F.C. Hertha 03 Zehlendorf

F.C. Hertha 03 Zehlendorf

11.11.2021 / 1. Herren

Beherzter Auftritt nicht belohnt

„Kleine“ Hertha unterliegt erst drei Minuten vor Ende Altglienicke 1:2 

Schade, am Ende hat es nicht ganz gereicht. Die „kleine“ Hertha bot im Achtelfinale des AOK-Landespokals einen beherzten Pokalfight und unterlag dem hohen Favoriten aus Altglienicke erst drei Minuten vor dem Ende unglücklich mit 1:2.

Mit frischem Selbstbewusstsein nach dem letzten 2:1-Erfolg gegen den Greifswalder FC gestärkt, bot der Oberligist aus Zehlendorf in den ersten 20 Minuten den favorisierten Gästen einen offenen Schlagabtausch. Immer wieder befreite man sich mit geschickten Ballpassagen aus der eigenen Hälfte und suchte durchaus den Weg in die Offensive, wenn sich die Gelegenheit bot. Arthur Langhammer zeigte sich stark in der Balleroberung, Maximilian Obst stopfte lauffreudig sich auftuende Lücken. Jason Rupp behauptete sich in Zweikämpfen und wurde durchaus auch torgefährlich. Die beste Chance bot sich ihm nach einem Querpass von Altglienickes Hüther in der eigenen Hälfte, als er auf Leon Bätge zustrebte, jedoch im Gäste-Schlussmann seinen Meister fand (31.).

Da hatte Altglienicke das Heft des Handelns schon in die Hand genommen und die Zehlendorfer in die eigene Hälfte gedrängt. In der 18. Minute konnte Lenny Stein noch auf der eigenen Torlinie klären, in der 39. Minute jedoch war Paul Büchel gegen den halbhohen Schuss aus Nahdistanz von Christian Derflinger machtlos. 

Nach dem Wechsel schien sich eine Parallele zum letzten Sonntag anzubahnen: Mit Offensivdrang kam die „kleine“ Hertha aus der Kabine. Nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff strich ein Kopfball von Rupp nach Flanke von Deniz Citlak links flach am Pfosten vorbei (46.). Wenig später war Citlak erneut beteiligt: Nach seinem Dribbling konnte er nur durch ein Foul gestoppt werden. Schiedsrichter Rasmus Jessen zeigte mit Verzögerung auf den Punkt. Stein bewies starke Nerven, gegen seinen scharf und platziert geschossenen Strafstoß hatte Bätge keine Chance, obwohl er die Ecke ahnte (52.)

Die Zehlendorfer kamen nun verstärkt über die linke Seite mit dem schnellen Mike Ryberg, doch immer wieder war ein Bein dazwischen. Torgefährlich wurde es auf der anderen Seite: Erst konnte Johannes Manske frei vor Büchel im letzten Augenblick gestört werden, einen Fernschuss des eingewechselten Orhan Yildirim entschärfte Büchel (70.).

Der immense läuferische und kämpferische Aufwand, den die Zehlendorfer betrieben hatten, zeigte nun Wirkung. Ihre Pässe wurden unsauberer, häufiger kam man einen Schritt zu spät, die Puste wurde knapp. Bis es in der 87. Minute zur Entscheidung kam. Ein Gäste-Spieler lag in Zehlendorfer Strafraum-Nähe am Boden, doch Jessen ließ weiterspielen, ehe er den Konter durch Mike Ryberg mit einem (sehr) späten Pfiff unterband und stattdessen Freistoß für Altglienicke gab. Yildirim nutzte die Gelegenheit und traf (leicht abgefälscht) in die kurze Ecke zum 1:2. Jessen wirkte nicht nur in dieser Szene unsicher und nicht ganz schlüssig in seinen Entscheidungen. Ein letztes Aufbäumen durch Hortums Solo mit anschließendem Schuss von der Strafraumgrenze brachte keinen Erfolg (88.).

Die Zehlendorfer haben sich besser verkauft, als es viele im Umfeld erwartet hatten. Das Team agierte als solches, trat geschlossen auf und spielte mutig nach vorn. Eine konzentrierte Leistung (speziell in der Defensive), der nur eines fehlte: Die Belohnung. „Hätten sie doch nur in Brandenburg und Schwerin so gespielt“, war auf der Tribüne zu vernehmen. Vermutlich wären sie dann Tabellenführer. Doch Robert Schröder und Fabian Gerdts können mit rückwärtigen Gedankenspielen nicht allzu viel anfangen. Wozu auch? Schon am Sonntag geht es weiter. 1:5 ging der kommende Gegner aus Seelow am gestrigen Mittwoch in Staaken unter, was es aus Zehlendorfer Sicht nicht einfacher macht. Im Gegenteil. Wer glaubt, nach dem tollen Auftritt gegen einen ambitionierten Regionalligisten dort mit angezogener Handbremse gegen einen demoralisierten Gegner nur die drei Punkte abholen zu müssen, hat jetzt schon verloren. Nur gut, dass das Trainergespann das am besten weiß.

 

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