F.C. Hertha 03 Zehlendorf

F.C. Hertha 03 Zehlendorf

15.10.2017 / 1. Herren

FC Strausberg - F.C. Hertha 03 2:3 (1:0)

Im Wechselbad der Gefühle

Das war wieder einmal kein Spiel für Menschen mit schwachen Nerven. Sowohl die Anhänger auf der einen Seite, als auch auf der anderen wurden über 95 Minuten einer strapaziösen Nervenprobe unterzogen. Nach zweimaligen Rückstand und 35 Minuten in Unterzahl konnte unser Team das Spiel durch 3 Huke-Tore noch zu ihren Gunsten drehen und dem FCS die erste Heimniederlage zufügen.

Die Hausherren konnten ihre ersten drei Heimspiele in der heimischen Energie-Arena allesamt gewinnen und gingen auch entsprechend selbstbewusst in das Spiel. Mit einem schnellen Umschaltspiel wurde das Mittelfeld in kürzester Zeit überbrückt, doch die Zehlendorfer Defensive war aufmerksam und verfolgte geduldig Aktionen ihres Kontrahenten. Vielleicht war man auf Seiten der Gäste seiner Sache zu sicher, denn wie aus heiterem Himmel ging der FCS in der 17. Spielminute in Führung. Bektas durfte aus ca. 25 Metern ungehindert abziehen und der Ball fand durch diesen Sonntagsschuss genau den Weg in den Torwinkel. Nach der Führung zogen sich Hausherren tief in die eigene Hälfte zurück und lauerten nur noch auf Fehler. Zehlendorf fand indes kaum Mittel und Wege das Abwehrbollwerk zu knacken. Es schien, als ob bei den Gästen ein richtiger Kreativspieler fehlte, der das statische Spiel mit Ideen hätte versorgen können. Nur zwei schnelle Antritte durch Ryberg über die linke Seite brachten die Strausberger Abwehr nicht in ernste Verlegenheit. Es gab auch nur eine Torchance durch Huke (nach Zuspiel von Darius Niroumand) in der 43. Minute, der allerdings den Ball nicht am gut reagierenden Torhüter Jäschke vorbeibrachte.

Trainer Alexander Arsovic schien in der Halbzeitpause die richtigen Worte gefunden zu haben und brachte auch mit Faton Ademi einen zusätzlichen Offensivspieler. Wie ausgewechselt starteten die Zehlendorfer in die zweite Hälfte und konnten sich auch nach drei Minuten mit dem Ausgleich belohnen. Ademi schlug von links den Ball scharf vor das Tor, der Abwehrversuch eines Verteidigers misslang komplett und der Ball kam zu Huke, der mit einem Seitfallzieher sein Team wieder ins Spiel zurückbrachte.  Die Euphorie der Zehlendorfer war aber schnell wieder erloschen. Nur zwei Minuten nach dem Ausgleich kam auf der Gegenseite beim Abwehrversuch einen Schritt zu spät und brachte seinen Gegenspieler im Strafraum zu Fall. Wael Karim übernahm die Verantwortung und jagte den Ball vom Elfmeterpunkt in die Mitte des Tores und brachte seine Farben wieder in Front. Als dann kurz danach (55.) auch noch Mike Ryberg wegen rohen Spiels gegen Torhüter Jäschke vorzeitig des Platzes verwiesen wurde, setzte kaum noch jemand einen Pfifferling auf die Gäste. Doch jetzt kam wieder der unbedingte Wille der Zehlendorfer zum Tragen. Nach einer Stunde Spielzeit wurde Sebastian Huke im Strafraum unfair zu Fall gebracht und entgegen der einschlägigen Weisheit: der Gefoulte sollte selbst nicht schießen, schnappte sich unser Torjäger das Spielgerät und erzielte auch den erneuten Ausgleich. Drei Minuten später hatte Huke auch die Führung auf dem Fuß, doch wie schon in der ersten Hälfte machte ihm Torhüter Jäschke einen Strich durch die Rechnung. Die Hausherren waren in der Folgezeit fast nur in der Defensive gebunden und verloren auch zeitweise die Orientierung. In der 75. Minute konnte Faton Ademi an der Strafraumkante nur durch ein Foul gestoppt werden. Den fälligen Freistoß schlug Niroumand auf den zweiten Pfosten, der aufgerückte Kapitän Schröder köpfte den Ball wieder vor das Tor. Mit einem Fallrückzieher a la Klaus Fischer in seinen besten Zeiten erzielte der Goalgetter der Südberliner seinen dritten Treffer im Spiel. Die Gastgeber haderten nun zunehmend mit ihrem Schicksal und fanden überhaupt keinen Zugriff mehr auf das Geschehen. Sie konnten sich glücklich schätzen, dass unsere Jungs, die sich nun bietenden Konterchancen nicht konsequent nutzten. Sowohl Ademi in der 81. Minute, als auch der eingewechselte Bokake-Befonga in der 94. Minute scheiterten entweder am Keeper oder am Aluminium.

Nach der gezeigten Energieleistung unserer Mannschaft in der zweiten Halbzeit war man trotzdem noch nicht zu müde, um während der Rückfahrt noch eine ordentliche Zugabe draufzupacken

Hertha 03 spielte mit: Sprint - Vassiliadis, Schröder, Stein, Rüb - Niroumand, Hopprich - Vincetic (46. Ademi) - Gayret (88. Bokake-Befonga), Huke (82. Dombrowe), Ryberg

Tore: 1:0 (17.) Bektas, 1:1 (48.) Huke, 2:1 (50.) Karim FE, 2:2 (60.) Huke FE, 2:3 (76.) Huke

GELBE KARTEN: 22. Barlage (F), 52. Bektas (F) - 24. Vincetic (F), 88. Gayret (U)

ROTE KARTE: 55. Ryberg (gF)

Zuschauer: 194

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