F.C. Hertha 03 Zehlendorf

F.C. Hertha 03 Zehlendorf

05.09.2022 / 1. Herren

Leichter (Pokal-)Aufgalopp in Britz

„Kleine“ Hertha ungefährdet mit 5:0 in die 2. Runde – Nun um Punkte gegen Mecklenburg Schwerin

Team-Manager „Zippo“ Zimmer brachte es gestern am späten Nachmittag bei noch einmal sommerlichen Temperaturen aus Zehlendorfer Sicht auf den Punkt: „Sicher gewonnen, keine Verletzten, eine Runde weiter. So muss es sein.“ Dass die „kleine“ Hertha bei ihrem sicheren 5:0-Auswärtserfolg beim Landesligisten VfB Concordia Britz keine Bäume ausgerissen hat, mag auch an den zahlreichen gewollten (um Spieler wie z. B. Kapitän Lenny Stein zu schonen) und ungewollten (weil man auf zahlreiche verletzte Spieler verzichten musste) Umstellungen gelegen haben. Vielleicht ist der zweite Aspekt an Zimmers Aussage („keine Verletzten“) in Aussicht auf die kommenden Spiele, fast noch der wichtigere. 

Beim ersten Auftritt im Landespokal verzichteten die Zehlendorfer nicht nur auf ihren Trainer Robert Schröder, der privat verhindert war, sondern auch auf Stein, „Maxi“ Obst, Igli Cami, Jonas Burda und Tim Grabow, die allesamt zur Stammcrew zu zählen sind. Verletzungsbedingt fehlten zudem Jason Rupp (Leiste), Eric Stiller (Bänder im Sprunggelenk), Cenker Yoldas (Knöchel), Carl Hopprich (Schulter) und Arthur Langhammer (Leiste). Mit einer Rückkehr ist am ehesten bei Stiller zu rechnen, den anderen Akteuren droht ein längerer Ausfall. 

Das Geschehen auf dem Kunstrasenplatz an der Buschkrugallee hatte die „kleine“ Hertha von Beginn an gegen sich tapfer wehrende Gastgeber unter Kontrolle. „Mo“ Sow Sow nach Eingabe von Stanley Cross (5.) und David Kinner (18.), der von Valentin Henneke maßgerecht freigespielt wurde, boten sich die ersten Gelegenheiten. Mit Unterstützung des Britzer Torhüters, der eine Sow Sow-Flanke unterlief, ging der Oberligist in Führung. Oskar Praus brauchte das Leder aus der Drehung nur noch über die Linie zu drücken (26.). Auch zum 2:0 durch einen Flachschuss von Kinner lieferte Sow Sow die Vorlage (32.). Damit war die Vorentscheidung frühzeitig gefallen. Die Zehlendorfer ließen gegen tief stehende Gegner das Leder im Stile einer Handballmannschaft immer wieder um den Strafraum kreisen. Gerade haderte man noch mit der Chancenverwertung, als James Ndubueze, von Praus wunderbar freigespielt, zu überhastet abschloss, keine 30 Sekunden später verwertete er jedoch einen Pass von Zulu Ernst zum 3:0 unter die Latte (37.).

Nach dem Wechsel verflachte die Partie zusehends. Einzig der eingewechselte Grabow traf noch zweimal. Beim 4:0 traf er aus der Distanz, dem vorher Versuche von Ndubueze und Kareem Frölich vorausgegangen waren (79.), das 5:0 besorgte er sicher per Foulelfmeter (83.), Frölich war zu Fall gekommen.

Eine tiefschürfende Analyse verbietet sich angesichts der Harmlosigkeit der Britzer Gastgeber, die sich dennoch anständig aus der Affäre gezogen haben. Schon am kommenden Sonntag (15 Uhr, Ernst-Reuter-Stadion) droht gegen den FC Mecklenburg Schwerin heftigere Gegenwehr, wenn auch alle Außenstehenden beim Blick auf das Schlusslicht der Oberliga-Tabelle mit vier Niederlagen und einem Torverhältnis von 1:18 von einem Schützenfest auszugehen scheinen. Genau darin liegt die Gefahr. Eine überheblich und zu selbstsicher auftretende Zehlendorfer Elf könnte (dann) ihr blaues Wunder erleben. Doch Trainer Schröder ist selbst zu erfahren, um nicht im Vorfeld genügend darauf hinzuweisen. Gerade die Partien gegen scheinbar „machbare“ Gegner haben in der vergangenen Saison ein (noch) besseres Abschneiden verhindert. Bleibt die „kleine“ Hertha aber weiter so konsequent wie bisher, scheint in der Liga alles möglich. 

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