F.C. Hertha 03 Zehlendorf

F.C. Hertha 03 Zehlendorf

08.09.2015 / 1. Herren

Hertha 03 kann Weichen stellen

A-Jugendliche machen Freude / Wiedersehen mit „Mister Berlin“ am Samstag

Die sportliche Aussagekraft der Pokalpartie vom vergangenen Sonntag hielt sich in engen Grenzen. Wenn auch mitunter hübsch anzusehen war, wie der Ball wie von der Schnur gezogen durch die Zehlendorfer Reihen lief, so war doch der Gegner kein sportlicher Maßstab für die kommenden Aufgaben.

Was aber unbedingt erwähnt werden muss, war die sportliche Haltung, mit der der B-Klassenvertreter WFC Corso/Vineta seine 1:26-Niederlage ertrug. Da gibt es durchaus Mannschaften, die ihren Frust angesichts eines aussichtslosen Rückstandes mit Unfairness oder gegenseitigen Schuldzuweisungen abbauen. Nichts dergleichen bei der Elf aus dem Wedding. Foulspiele resultierten überwiegend daraus, einfach einen Schritt zu spät zu kommen, ohne böse Absichten, und wie sich das Team untereinander aufbaute, verdient das Prädikat „vorbildlich“. Würden alle Teams im Berliner Fußball so reagieren, hätte der Fußballverband einige „Baustellen“ weniger.

Die Pokalauslosung am Freitag wird bei den Zehlendorfern wieder gemischte Gefühle hervorrufen: Die einen wünschen sich einen machbaren Gegner, um eine Runde weiterzukommen, die anderen ein attraktives Los, um endlich einmal vor einer größeren Kulisse antreten zu können. Mal schauen, was die Losfee präsentiert.

Für den kommenden Samstag bleibt folgendes festzustellen: Burak Mentes und Efraim Gakpeto sind zurück und Markus Schatte hat zukünftig die Qual der Wahl. Gakpeto führte sich mit seinen sieben Treffern gleich wieder gut ein und war gemeinsam mit Samuel Yeboah Toptorschütze. Überhaupt: Dass die A-Jugendlichen, die sich im vergangenen Jahr erst kurz vor Saisonschluss vor dem Abstieg retteten, gleich so viel Freude machen, war nicht unbedingt vorauszusehen. Yeboah trifft, Jian Schleiff beeindruckt nicht nur durch seine Schnelligkeit und auch Dennis Voigt hat sich inzwischen zu einer festen Alternative für den Defensivbereich entwickelt. Und mit Carl Hopprich fehlt noch einer, dem die Verantwortlichen am ehesten den Sprung zugetraut hatten.

Plagte die Zehlendorfer in der letzten Spielzeit lange Zeit ein ausgesprochenes  Torhüterproblem, so sind sie auch in diesem Jahr nicht frei von Sorgen – nur anderer Natur. Mit Nico Hinz, Trifon Gioudas und Cem Kagitci verfügt die „kleine Hertha“ über drei nahezu gleichstarke Schlussmänner. Nico Hinz scheint im Augenblick ein wenig die Nase vorn zu haben, Cem Kagitci bewies am Sonntag aber, dass man sich auf ihn verlassen kann. Natürlich wurde er eher selten gefordert, eigentlich nur zweimal, aber wie er diese Situationen meisterte zeigt, dass man durchaus einiges von ihm erwarten kann.

Apropos Torhüter: Da kann es am Samstag im Duell der „kleinen Herthas“ zu einem Wiedersehen mit einem alten Bekannten kommen. Letzte Woche schloss sich „Mister Berlin“, Ahmad Srais, dem Charlottenburger Aufsteiger Hertha 06 an. Ob er gegen seinen alten Club gleich im Kasten stehen wird, ist ab 15:00 Uhr in der Sömmeringstraße zu beobachten.

Für die Zehlendorfer wäre nach den unglücklichen Punktverlusten gegen den 1. FC Neubrandenburg ein Erfolg von immenser Bedeutung: Er könnte die Weichen für einen goldenen Herbst stellen und für den Anschluss an die Spitzengruppe sorgen. Doch Vorsicht: Der Aufsteiger hat nicht weniger vor, als die Saison als beste Berliner Mannschaft in der Oberliga abzuschließen.

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