F.C. Hertha 03 Zehlendorf

Es waren nicht die besten Bedingungen, die beiden Mannschaften zum Abschluss der Hinrunde gestellt wurden. Der heftige Schneefall am Morgen sorgte dafür, dass sich der Zehlendorfer Sportamtsleiter gezwungen sah, das Ernst-Reuter-Stadion für den Spielbetrieb zu sperren. Stattdessen musste das Meisterschaftsspiel gegen CFC Hertha 06 auf dem notdürftig geräumten Kunstrasenplatz ausgetragen werden.

Es hatte zunächst den Anschein, als ob unsere Jungs besser mit den ungewohnten Platzverhältnissen zurechtkamen. Von Beginn an setzte man die Gäste unter Druck und gönnte ihnen kaum Zeit zu eigenen Offensivaktionen. Eine entscheidende Rolle spielte dabei auch der fiktive „Sportkamerad Zufall“. Bereits in der ersten Spielminute handelte sich der Gästekeeper Hahn ein Gelbe Karte ein, nachdem er zunächst einen Ball nicht festhalten konnte und beim zweiten Rettungsversuch mit langem Bein Zehlendorfs Zellner in die Parade fuhr. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit wurde dann allerdings Torhüter Hahn zum sicheren Rückhalt seines Teams. In der 21. Minute parierte er einen 16-Meter-Schuß von Zellner, der nach einer Ablage von Huke und Schussposition gebracht wurde. Sieben Minuten später schlug Darius Niroumand einen langen Ball hinter die Abwehr auf den startenden Warwel, der allerdings den Ball nicht richtig traf, sodass TW Hahn klären konnte. Die größte Möglichkeit zur Führung wurde unserer Mannschaft in der 40. Minute quasi auf dem Silbertablett serviert. Nach einer guten Ablage von Warwel kam wieder einmal der sehr agile Zellner zum Schuss, diesmal wurde allerdings die Flugbahn des Balles durch ein strafbares Handspiel gestört. Der sonst so sichere Torjäger Huke legte sich in der 40. Minute den Ball auf dem Elfmeterpunkt zurecht, doch Hahn ahnte die Ecke und verhinderte den Einschlag. Es blieb schließlich beim schmeichelhaften torlosen Remis für die Gäste, die während der ersten Halbzeit nur ein Mal in Tornähe kamen, doch Cakir verfehlte nach Schuss aus halbrechter Position den zweiten Pfosten.

Zehn Minuten nach Wiederanpfiff entwickelte sich ein Battle zwischen dem jungen Timur Gayret und Gästetorhüter Hahn, aus dem der Zehlendorfer am Ende als Gewinner hervorgehen sollte. In der 54. Minute konnte Hahn einen scharf getretenen Freistoß von Gayret aus 17 Metern reaktionsschnell abwehren, war aber dann nur 3 Minuten chancenlos. Diesmal schnappte sich Gayret einen Abpraller, zog mit dem Ball in „Robben-Manier“ nach innen, um dann aus ca. 15 Metern mit links zu vollenden. Die „Gayret-Show“ war aber noch nicht vorbei. Nach einem energischen Dribbling hatte Timur Gayret in der 61. Minute seinen Gegenspieler genarrt und konnte danach nur noch durch Torhüter Hahn mit einem unfairen Tackling gestoppt werden. Statt zum umjubelnden Helden zu werden, avancierte nun Hahn zur tragischen Figur seiner Mannschaft. Nach seinem zweiten Foul wurde er von Schiedsrichter Lüth (Ludwigsfelde) vorzeitig „ins Warme“ geschickt. Diesmal ließ sich Huke die Chance nicht entgehen und verwandelte den fälligen Elfmeter souverän, indem er der eingewechselten (noch kalten) Ersatzkeeper Hampel in die andere Ecke schickte. Zwei Minuten später hätte Marc Zellner den Sack zumachen müssen, doch beim Schuss kam er zu sehr in Rückenlage und der Ball flog über das Tor. Als dann in der 70. Minute der eingewechselte Silva Magalhaes mit einem Schlenzer der Anschlusstreffer gelang, zeigte sich wieder einmal die alte Weisheit, dass angeschlagene Boxer (in diesem Fall eine dezimierte Mannschaft) gefährlich werden können. Da es unserem Team, trotz bester Möglichkeiten, nicht gelang den knappen Vorsprung weiter auszubauen, schwebte bis zum Schluss das Damoklesschwert eines möglichen Ausgleichs über dem Kunstrasenplatz am Siebenendenweg. Nach einem schnellen Vorstoß über links durch Mike Ryberg, konnte Huke dessen präzise Flanke nicht verwerten und auch Zellner zielte in der 75. Minute (nach Zuspiel von Gayret) am Tor vorbei. Den nächsten Hochkaräter hatte Lenny Stein in der 84. Minute. Nach einem Eckball von Darius Niroumand kam der „Lange“ zum Kopfball, doch reflexartig riss TW Hampel die Hände nach oben und lenkte das Spielgerät noch an die Unterkante der Latte. Somit blieb es unserem Schlussmann Philip Sprint vorbehalten, den knappen Sieg mit einer Glanzparade in der Nachspielzeit zu sichern.

Die 1. Herren des F.C. Hertha 03 Zehlendorf verabschieden sich nun in die verdiente Winterpause und wünschen allen Lesern ein frohes, besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Wir würden uns über zahlreiche und lautstarke Unterstützung beim REGIO-Cup 2018 am 07.01.2018 in der Max-Schmeling-Halle freuen.

Hertha 03 spielte mit: Sprint - Vassiliadis, Schröder, Stein, Ryberg - Warwel (82. Obst), Niroumand, Gayret (86. Vincetic), Mentes, Zellner (90.+1 Vetter) - Huke

Tore: 1:0 (58.) Gayret, 2:0 (64.) Huke FE, 2:1 (71.) Silva Magalhaes

GELBE KARTEN: 12. Niroumand (F), 80. Zellner (F) - 1. Hahn (F)

GELB-ROTE KARTE: 62. Hahn (F+F)

Besonderes: 40. Hahn hält Foulelfmeter von Huke

Zuschauer: 121