F.C. Hertha 03 Zehlendorf

F.C. Hertha 03 Zehlendorf

08.06.2018 / Verein

Nachlese Cordial-Cup 2018

Internationaler Cordial-Girls-Cup in Kitzbühel: C1-Juniorinnen waren auf großer Fahrt

Freitagmorgen 7.00 Uhr: 14 verschlafen blickende Mädchen, zwei Eltern, die das Team coachten, fuhren, betreuten und zwei VW-Busse – so machten wir uns am Freitag vor Pfingsten auf ins ferne gelegene Kitzbühel zum Cordial Cup. Die Rechnung, Staus zu vermeiden, ging fast auf: der eine Bus kam gut durch, beim anderen führte eine Pipipause zu viel zu einer zwei Stunden späteren Ankunft. Aber was soll’s? Wir waren rechtzeitig da, um unser Quartier in Hopfgarten zu beziehen: ein schönes Dorfgasthaus genau gegenüber der Kirche (da klingelten die Kirchenglocken ab 6 Uhr morgens ohrenbetäubend...). Wir waren dort die einzigen Bewohnerinnen und hatten alle nur denkbare Unterstützung von unserem superfreundlichen Wirt Patrick. Großes Danke! Am ersten Abend stand die große Eröffnungsveranstaltung in Kirchberg an, deshalb war nur noch Zeit für ein schnelles Abendessen und schon ging es wieder in die Busse.

Die Mädchen staunten, als sie die Vielzahl an Mannschaften sahen, die auf den Straßen flanierten: allein bei den Mädchen waren 9 Nationen vertreten. Und wie sie alle sangen, brüllten, tanzten... Da kamen die Jungs-Mannschaften nicht mit. Ein riesenlanger Zug von Fußballerinnen und Fußballern zog durch das Städtchen um dann jeweils feierlich aufgerufen und beklatscht ins Stadion einzulaufen. Ein ganz großer Moment für unsere Mädchen. Genauso wie dann den Einzug all der anderen vielen Teams zu mit zu erleben. Viele waren mit einem Riesentross gekommen und brachten gleich 25 Spielerinnen oder Spieler sowie ein Heer an Trainer*innen, Betreuer*innen, Physios usw. mit. Natürlich jubelten wir dann ganz besonders laut, als auch unsere Hertha-Jungs auf den Platz liefen. Es war schon nach zehn Uhr, bis wir wieder an der Unterkunft ankamen und die Betreuerin Bettruhe spätestens um elf verkündete. Ob das tatsächlich eingehalten wurde? Jedenfalls waren alle am nächsten Morgen pünktlich beim Frühstück. Staunend konnten wir dort sehen, wie andere Mädchen-Teams, bis zum Rucksack identisch gekleidet, sich auf dem Weg zum Platz machten. Der war nämlich nur fünf Minuten zu Fuß entfernt und es waren noch weitere Mädchenmannschaften in Hopfgarten untergebracht. Glücklicherweise fing unser erstes Spiel erst um 12.00 Uhr an, so hatten wir alle Zeit der Welt, die Sonne schien entgegen aller Vorhersagen freundlich vom Himmel, auf den Gipfeln leuchtete der Schnee, die fernen Blumenwiesen lockten... bestens gelaunt ging es los. Leider hatten wir nur noch 13 einsatzfähige Mädchen, Martina hatte sich am Vortag beim Training verletzt und so einen ganz dicken Knöchel, ist aber trotzdem mitgekommen! Toller Einsatz. Auch Rosalie meldete sich noch vor der Abfahrt mit Zweifeln an der Spielfähigkeit, weil sie heftigste Halsschmerzen hatte. Eingedeckt mit Lutschtabletten und der Hoffnung auf Besserung ist aber auch sie mitgefahren und hat immer gespielt. Ebenfalls großer Dank für den Einsatz! Unsere Torfrau konnte am Turnier leider nicht teilnehmen, und Marlene, die sich freundlicherweise zu diesem Job bereit erklärte, verletzte sich noch vor dem ersten Spiel an der Hand. Nicht gerade die besten Voraussetzungen, um in ein so hochrangiges Turnier zu starten, wo die meisten Teilnehmerinnen aus Sportinternaten kamen, Bundesligavereine hinter sich haben oder eine Landes/ Regionalauswahl darstellen. Josi hat sich dann als guter Ersatz heraus gestellt, und auch Cara, die am Sonntag krank wurde und geschont werden musste, hat sich im Tor gut präsentiert. Angesichts all der Ausgangsbedingungen war das Motto von Anfang an: Dabei sein und Spaß haben ist alles – und nicht Letzte werden! Dafür, dass wir in einer Gruppe waren, aus der später die Dritten und Vierten des Turniers hervorgingen und auch die anderen Gegnerinnen unter den ersten zehn landeten, haben wir uns ganz achtbar geschlagen. Ganz bewundernswert war, wie die Mädchen nach dem zweiten Spiel, in dem es an Einsatzwillen fehlte, sich wieder fingen und dann in geschlossener Teamleistung dem späteren Dritten über 17 Minuten lang stand hielten. Diesen Kampf- und Teamgeist konnte sich unser Team auch in den weiteren Spielen hervorragend bewahren und wirklich alles aus sich heraus holen – trotz immer mehr Kranker und Verletzter! Lilly humpelte vom Platz und konnte nicht mehr spielen, Anna hatte Bauchweh, Leonie schniefte vor sich hin und Sophia, Sena, Camilla und Nina hatten Bein, Knie und Kopf...Selbst unsere nimmermüde Nuria humpelte am Schluss vom Platz. Nur Elena kam gänzlich unbeschadet davon.

