit reinnehmen kann. Ich bin gern dabei, weil ich das Team, das wir haben, einfach toll finde und auch die Leute drumherum einfach passen. Wir haben mit Panagiotis Matlis einen tollen Torwarttrainer, von dem alle begeistert sind, mit Annika Grote eine prima Physiotherapeutin, die selber aus dem Sport kommt und Hockey spielt, mit Gudrun Hinze eine Betreuerin, die immer bereit ist und wahrscheinlich ein blau-weißes Herz hat. Dazu mit Kerstin (Kellner) die beste Sport-Fotografin Berlins, die sich auch um vieles andere kümmert, wie zum Beispiel das Programmheft, die Plakate und unsere Homepage. Und Ollis (Kellner) Berichte und Interviews lese ich immer gern, weil sie lebendig geschrieben sind und einem nach Niederlagen auch immer wieder Hoffnung machen. Mit allen zusammen sind die oft weiten Auswärtsfahrten gut zu ertragen, weil wir alle auf einer Wellenlänge liegen. Gerade den Humor der beiden Kellners finde ich gut, das passt. Mit Kamy (Kamyar Niroumand) habe ich außerdem einen Präsidenten, der mir gerade zu Anfang volle Rückendeckung gegeben hat und auf den ich mich immer verlassen kann. Das wollte ich einfach mal loswerden, weil es genauso wie das Sportliche dazugehört. Es gibt also viele gute Gründe, weshalb ich mich auf den morgigen Saisonstart so freue.“

Unsere Partner