F.C. Hertha 03 Zehlendorf

F.C. Hertha 03 Zehlendorf

10.02.2016 / 1. Herren

Berliner Pilsner-Pokal - Achtelfinale

F.C. Hertha 03 - Berliner AK 07 1:0 (0:0)

Zehlendorfer Pokaltraum lebt weiter

„Am Aschermittwoch ist alles vorbei!“ Diese Aussage trifft den Nagel auf den Kopf. Für den Berliner Athletik Klub 07 ist der Berliner Pilsner-Pokal bereits nach dem Achtelfinale Geschichte und die Zehlendorfer haben ihre, zuvor gezeigte, Karnevalsmaskerade abgelegt und nach teilweise deftigen Testspielniederlagen wieder ihr wahres und strahlendes Gesicht gezeigt. Weitere Phrasen wie z.B. „Der Pokal hat seine eigenen Gesetze!“ oder „Totgesagte leben länger!“ ersparen wir uns an dieser Stelle. Der Oberligaspitzenreiter steht nach einem 1:0 gegen den klassenhöheren Berliner AK verdientermaßen im Viertelfinale.

Das erste Pflichtspiel im Jahr 2016 begann für den Herbstmeister der NOFV-Oberliga Nordost mit einer Schrecksekunde. Nach nur wenigen Ballpassagen setzte sich auf linken Seite Corbin Ong durch und passte den Ball nach innen und der Schuss von Yazgan aus kürzester Entfernung ließ dann das Gestänge des Zehlendorfer Tores erzittern. Danach waren aber die Platzbesitzer hellwach und lieferten sich mit dem Favoriten einen packenden Pokalfight. Die Spielanteile während der ersten Halbzeit waren gut verteilt und führten dabei auf beiden Seiten zu guten Möglichkeiten. Ein erster Zehlendorfer Warnschuss durch Maxi Obst in der 13. Spielminute konnte gerade noch so zur Ecke gelenkt werden und auf der anderen Seite kam Pappoe in der 25. Minute, im Anschluss an einer Ecke, zum Kopfball, doch Torwart Hinz war rechtzeitig da und konnte den Ball sicher fangen. Drei Minuten später wurde der schnelle Zehlendorfer Mike Ryberg (von Robrecht auf die Reise geschickt) im letzten Moment noch abgedrängt. Zum richtigen Spielverderber für die derzeit beste Berliner Amateurmannschaft wurde dann in weiteren Szenen der Zehlendorfer Torhüter. In der 31. Minute lenkte Nico Hinz einen Flachschuss durch Zimmer gerade noch um den Pfosten und in der 40. Minute musste Hinz Kopf und Kragen riskieren konnte aber noch rechtzeitig, weit vor seinem Tor, vor dem anstürmenden Zimmer klären. Die letzte Möglichkeit vor der Pause bot sich in der 42. Minute dem auffälligen Mike Ryberg, der allerdings bei seinem Schuss aus der Drehung zu wenig Druck hinter dem Ball brachte.

Waren die 114 zahlenden Zuschauer schon in der ersten Halbzeit mit dem Gesehenem zufrieden, so wurden sie in der zweiten Halbzeit mit einem weiteren Spektakel, besonders durch die Heimmannschaft, belohnt. In der 49. Minute hatte Zehlendorfs Toptorjäger Gakpeto den vermeintlichen Führungstreffer erzielt, doch Schiedsrichter Max Burda hatte als einziger ein Zehlendorfer Foulspiel im Mittelfeld gesehen und gab, statt des Tores, Freistoß für die Gäste. In der Folge lag für den Oberligisten mehrfach eine mögliche Entscheidung in der Luft. Eine schöne Kombination über Robrecht und Ryberg, brachte in der 53. Minute Gakpeto, frei vor dem Tor in beste Schussposition, der Ball ging aber weit übers Tor und verschwand im verregneten Zehlendorfer Nachthimmel. Sechs Minuten danach spielte Gakpeto einen Pass auf die rechte Seite zum mitgelaufenen Darius Niroumand, der das „Objekt der Begierde“ geschickt zur Mitte passte, doch auch der heranstürmende Ryberg jagte die Kugel über das Tor. Der Oberligist ließ nicht locker und konnte in der 68. Minute schließlich die verdiente Ernte einfahren. Maxi Obst schlug einen Freistoß aus halbrechter Position weit auf den zweiten Pfosten, Gakpeto konnte den Ball mit dem Hinterkopf verlängern und der aufgerückte Schröder traf mit einem Flugkopfball nur den Pfosten, der abprallenden Ball nahm Robrecht aus der Drehung und vom Gästespieler Pappoe noch leicht abgefälscht fand das Leder den Weg ins Tor. Die Gäste, denen man ein teilweise schön anzusehendes Mittelfeldspiel attestieren konnte, enttäuschten allerdings vor dem Tor. Der Druck auf die Zehlendorfer Abwehr nahm zwar in den letzten zwanzig Minuten ständig zu, doch immer wieder warfen sich entweder Schröder oder Özdal erfolgreich in die Schüsse, oder Torhüter Hinz erwies sich als sicherer Rückhalt. Besonders bei den hoch hereingeschlagenen Ecken war Hinz aufmerksam und pflückte den Angreifen regelmäßig die Bälle vom Kopf.

Der Jubel nach dem Spiel war auf Zehlendorfer Seite überschwänglich und auch die eigenen Anhänger feierten die Sieger lautstark. „So seh’n Sieger aus!“ Warten wir nun ab, welchen Gegner uns die Losfee am kommenden Freitag für das Viertelfinale vorgesehen hat, der Zehlendorfer Pokaltraum sollte noch nicht ausgeträumt sein.

Hertha 03 spielte mit: Hinz - Mentes, Özdal, Schröder, Dombrowe - Top (83. Warwel), Obst, Niroumand, Ryberg (86. Unger) - Robrecht, Gakpeto

Tor: 1:0 (68.) Robrecht

GELBE KARTEN: 53. Özdal (F), 62. Top (F), 82. Ryberg -

z.Z. 114

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