F.C. Hertha 03 Zehlendorf

F.C. Hertha 03 Zehlendorf

19.03.2016 / 1. Herren

1. FC Frankfurt - F.C. Hertha 03 1:2 (0:1)

Warwel ist der Albtraum für Frankfurt - 4 Tore in 2 Spielen

"Chance & Gefahr" – war als Motto für die anstehenden Spiele gegen die „Kellerkinder“ der Tabelle, Frankfurt, Hürtürkel und Schöneiche, ausgegeben. Wie realistisch diese Einschätzung sein würde, bekam der Tabellenführer gleich im ersten, dieser drei Spiele zu spüren. Es lag aber weniger am Gegner, dass die Gefahr eines Punktverlustes immer latent zu spüren war, vielmehr sorgte der Favorit selbst, mit dem Auslassen bester Torchancen und einem Platzverweis in der ersten Hälfte, für unnötige Spannungsmomente.

Auf dem holprigen Rasenplatz im Stadion der Freundschaft in Frankfurt/Oder machten die Gäste von der ersten Minute an deutlich, dass sich die Gastgeber keinerlei Hoffnungen auf eine mögliche Überraschung machen sollten. Schon vor der Partie hatte der Frankfurter Mannschaftskapitän Garling eine gewisse Vorahnung: „Wir haben keine Chance, aber die wollen wir nutzen“. Im ersten Abschnitt hatten die Oderstädter tatsächlich nur eine kleine Chance und die anderen Möglichkeiten, die sich eröffneten, konnten dann aber nicht genutzt werden.
Cüneyt Top hatte bereits nach 2 Minuten die Führung für den Tabellenprimus auf dem Fuß, Nach einer Flanke von Mentes wurde Top aber im letzten Moment beim Torschuss gestört, die anschließende Ecke brachte nichts ein. Es brauchte aber nur weitere 4 Minuten und die Zehlendorfer wurden ihrer Favoritenrolle gerecht. Aus der eigenen Hälfte schlug Maxi Obst einen langen Ball nach rechts auf Mentes, der den Ball kurz auf Warwel ablegte und dieser schloss unmittelbar ab. Der schlecht postierte Torhüter Reschke hatte keine Chance, als der Ball neben ihm am kurzen Pfosten einschlug. Kurz machte sich bei den Gästen, ob der deutlichen Überlegenheit, etwas Unbekümmertheit breit. Nach einem Ballverlust im eigenen Strafraum kam plötzlich der Frankfurter Mbuku frei zum Schuss, doch Hinz, im Tor der Zehlendorfer, lenkte den Ball reflexartig mit dem Fuß zur Ecke. Das sollte es aber auf lange Zeit gewesen sein, mit der Frankfurter Herrlichkeit. Auf der anderen Seite brannte es in schöner Regelmäßigkeit lichterloh vor Torwart Reschke, der nun zum besten Akteur seiner Mannschaft werden sollte. Nach einem schnell vorgetragenen Angriff über die linke Seite legte Gakpeto in der 18. Minute den Ball quer auf Top – TW Reschke kann klären. Drei Minuten später schießt Top aus spitzen Winkel (nach Pass von Ryberg) aufs Tor – Reschke lenkt den Ball zur Ecke. In der 23. Minute hatte Gakpeto freie Bahn, legte sich aber den Ball etwas zu weit vor – Reschke war zur Stelle. In der 28. Minute eroberte sich Maxi Obst im Mittelfeld den Ball, sein Querpass wurde aber zur Ecke abgelenkt und kurz danach (30.) schoss Top (nach Kopfballablage Schröder) knapp am Tor vorbei. Bis zum völlig unnötigen Platzverweis für Darius Niroumand in der 35. Minute hatte der Tabellenführer das Spiel jederzeit unter Kontrolle. In Unterzahl trauerte man aber nun den vergebenen Chancen hinterher. Immer wieder hörte man den bekannten Spruch: Wer seine Chancen nicht nutzt, der wird meistens bestraft. Diesmal hatten aber die spielerisch limitierten Frankfurter auch einem dezimierten Gast nichts Entscheidendes gegenzusetzen. Nach einer Ecke durch Ryberg verpasste in der 45. Minute Gakpeto am 2. Pfosten das Leder und vergab so eine weitere gute Gelegenheit.

Im zweiten Abschnitt legten sich Gäste verständlicher Weise mehr Wert auf eine ökonomischere, Kräftesparende Spielweise. Oberste Priorität hatte nun die Absicherung des eigenen Tores, ohne aber dabei die Kontrolle über das Spiel aus der Hand zu geben. Die erste Torraumszene ergab sich dann auch für Zehlendorfs Gakpeto, der sich in der 57. Minute mit einem Kunstschuss versuchte, dabei aber kläglich scheiterte. Nach einer verunglückten Flanke in der 70. Minute (TW Hinz konnte den Ball noch gegen die Latte und von da ins Toraus lenken) ergab sich für die Hausherren eher zufällig die beste Ausgleichschance der zweiten Halbzeit. Kurioser Weise wurden die Offensivaktionen der Oderstädter nach der Gelb-Roten Karte für Huwe energischer und zielstrebiger. Hatte man doch vorher, trotz numerischer Überlegenheit, keinen Lösungen gefunden. Die aufkommenden Hoffnungen des Tabellenvorletzten wurden dann allerdings in der 75. Minute im Keim erstickt. Nach einem Zuckerpass von Cüneyt Top in den freien Raum, erlief sich Gakpeto den Ball und behielt diesmal beim Abschluss die Nerven, cool wurde Torhüter Reschke verladen und der Ball schlug, wie schon beim ersten Treffer, in die kurze Ecke ein. Es sollte der vorentscheidende Treffer sein, denn acht Minuten vor dem Ende der Partie gelang den Hausherren durch Aniol's Kopfballtreffer der Anschluss. Die Hereingabe durch Garling erfolgte allerdings aus abseitsverdächtiger Position. In der Nachspielzeit hatte Warwel die große Möglichkeit, das Torverhältnis des Tabellenführers weiter auszubauen. TW Reschke war schon ausgespielt und der Ball rollte Richtung leerem Tor, doch Weyer konnte das Spielgerät noch vor dem Überqueren der Linie wegschlagen.

Der erste Dreier und die erste Chance gegen einen sogenannten undankbaren Gegner konnten mehr oder weniger souverän genutzt werden und gleichzeitig wurde der Verfolger Fürstenwalde für das Spiel in Strausberg weiter unter Druck gesetzt. Der Zweikampf an der Spitze der NOFV-Oberliga wird also weiter fortgeführt.

Die anstehenden Osterfeiertage werden am Gründonnerstag mit einem ganz besonderen Highlight eingeläutet. Um 18:30 Uhr darf im heimischen Ernst-Reuter-Stadion der Zehlendorfer Oberligist im Freundschaftsspiel gegen den Köpenicker Zweitligisten 1. FC Union die Kräfte messen.

Hertha 03 spielte mit: Hinz - Thokomeni Siewe (89. Aagaard), Schröder, Dombrowe, Ryberg - Mentes, Niroumand, Obst, Top - Gakpeto (82. Robrecht), Warwel

Tore: 0:1 (6.) Warwel, 0:2 (75.) Gakpeto, 1:2 (82.) Aniol

GELBE KARTEN: 43. Huwe (F), 60. Weyer (F), 63. Garling (F) -

GELB-ROTE KARTE: 73. Huwe (F+F)

ROTE KARTE: 35. Niroumand (gU)

Zuschauer: 140

Unsere Partner