03.08.2019 / 1. Herren
Auch Piraten müssen lernen ihren Besitz zu verteidigen, bzw. zu schützen. Diese Erkenntnis setzte sich beim Mecklenburgischen Verbandsligameister im ersten Oberligaspiel erst beim Stand von 0:2 durch, als fast schon alles zu spät war. Der Lernprozess ging aber dann sehr schnell und es hätte am Ende fast noch zu einer Punkteteilung gegen hochmotivierte und entschlossene Zehlendorfer gereicht.
Es war nur ein kurzes Austauschen von Freundlichkeiten, doch nach wenigen Minuten übernahmen unsere Jungs das Kommando auf dem Platz und der Aufsteiger wurde in die eigene Hälfte gedrängt. Das hatten die 472 Zuschauer am Gartenweg schon lange nicht mehr gesehen, war doch ihre Elf im Aufstiegsjahr meistens die dominierende Elf. Nach zwanzig Minuten wurde die Zehlendorfer Überlegenheit auch zahlenmäßig unterstrichen. Ein wuchtiger Freistoß durch Dennis Dombrowe aus ca. 22 Metern zwang Torhüter Losereit zu einer Parade, konnte dabei aber den Ball zur Ecke lenken. Der Eckball durch Daniel Wahl fand genau den aufgerückten Lenny Stein und dessen Kopfball wurde vom verlängerten Rücken eines Abwehrspielers unhaltbar ins Tor abgefälscht. Unsere Jungs fanden nun immer mehr ihren Flow. Besonders der junge Phil Butendeich fühlte sich scheinbar in seiner Rolle pudelwohl. Eindrucksvoll, wie er in der 25. Minute den Ball auf Huke durchsteckte und der musste nur das machen, was er am besten kann – Tore schießen. Das 0:2 war für unseren Goalgetter reine Formsache. Zwei Minuten später hätte Zihni Hirik schon für eine Vorentscheidung sorgen können, doch sein Versuch mit einem Heber erfolgreich zu sein, geriet um einige Zentimeter zu lang und der Ball landete nur auf dem Tornetz. Erst jetzt erkannten die „Piraten“, dass man auch selbst etwas für die Offensive tun muss, will man nicht gleich im ersten Oberligaspiel untergehen. Nach einem Freistoß von rechts und der Kopfballverlängerung in der 36. Minute waren die heimischen MSVer dem Anschlusstreffer schon relativ nahe. In der 45. Minute nutzte dann Pataman ein Missverständnis in der Zehlendorfer Hintermannschaft.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit warfen die Hausherren alles nach vorne, um vielleicht doch noch einen Punkt zu retten. Die Angriffe waren aber nur selten richtig strukturiert und durchdacht, so dass unsere aufmerksame Hintermannschaft die Angreifer weit vor dem eigenen Tor effektiv stören konnte. In den letzten Spielminuten wechselten die Piraten dann in den rustikalen Stil und mussten durch Schiedsrichter Enkelmann wieder zur Besonnenheit ermahnt werden. Mit der entsprechenden Routine brachte unsere Elf den knappen Vorsprung über die Zeit und durfte sich über die ersten drei Auswärtspunkte der neuen Saison freuen. Die nächtliche Rückreise dürfte vermutlich nicht allzu langweilig verlaufen sein.
Hertha 03 spielte mit: Sprint - Wahl, Schröder, Stein, Dombrowe - Hirik (81. Bokake-Befonga), Rohana, Butendeich, Wegener (74. Lux), Warwel - Huke
Tore: 0:1 (19.) Stein, 0:2 (25.) Huke, 1:2 (45.) Pataman
GELBE KARTEN: 84. Dudiev (F), 86.Wegner (F), 90.+1 Reiß (F) - 56. Butendeich (UB)
Zuschauer: 472