Im ersten Platzierungsspiel am Sonntagmorgen mussten und wollten wir gewinnen. Trotz spielerischer Überlegenheit und einigen Torchancen ging es den Herthanerinnen wie so oft: die Kugel fand den Weg ins Netz einfach nicht. Das Elfmeterschießen musste die Entscheidung bringen. Leonie stellte sich ins Tor und schaute so gefährlich, dass die Gegnerinnen zweimal daneben schossen. Elena und Sophia verwandelten hingegen ganz souverän. Groß war der Jubel und die Erleichterung: Letzte wurden wir jetzt schon mal nicht. Das zweite Platzierungsspiel fand auf dem großen Rasenplatz statt und dieses Spiel haben wir nur ganz knapp durch einen unglücklichen Gegentreffer verloren. Mit Auswechslerinnen und fitten statt kranken Spielerinnen hätte die Endplatzierung sicherlich noch etwas besser ausgesehen. Bei der Siegerehrung spielte das alles keine Rolle mehr, die Freude darüber, an einem so tollen Turnier teilgenommen zu haben, überwog alles andere.

Zum Abschluss ging es noch nach Söll für die Endspiele der Mädchen- und Jungsteams. Hoffenheim machte vor, wie guter Mädchenfußball aussieht – auch da konnten unsere Mädchen viel mitnehmen. Ein letztes leckeres Abendessen in unserem Hotel und viel ausgelassene Stimmung rundeten das tolle Wochenende ab und am nächsten Morgen ging es im strahlenden Sonnenschein staufrei zurück nach Hause, wo die Mädchen wohlbehalten ihren dankbaren Eltern übergeben werden konnten.

Fazit: Trotz der weiten Strecke lohnte sich der Aufwand, denn für die Mädchen ist das Spiel gegen „große“ und internationale Teams eine tolle Erfahrung, ebenso die Atmosphäre drum herum, das Einlaufen ins Stadion, das Gemeinschaftserlebnis, das Hotel... Wir haben es nur alle sehr bedauert, keine Zeit gehabt zu haben, um einmal auf einen Gipfel zu steigen. Deshalb: beim nächsten Mal einen Tag mehr einplanen!

Ein ganz großes Lob und Danke an alle mitfahrenden Mädchen (Anna, Camilla, Cara, Elena, Josi, Lilly, Leonie, Marlene, Martina, Nina, Nuria, Rosalie, Sena, Sophia): Ihr wart einfach in Allem super! Und dank an Coskun, dass er kurzfristig eingesprungen ist.

Weitere Fotos:

Unsere Partner